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Die Messermacher (German Edition)

Die Messermacher (German Edition)

Titel: Die Messermacher (German Edition)
Autoren: Petra Mehnert
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Gesichtsfarbe, anscheinend war sie oft draußen. Ihre gesamte Erscheinung war sehr gepflegt, darauf legte sie seltsamerweise immer noch sehr großen Wert. Doch ihre Augen blickten völlig leer und zeigten nur selten einen Anflug von Interesse oder Mitgefühl. So auch heute, denn diese gutaussehende und attraktive Frau reagierte nicht einmal auf das ehrlich gemeinte Kompliment des jungen Besuchers.  
    „Sollen wir ein bisschen spazieren gehen?“, fragte Nora hoffnungsvoll, denn sie fühlte sich in diesem Raum, der zwar hübsch eingerichtet war und nicht unbedingt nach Krankenzimmer aussah, dennoch sehr unwohl.  
    Wortlos stand ihre Tante auf und zog sich ihren warmen Pelzmantel an. Ihre Besucher schnappten sich aufatmend ebenfalls ihre Jacken und waren heilfroh, das Krankenhaus schnell wieder verlassen zu können.  
    Der weitläufige Park war schneebedeckt und die Sonne ließ die weißen Flächen wie Diamanten funkeln. Schweigend genossen die vier die warmen Sonnenstrahlen, bis Marianne plötzlich stehen blieb, sich zu den anderen umdrehte und Nora mit einem unendlich traurigen Blick einen kleinen Zettel in die Hand drückte.  
    Bevor diese jedoch einen Blick darauf werfen konnte, umarmte ihre Tante sie und ihren Bruder plötzlich so fest, als wolle sie die beiden nie wieder loslassen. Dennoch ließ sie die jungen Leute abrupt wieder los und flüchtete sich in ihre neue Sicherheit, die sie so dringend brauchte. Sie war sich nun sicher, dass sie in ihrem Leben niemals mehr ein Wort sprechen würde – sie durfte es einfach nicht! 
    Völlig überrumpelt standen die drei nun da und blickten Marianne nach. 
    Was war das denn jetzt?  
    Doch dann erinnerte sich Nora an den Zettel, den ihre Tante ihr in die Hand gedrückt hatte. Langsam faltete sie ihn auseinander und las zuerst für sich, dann aber laut vor: 
     
    „Ich möchte nicht, dass ihr mich nochmal besuchen kommt. Wenn ihr mich liebt, akzeptiert ihr das und vergesst mich. Ich liebe euch, aber ich kann nicht mehr zurück. Nie mehr!“ 
     
    Ratlos und mit Tränen in den Augen sah Nora ihren Freund Joska und ihren zerknirscht dreinblickenden Bruder an. Doch auch Joska fand keine Worte. Er nahm seine große Liebe in den Arm und drückte die Hand von Felix.  
    So gingen sie zurück in ihr altes Leben, das ohne ihre Tante weitergehen musste. Es war ganz allein Mariannes Entscheidung und sie mussten und würden das respektieren. Was auch immer Marianne zu diesem Entschluss getrieben hatte – sie würden es wahrscheinlich nie erfahren. Auch der junge Kriminalbeamte musste einsehen, dass es Fälle gab, die nie gänzlich und in allen Einzelheiten aufgeklärt werden konnten. Das zu akzeptieren fiel Joska Kiss sehr schwer, doch vielleicht würde dieser Fall irgendwann wieder aufgerollt werden … 
     
    Diese Sorge hatte auch Marianne, denn sie war sich sicher, dass es zumindest im Falle von Sven nicht mehr lange dauern würde, bis man durch gezieltes Nachfragen in der Klinik auf sie stoßen würde. Bestimmt wurde ihr Foto dort bereits herumgezeigt und Marianne war überzeugt, dass die junge Krankenschwester sich an sie erinnern würde. Dann konnten die Beamten bestimmt eins und eins zusammenzählen und würden unweigerlich auf sie stoßen. Dennoch war sich Marianne ganz sicher, keine Spuren hinterlassen zu haben und man würde ihr diesen Mord niemals beweisen können.  
    So wartete sie von nun an jeden Tag darauf, dass ein Anruf von der Polizei kommen und man sie wegen dieses Tatverdachtes zur Rede stellen würde. Doch die Tage vergingen und wurden zu Wochen und Monaten und nichts geschah. Das Warten zermürbte Marianne noch mehr und ihr ging es von Woche zu Woche schlechter. Die Aussicht auf Genesung wurde immer unwahrscheinlicher. Marianne erfuhr nie, dass die junge Krankenschwester kurz nach ihrer Begegnung in ein anderes Krankenhaus versetzt worden war und man so vergessen hatte, sie zu befragen.  

Ich bedanke mich bei  
     
    meiner Tochter Nina fürs allererste Lektorat und ihre Hilfe bei der Grammatik und dem Kürzen meiner oft zu langen Sätze. 
     
    meinen Irish Dancers (Nadine Fray, Csilla Ihring und Katja Pink) fürs Probelesen und eure konstruktive Kritik. 
     
    meinem Schwager Christoph Hegele für seine treffenden Anmerkungen und Hilfe bei der richtigen Wortwahl. 
     
    Frau Karin Nellmann für ihr hervorragendes Lektorat und ihre Begeisterung für meinen ersten Regionalkrimi. 
     
    meinem Sohn Robin für die Gestaltung des tollen Covers –
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