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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe
Autoren: Jason Dark
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welchen Job Sie ausüben. Sie kommen mit Dämonen und Geistern in Kontakt, obwohl ich daran nicht so recht glauben will. Vielleicht hat Sie dieser Kontakt beeinflusst. Sie sind nicht mehr so wie früher und haben schon etwas abbekommen. Sie selbst können nichts dafür. Ihr Geist…«
    Ich lief rot an und wollte kaum hinhören. Das waren Ungeheuerlichkeiten, die mir der Chiefsuperintendent da entgegenschleuderte, und ich war geschockt.
    Jetzt griff Sir James ein. »So können Sie nicht reden, Mr. Nolan. John Sinclair ist nicht angeklagt. Es ist auch kein offizielles Verhör, wir wollten nur eine Stellungnahme haben.«
    Nolan blieb gelassen »Das ist mir alles bekannt, mein lieber Sir James. Leider sprechen die Tatsachen gegen Ihren Oberinspektor. Ich habe bereits veranlasst, dass er vom Dienst suspendiert wird und bis zum Beginn der Verhandlung nicht auf freien Fuß kommt. Er wird hier in einer Zelle sitzen, denn ich will ihn unter Kontrolle halten und auf keinen Fall dabei mithelfen, dass er durch seine Nachforschungen die einzige Zeugin beeinflusst. Haben wir uns verstanden?«
    »Natürlich, Mr. Nolan. Allerdings kenne ich John Sinclair lange genug. Er wird sich kaum dazu hinreißen lassen, in einem Fall irgendwelchen Einfluss zu nehmen.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Sie hegen doch persönliche Rachegefühle gegen ihn, Mr. Nolan, und das steht einem Beamten in Ihrer Position auch nicht gut«, konterte mein Chef und fuhr ein wirklich hartes Geschütz auf.
    »Unerhört ist das«, erwiderte Nolan, bleich im Gesicht und nach Luft schnappend. »Ich habe nur etwas festgestellt.«
    Chiefsuperintendent Nolan wechselte das Thema. »Jedenfalls habe ich alles in die Wege geleitet. Das heißt, der Staatsanwalt wurde informiert, ebenso die zuständigen Stellen im Innenministerium.«
    »Das weiß ich«, sagte Sir James. »Man hat mich von deren Seite bereits in Kenntnis gesetzt«
    »Ach… wirklich?«
    Sir James nickte. »Man war nicht begeistert. Erstens nicht über den Fall und zweitens auch nicht über Ihre unwahrscheinliche Initiative, die Sie an den Tag legen. Man erinnert sich sehr gut an Fälle, die John Sinclair gemeistert hat. Da hat er häufig Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt.«
    »Was aber einen Mord nicht aufwiegt und auch nicht entschuldbar für diese Tat ist.«
    »Vorausgesetzt, er hat ihn ermordet. Muss ich Sie wirklich erst daran erinnern, Mr. Nolan, dass ein Täter erst überführt ist, wenn ihm ein Gericht die Tat bewiesen hat?«
    »Das weiß ich selbst. Nur liegen hier die Fakten so klar, dass es einfach…«
    »Auch Zeugen haben sich schon geirrt.«
    Nolan begann zu lächeln. »Ich weiß, auf welcher Seite Sie stehen. Sie halten natürlich zu Ihrem Mann, aber Sie bekommen ihn an einem Zellenaufenthalt nicht vorbei. Ist Ihnen das klar?«
    »Ich bin informiert.«
    »Dann wird Mr. Sinclair also die nächsten Tage hier im Untersuchungsgefängnis verbringen. Das kann ich ihm nicht ersparen. Er bekommt die gleichen Rechte wie jeder andere Häftling und hat natürlich auch die gleichen Auflagen.«
    Darüber wusste ich ebenfalls Bescheid. Ich würde rauchen und lesen dürfen, bekam besseres Essen, durfte zweimal am Tag spazieren gehen und konnte meine Zivilkleidung tragen. Alles wunderbar. Nur raus konnte ich nicht. Und das wurmte mich.
    Ich war dem Gespräch gefolgt. Obwohl es sich eigentlich um mich drehte, kam es mir vor, als säße ich nur nebenan und wäre ein Zuhörer, den alles nichts anging. So richtig fassen oder begreifen konnte ich es noch immer nicht. Es war wie ein Fall in tiefes Wasser gewesen, dessen unendlicher Grund mich verschluckt hatte.
    Irgend jemand wollte mich aus dem Spiel haben. Aber wer?
    »Sonst ist ja wohl nichts zu sagen«, erklärte Chiefsuperintendent Nolan und erhob sich. »Ich schicke zwei Beamte hoch, die den Oberinspektor abholen und in die Zelle begleiten.«
    »Ich schätze doch, dass Mr. Sinclair den Weg kennen wird«, konterte mein Chef.
    Nolans Mundwinkel zuckten »Wie Sie meinen. An Flucht ist aber nicht zu denken. Ich habe bereits Maßnahmen getroffen…«
    Auch Sir James erhob sich. Sein Gesicht glich einer Maske. »Bitte gehen Sie, Mr. Nolan!«
    »Natürlich, Sir, natürlich.« Er verschwand mit festen Schritten und schlug die Tür hinter sich zu.
    Mein Chef nahm eine Tablette und trank einen Schluck Wasser. Ich habe ihn selten so bleich gesehen. Er konnte gegen Nolan nicht viel machen, weil der »über ihm stand«. Da musste Sir James schon den Innenminister
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