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Die Maske

Die Maske

Titel: Die Maske
Autoren: Jason Dark
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ausgestorben, möglicherweise auch stark dezimiert.«
    »Sie sind da.«
    Dieser Satz sagte mir eigentlich alles. Das heißt, wir mußten damit rechnen, daß die hier in der Gegend existierenden Füchse durch die Magie des Teufels beeinflußt worden waren.
    Innocencia dachte so wie ich. »Sieht nicht gut aus — oder?«
    »Stimmt.«
    »Was können wir tun? Soll ich meine Mitschwestern im Kloster alarmieren?«
    »Lassen Sie das mal. Mich beschäftigen andere Gedanken. Diese Füchse werden etwas tun, sie sind darauf programmiert worden. Ich möchte von Ihnen wissen, wie bewohnt die Gegend hier ist. Ich meine, das Kloster liegt ziemlich einsam, aber so menschenleer ist die Provinz Essex auch nicht, wie die Umgebung des Klosters glauben machen läßt.«
    »Es gibt zahlreiche Orte in einem Umkreis von zwanzig bis dreißig Meilen. Ich weiß ja nicht, wie es weitergehen soll und was diese veränderten Tiere genau vorhaben. Sie werden sich nicht mehr von ihren eigenen Instinkten leiten lassen, jetzt sendet ihnen ein anderer die Befehle zu, der Teufel.«
    »Aber Ihre Mitschwester wurde nicht von einem Fuchs getötet, wie ich das sehe?«
    »Nein, darauf deuten ihre letzten Worte nicht hin. Sie sprach von einer Maske.«
    »Unter der Sie sich nichts vorstellen können, nehme ich an.«
    »Sie etwa?«
    »Leiderauch nicht.«
    »Ich weiß nicht, was wir tun sollen.« Sie machte einen verzweifelten Eindruck. »Sollen wir die Polizei alarmieren, damit die einzelnen Konstabler ihre Augen besonders offenhalten?«
    »Das wäre eine Möglichkeit, keine Lösung. Ich denke eher an die Maske. Sie spielt eine entscheidende Rolle. Wenn wir sie haben, ist das Problem meiner Ansicht nach gelöst.«
    »Wenn ich kann, Mr. Sinclair, möchte ich Ihnen gern bei der Suche helfen.«
    Ich lachte leise auf. »Das ist sehr nett von Ihnen, Schwester, doch so etwas ist mein Job. Ich gehe davon aus, daß Sie hinter den Klostermauern sicherer sind.«
    »Das käme schon einem Rückzug gleich.«
    »Besser so, als sein Leben zu verlieren. Eine Tote hat es bereits gegeben, denken Sie daran.«
    »Es ist aber nicht meine Art.«
    »Dann ändern Sie sich.«
    Wir gingen zurück zu meinem Wagen. An der Grube hatten wir nichts mehr verloren.
    Mein Blick verlor sich in der Dunkelheit. Sie lag über dem Land, als hätte man sie gemalt, und sie umhüllte mit ihrer Schwärze das tiefe Schweigen.
    Hoch über uns und auch gleichzeitig weit entfernt sahen wir die wandernden Positionsleuchten eines Flugzeugs, die sehr bald verschwanden, als die Finsternis zu dicht wurde.
    Beim Aufschließen der Autotür sagte ich: »Ich habe mir den Weg gemerkt und werde jetzt fahren.«
    »Klar. Wollen Sie auch übernachten?«
    »Bei Ihnen?«
    »Sicher.«
    »Und das ist möglich?«
    »Wir haben einen Gästetrakt.« Jetzt lächelte sie wieder spitzbübisch.
    »Oder glauben Sie etwa, daß wir Nonnen von vorgestern sind, nur weil wir in einem Kloster leben?«
    »Um Himmels willen, das habe ich nicht behauptet. Beruhigt es Sie denn, wenn ich in der Nähe bleibe?«
    »Ein wenig schon.«
    »Dann rechnen Sie damit, daß in der Nacht etwas geschieht? Oder liege ich da falsch?«
    »Ich weiß nicht.«
    »All right, steigen Sie ein.«
    Ich startete, fuhr rückwärts bis zu einer Stelle, wo ich einigermaßen normal wenden konnte. Auch ich teilte die Befürchtungen der jungen Nonne. Es war durchaus möglich, daß etwas geschah, daß sich das Grauen in der Nähe aufhielt, manifestiert durch die veränderten Füchse, gezeichnet durch die Handschrift des Teufels.
    Es war keine der hellen Frühsommernächte, sondern eine der dunklen. Der Mond versteckte sich ebenso hinter den großen Wolkenmassen wie zahlreiche Sterne, und die Dunkelheit hatte einen dunkelgrauen Farbton angenommen, der alles einhüllte.
    Auf der schlechten Wegstrecke rollte der Rover weiter, bis ich die Straße erreichte, wo ich etwas mehr Gas geben konnte. Allerdings fuhr ich nicht so schnell wie Innocencia, die still und versunken neben mir saß und sich ihre Gedanken machte. Sie schaute nach vorn, wo die Strahlen der Scheinwerfer permanent die Dunkelheit zerstörten.
    Ungefähr am Horizont entdeckte ich das Blinken von Lichtern. Dort lag eine kleine Ortschaft, deren Namen ich nicht wußte. Stumm und ruhig lag die flache Landschaft zu beiden Seiten der Straße. Das aber änderte sich, und es war die Nonne, die etwas entdeckte.
    »Moment mal, Mr. Sinclair…«
    »Was ist denn?«
    »Bitte, fahren Sie langsamer.«
    Ich tat ihr den Gefallen. Sie
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