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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske
Autoren: Jason Dark
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weiterzugehen, und keiner konnte sie davon abhalten.
    Es sah so aus, als würde sie mich in den Wald hineinführen. Bevor wir den Rand allerdings erreichten, blieb sie stehen, schaute sich um und nickte zugleich.
    »Ist es hier?«
    »Ja, Mr. Sinclair.« Sie hatte die Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
    »Hier in der Nähe muß es sein.« Dann hob sie die Schultern. »Irgendwo habe ich den Eindruck, von etwas Bösem umgeben zu sein. Ich spüre das Fluidum, den Einfluß.«
    »Lassen Sie uns nachschauen.« Ich winkte mit dem Lampenstrahl. »Gibt es einen besonderen Punkt, der in Ihrer Erinnerung wach ist?«
    »Ja, der existiert, obwohl ich in der Dunkelheit mich erst umsehen muß.«
    Sie faßte mich an und drückte mich nach links. »Lassen Sie uns mal dorthin gehen.«
    Ich hatte hier nichts zu sagen, folgte ihr und auch dem Strahl des Lichtfingers. Der verschwand plötzlich, weil er von einem Loch im Boden aufgesaugt wurde.
    Die Frau blieb stehen, sie krallte sich an meiner Schulter fest. Zum erstenmal spürte ich so etwas wie Angst bei ihr. »Das… das ist es, Mr. Sinclair.«
    »Das Loch?«
    »Ja.«
    Ich ging darauf zu. Diesmal folgte die Nonne mir. Am Rand der kleinen Mulde blieben wir stehen. Ich leuchtete hinein, drehte den Lichtfingerund fand nichts.
    Die Grube war leer.
    Hinter mir vernahm ich die hektisch klingende Flüsterstimme der jungen Nonne. »Jetzt ist es passiert. Jetzt ist es passiert. Mein Gott, wir sind zu spät gekommen, das Böse ist frei. Der Himmel möge uns und den anderen gnädig sein…«
    ***
    Es waren Worte, die nicht ohne Eindruck auf mich blieben. Vielleicht deshalb, weil sie von einer sehr couragierten Nonne gesprochen worden waren, die beim Anblick dieser Grube tatsächlich Furcht vor der Zukunft bekommen hatte.
    Dabei war rein äußerlich nichts zu sehen. Auch als ich die Innenseiten ableuchtete, es gab keinen Hinweis, der auf etwas Schwarzmagisches oder Böses hingedeutet hätte.
    Ich wandte mich auf der Stelle um. Ihr Gesicht war noch blasser geworden. Selbst in der Dunkelheit las ich den Schrecken darin. »Sie… Sie glauben mir nicht, Mr. Sinclair?«
    »Nun ja, wissen Sie, ich… ich sehe nichts. Ich habe keinen Anhaltspunkt, Schwester.«
    »Doch, den haben Sie.«
    »Eine leere Grube?«
    »Das ist es doch!« stieß sie hervor. »Genau das ist es. Ich hätte sie lieber gefüllt gehabt.«
    »Mit diesem toten Fuchs?«
    »Ja, Mr. Sinclair. Und so hat meine tote Schwester genau recht gehabt. Es ist wieder frei.«
    »Wie kam sie eigentlich um, wollte ich noch fragen. Wie hat man sie ermordet?«
    »Mit bloßen Händen. Ihr Körper war über und über mit Wunden bedeckt.« Innocencia schüttelte sich noch im nachhinein. »Es war furchtbar, das können Sie mir glauben.«
    »Bestimmt. Fassen wir mal zusammen. Jemand hat den Fuchs aus seinem Grab oder Versteck geholt. Ist das richtig?«
    »Weiter, Mr. Sinclair.«
    »Wer ist dieser Jemand?«
    Innocencia wartete einen Moment, danach sprach sie die Antwort ins Leere. »Wenn ich das wüßte, Mr. Sinclair, wenn ich das wüßte.«
    »Aber es muß jemand sein, der Bescheid weiß.«
    »Das denke ich auch.«
    »Wissen Sie, wer alles dafür in Frage käme?«
    »Bestimmt sind viele Menschen über das Fuchsgrab informiert. Manche lieben ja den Satan sogar.«
    Da konnte ich nicht widersprechen, wollte aber wissen, was man mit einem Fuchskörper anstellen konnte.
    »Da bin ich überfragt.«
    Ich begann damit, die Stelle zu umkreisen. Rechts und links der Grube türmte sich die Erde zu kleinen Hügeln hoch. Im Schatten des rechten Hügels entdeckte ich den Körper.
    »Kommen Sie!«
    Die Nonne war schnell bei mir. Der Lampenstrahl zielte gegen den Fund wie eine helle Messerklinge, nur daß er ihn nicht durchbohrte, sondern herauskristallisierte, was da vor unseren Füßen lag. Ein bis auf den Kopf enthäuteter Fuchs!
    Mochte damit zurechtkommen, wer wollte, ich jedenfalls stand vor einem Rätsel und wartete auf die Erklärung meiner Begleiterin, die sich zurückhielt.
    »Nun?«
    »Er hat das Tier gehäutet.«
    »Das sehe ich. Aber was will er damit?«
    Innocencia hob die Schultern. »Keine Ahnung. Aber sehen Sie den Körper. Er kommt mir so hart wie Stein vor.«
    Ich machte die Probe aufs Exempel und trat gegen ihn. Sie hatte recht, auch mir war dieser enthäutete Körper nicht geheuer. Da steckte einiges dahinter, worüber ich mir sicherlich noch den Kopf zerbrechen würde.
    Ich ließ den Strahl wandern, so daß er auch über den nicht enthäuteten Kopf
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