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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition)
Autoren: Petra Mehnert
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ist los? Hast du was gefunden?“, fragte Joska, der sich gerade an einem Baum erleichtert hatte, woraufhin Moritz ebenfalls sein Bein hob.  
    „Hier steht Mariannes Porsche!“, kreischte Nora und kam zu Joska und Moritz zurück gerannt.  
    „Was sagst du da? Bist du ganz sicher?“, fragte Joska ohne nachzudenken und erntete dafür natürlich sofort einen Rüffler. 
    „Glaubst du, ich bin blöd? Natürlich ist das Mariannes Wagen. Aber was tut der hier und wo ist meine Tante?“, fragte Nora panisch, doch Moritz lieferte ihr eine Antwort, indem er sich losriss und schon wieder zum Scheunentor lief und bellend davor stehen blieb.  
    „Moritz“, murmelte Marianne in ihren Knebel hinein und sie versuchte mit letzter Kraft, so laut sie konnte zu schreien, was natürlich mit einem Knebel im Mund nicht sehr effektiv war, doch für Hundeohren musste es ausgereicht haben, denn Moritz wurde immer hysterischer. Endlich hörte die erschöpfte Marianne das Tor quietschen und sie schrie und schrie und zerrte an ihren Fesseln.  
    „Lass den Moritz los, Joska. Er wird uns schon zeigen, warum er so außer sich ist“, forderte die zitternde Nora ihren Freund auf und der löste die Leine vom Halsband und lief dann sofort hinter dem Hund her. Moritz zögerte keinen Moment und steuerte eine steinerne Treppe an, die in einen Keller führte. Durch das Gewitter war es schon ziemlich düster in der Scheune und im Keller war es stockdunkel.  
    „Hast du eine Taschenlampe dabei?“, fragte Nora, obwohl sie sich das nicht vorstellen konnte. Warum sollte man auf einen Spaziergang eine Taschenlampe mitnehmen. Doch Joska hatte bereits im Laufen seinen Schlüsselbund hervorgeholt, an dem eine winzige Taschenlampe baumelte. Das würde genügen, um die Stufen und den Keller zu beleuchten.  
    „Kannst du schon was erkennen?“, fragte Nora, die wie betäubt in der großen Scheune stehen geblieben war. Sie konnte da nicht runtergehen – was würden sie dort vorfinden? Sie durfte gar nicht dran denken!  
    „Ja, Nora. Mach dir keine Sorgen – deine Tante lebt. Aber bleib bloß oben! Wir kommen gleich hoch!“, rief Joska beinahe panisch und Nora bekam weiche Knie und musste sich auf den Boden kauern. Was war dort unten, das sie nicht sehen sollte? Was war mit Marianne? Nora begann heftig zu zittern und rief immer wieder nach ihrer Tante.  
    „Keine Panik, Nora. Es geht ihr gut, wir sind gleich da!“, rief Joska von unten und nestelte immer noch an den Fesseln herum, den Knebel hatte er der kraftlos daliegenden Frau bereits abgenommen.  
    „Frau Angerer! Bleiben Sie wach! Bitte! Sie dürfen jetzt nicht schlapp machen!“, rief Joska, als Marianne in sich zusammensank und die Augen schließen wollte. Sie war total entkräftet und ausgetrocknet, sie hatte seit zwei Tagen nichts zu trinken und zu essen bekommen.  
    „Es tut mir leid, aber ich kriege diese Kabelbinder einfach nicht auf. Ich brauche ein Messer. Haben sie vielleicht eines im Auto?“, fragte Joska voller Hoffnung, denn die Frau brauchte dringend einen Arzt.  
    Doch Marianne schüttelte nur schwach den Kopf, sodass Joska handeln musste.  
    „Nora, hast du dein Handy dabei? Ich glaube, mein Akku ist leer“, rief er nach oben, während er versuchte, Marianne etwas bequemer hinzusetzen.  
    „Nein, leider nicht. Aber wenn du den Notruf anrufen willst, das geht doch auch ohne Akku, oder?“  
    „Nein, nur ohne Geld drauf, wenn man keinen Vertrag hat. Lauf schnell zum nächsten Nachbarn und ruf den Notarzt an. Die sollen dann auch gleich die Kripo verständigen, aber mach schnell, deine Tante ist schon recht schwach! Und bring irgendein Messer mit!“ 
    „Was?“, kreischte Nora. „Du hast doch gesagt, dass es ihr gut geht! Und warum die Kripo? Joska!?!“  
    „Geh` und tu, was ich dir gesagt habe!“, rief Joska laut und durchdringend, sodass sich Nora augenblicklich in Bewegung setzte. Moritz war hin- und hergerissen, er wusste nicht, ob er Nora folgen oder bei Marianne bleiben sollte. Als Nora jedoch wie vom Teufel besessen losrannte, entschied sich der alte Hund doch für die ruhigere Variante und trottete wieder hinunter zu Marianne, wo er seinen Kopf in ihren Schoß bettete und Joska so bittend ansah, als wollte er sagen: Nun tu doch was und hilf meinem Frauchen! 
    „Braver Hund. Halte dein Frauchen schön warm, bis Hilfe kommt. Wir haben sie bald befreit, wirst schon sehen, alter Knabe.“ Beruhigend redete Joska auf den Hund ein, doch dadurch wurde
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