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Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman

Titel: Die Moulokin-Mission: Science Fiction-Roman
Autoren: Alan Dean Foster
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trieb.
    Eine Stimme vom Schiff rief der Landegruppe etwas zu. Ethan kniff die Augen gegen den Wind zusammen, obwohl die Gesichtsmaske ihn schützte. Er erblickte eine rundliche, in einen Schutzanzug gekleidete Gestalt, die vom Bug zu ihnen herunterwinkte.
    »Wenn Sie zum Hafen kommen, dann benutzen Sie die Nummer zweiundzwanzig Doppel-R, falls die Behörden Ihnen Schwierigkeiten machen sollten!« Die Stimme klang scharf und durchdringend, aber trotzdem weiblich. Colette du Kane hielt inne und murmelte der Gestalt neben ihr etwas zu und legte dann den Arm stützend um ihren Vater.
    »Das ist unser Familiencode. Jede Prozeßeinheit erkennt ihn sofort, Ethan. Vom persönlichen Kredimeter bis zu einem Ident der Kirche. Damit können wir uns eine Priorität bei der Platzbuchung auf dem nächsten Shuttle verschaffen, und die Bürokraten soll der Teufel holen.«
    »Zweiundzwanzig Doppel-R, okay.« Ethan zögerte, als es so schien, als wolle sie noch etwas hinzusetzen, aber dann beugte sich ihr Vater plötzlich nach vorne, und sie mußte sich um ihn kümmern. Sie konnten nichts hören, aber die Bewegungen der Gestalt deuteten darauf hin, daß ihn ein schwerer Husten quälte.
    Sie drehten sich um und setzten sich auf die Stadt zu in Bewegung. Hunnar und die beiden Junker gaben sich große Mühe, die Menschen nicht zurückfallen zu lassen.
    »Eine starke Frau«, murmelte September. Hunnar fragte einen Stadtbewohner etwas, worauf der sie nach links wies. Sie folgten der Hafenkontur und bogen in jene Richtung.
    »Ja, das ist sie«, pflichtete Ethan ihm bei. »Aber sie ist ein bißchen herrschsüchtig.«
    »Nun, Jungchen, was erwarten Sie denn vom Sproß einer der großen Handelsfamilien? Nicht, daß es mich etwas anginge. Ihnen hat sie ja den Antrag gemacht, nicht mir.«
    »Ich weiß, Skua. Aber ich halte viel von Ihrer Meinung. Was denken Sie, sollte ich tun?«
    »Da fragen Sie jemanden, der steckbrieflich gesucht wird, um seine Meinung.« September grinste breit. Dann verschwand sein Lächeln, und er wurde plötzlich ungewöhnlich ernst.
    »Junge, Sie können meinen Rat fragen, wenn es ums Kämpfen geht, mit bloßen Händen, von Schiff zu Schiff, oder von Maschine zu Maschine. Wenn es um Politik geht, können Sie auch fragen oder um Religion oder Essen und Trinken. In hundert Dingen können Sie mich um Rat fragen, in tausend, und ich werde immer Antwort geben. Aber«, und dabei sah er Ethan so scharf, so wütend intensiv an, daß der Handelsreisende fast gestolpert wäre, »fragen Sie mich nie um Rat, wenn es um Frauen geht, weil ich mit denen mehr Pech hatte, als mit Politik oder Krieg oder tausend anderen Dingen. Nein, Jungchen«, fuhr er fort, und langsam hellte sich sein Gesicht wieder auf, »das ist eine Entscheidung, die Sie ganz allein treffen müssen.
    Aber eines will ich Ihnen sagen: Sie sollten nie Aussehen und Schönheit mit der Fähigkeit zur Leidenschaft verwechseln. Das ist ein Fehler, den viel zu viele Männer machen. Die Schönheit ist nicht nur eine Äußerlichkeit… sie geht weit unter die Haut.
    Und jetzt wollen wir uns ein wenig beeilen. Sir Hunnar und seine Jungs schlafen ja praktisch ein, und ich hab’s genauso eilig wie Sie, zum Hafen zu kommen…«
     
    Sie überwanden eine leichte Anhöhe. Darunter, genau vor ihnen, lag die Homanx-Kolonie von Brass Monkey. Im Augenblick sah Ethan nichts anderes als die drei runden Vertiefungen, die man wie mit einem Eislöffel aus dem gefrorenen Boden gegraben und sorgfältig mit undurchsichtigem, eisfreiem Metall ausgekleidet hatte. Shuttlebootgruben. Allein schon die Auskleidung aus Metall, jene drei perfekten Schüsseln, waren nach Tranbegriffen ein Vermögen wert, und doch schien keine der drei Gruben beschädigt oder irgendwie beeinträchtigt zu sein. Das konnte natürlich der Tatsache zuzuschreiben sein, überlegte er, daß die Tran nicht über genügend kräftiges Werkzeug verfügten, um Duralum oder metall-keramische Kristalloide zu durchschneiden.
    In einer der Gruben stand ein kleines Gebilde aus Metall, das der Slanderscree erstaunlich ähnlich war, sah man einmal davon ab, daß es keine Mäste besaß und auch wesentlich aerodynamischer gestaltet war. Das Herz hüpfte Ethan beim Anblick des kleinen Bootes im Leibe. Bald würde er sich auf ihm befinden.
    Ein mächtiger Wall aus gefrorener Erde und Eis- und Schneeblöcken war im Osten der Homanxkolonie aufgehäuft worden, um sie vor dem stetigen Wind zu schützen, der vom Hafen herüberwehte. Die
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