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Die magische Bombe

Die magische Bombe

Titel: Die magische Bombe
Autoren: Jason Dark
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einschalten, den er zum Glück gut kannte. Die Tür öffnete sich. Nicht Nolan kehrte zurück, sondern Suko. Auch er war bleich.
    »Setzen Sie sich«, sagte der Superintendent. »Uns bleibt nicht viel Zeit. Deshalb wollen wir beginnen.« Er schaute mich an. »Es hat sich alles so abgespielt, wie Sie es gesagt haben John?«
    »Ja.«
    »Gut, ich glaube Ihnen. Die Last der Verantwortung liegt jetzt auf Sukos Schultern. Während John zur Untätigkeit verdammt ist, müssen Sie versuchen, den Fall aufzuklären. Das Gericht braucht Beweise. Schaffen Sie sie herbei, Suko, sonst stehen wir dumm da. Sie wissen selbst, wie der Ruf von Scotland Yard in den letzten Monaten gelitten hat. Einige Leute warten darauf, um uns den tödlichen Streich versetzen zu können. Ein Mörder aus den Reihen der Polizei ist natürlich ein gefundenes Fressen für sie. Setzen Sie alles ein, Suko!«
    »Darauf können Sie sich verlassen, Sir. Bleibt John hier im Yard-Gebäude?«
    »Er wird in Untersuchungshaft genommen.«
    »Ein Unding.«
    »Wem sagen Sie das?«
    »Können Sie denn nichts machen, Sir?« fragte Suko.
    »Nein, im Augenblick nicht. Wir müssen uns an den eigenen Haaren aus der Patsche ziehen.« Der Superintendent umrundete seinen Schreibtisch und kam auf mich zu.
    Er hielt mir die Hand hin. Ich schlug ein.
    »John, alles Gute wünsche ich Ihnen. Ich weiß, dass der Knoten irgendwann einmal platzt, dann kriegen wir sie.«
    Ich hatte einen Kloß in der Kehle. So deprimiert war ich mir selten vorgekommen. Auf die Organisation hatte ich mich bisher immer verlassen können, jetzt sperrte man mich ein, steckte mich hinter Gitter. Das alles, weil jemand ein Spiel in Gang gesetzt hatte, das ich nicht durchschaute. Und meine Freunde ebenfalls nicht.
    »Danke, Sir«, erwiderte ich mit belegter Stimme.
    »Wir werden Ihnen natürlich alle Informationen zukommen lassen und Ihnen die Wünsche im Rahmen des Möglichen erfüllen«, versprach mir mein Chef. »Dabei wäre alles viel leichter, wenn wir wüssten, was die Gegenseite genau plant.«
    Da hatte mir mein Chef aus dem Herzen gesprochen Auch ich überlegte und knobelte, kam immer wieder zu einem Ergebnis. »Jemand will mich aus dem Spiel haben«, sagte ich.
    »Aber wer?«
    Ich hob die Schultern. »Der Teufel, Jane Collins, Wikka, die Großen Alten, Shimada…«
    Sir James schüttelte den Kopf. »Die meisten der eben aufgezählten Dämonen wären anders vorgegangen, John. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich tippe auf den Teufel.«
    Da gab ich Sir James recht. Auch Suko nickte. Obwohl wir beide Unrecht hatten, wie sich später auf schreckliche Art und Weise herausstellen sollte.
    »Ich begleite dich«, sagte Suko und fügte spöttisch hinzu: »Damit du auch nicht verschwindest.«
    »Keine Bange, mir gefällt es einfach zu gut hier.«
    Wie ein reuiger Sünder verließ ich den Raum. Den Kopf hielt ich gesenkt, die Hände zu Fäusten geballt.
    Mit dem Lift fuhren wir zum Zellenblock der Untersuchungshäftlinge. Ich erkannte dieses Areal. Sogar Lady X hatten wir hier unten einmal eingesperrt, bevor es der Mordliga gelang, sie zu befreien. Das lag alles weit zurück.
    Die arbeitenden Kollegen hier unten wussten Bescheid. Ich sah ihnen an, wie unangenehm ihnen das alles war. Sie wollten Fragen stellen, niemand traute sich, und nur an ihren Gesichtern erkannte ich, was ihnen auf dem Herzen brannte.
    Ein altgedienter Kollege nahm mich in Empfang. Der Mann hieß Paul Breaver und stand kurz vor der Pensionierung. »Mensch, John«, sagte er und schabte über sein graues Haar, »was soll ich denn jetzt machen?«
    »Mich einsperren, Paul.«
    »Ist doch Quatsch. Ich habe gehört, was passiert sein soll. Du hast doch keinen umgelegt, nur so, meine ich.«
    »Tu deine Pflicht, Paul. Denke einfach, dass ich der Zelleninsasse Sinclair bin. Mehr nicht.«
    »Ich weiß nicht so recht.«
    »Doch, Paul, mach schon!«
    Er ging vor uns her, schüttelte den Kopf und war mit sich selbst im Unreinen.
    Meine Zelle war die zweitletzte in der langen Reihe. Die meisten waren leer, auch ich hatte keinen Nachbarn. Paul Breaver schloss auf. »Dann darf ich dich bitten, einzutreten, John.«
    »Warte noch.« Ich drehte mich zu Suko um. Wir reichten uns die Hand.
    Sukos Lippen bildeten nur einen Strich. »Ich hole dich hier raus. Ich kläre den Fall, das verspreche ich dir.«
    »Hoffentlich, Alter!«
    Er boxte mir in die Seite, drehte sich schnell um und ging mit raschen Schritten davon. Was zwischen uns gesagt werden musste, das war
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