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Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden

Titel: Die Magier von Shannara 3 - Die Verschwörung der Druiden
Autoren: Terry Brooks
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herankrochen. Die Ruinen von Stridegate lagen im Dunklen. Seine Gefährten erhoben sich auf die Beine, standen beieinander und schauten ihm hinterher. Rasch wurden sie kleiner und undeutlicher, schließlich verschwanden sie. Auch die Ruinen blieben zurück, bis Pen nur noch den kleinen hellen Punkt des Feuers sah.
    Als auch dieser nicht mehr zu erkennen war, blieb von der Insel des Tanequils eine dunkle Silhouette, die sich vor den Sternen am Horizont abzeichnete. Nun erschien Traunt Rowan an seiner Seite und führte ihn nach unten.
    An Bord des Schiffs, das an der Steuerbordseite der
Athabasca
flog, saß Khyber Elessedil im Schatten der Heckschleuder und beobachtete das Luftschiff der Druiden. Pen war die Kajütstreppe hinuntergestiegen und nicht mehr zu sehen. Die Ruinen von Stridegate waren in der Ferne verschwunden, und mit ihnen die Gefährten. Der Feuerschein war verblasst, anhand der Sterne konnte sie erkennen, dass sie entlang des Klu-Gebirges südwärts zum Oberen Anar flogen, und weit unter ihnen breitete sich das Inkrim wie ein dunkler See aus.
    Außer Abwarten gab es für sie nichts zu tun.
    Mit zwölf Jahren war sie zum dritten Mal weggelaufen. Damals hatte sie ihrer Familie und deren diktatorischem Gebaren entkommen wollen und sich an Bord eines Luftschiffs nach Callahorn versteckt. Natürlich war es nicht so, dass ihre Familie sie nicht liebte. Es war eher so, dass sie nicht liebte, was die Familie für sie plante. Ihr Bruder und davor ihr Vater hatten sehr fest gefügte Vorstellungen davon, wie sich eine Elessedil-Prinzessin zu benehmen hatte, und Khyber hatte Schwierigkeiten damit, sich als Prinzessin zu betrachten. Ihr Platz im Leben war ein Missgeschick der Geburt, und sie konnte sich nie überwinden, die damit verbundenen Pflichten zu akzeptieren. Ihrer Familie gefiel das nicht. Diese Aufsässigkeit, so ließ man sie spüren, würde man nicht tolerieren.
    Sie reagierte darauf, indem sie davonlief. Mit acht zum ersten Mal. Mit zwölf, nach zwei vergeblichen Versuchen, war sie entschlossen, es diesmal endgültig zu schaffen und dem Einfluss der Familie zu entfliehen. Callahorn war das Land der Freien, und dort waren Angehörige aller Rassen willkommen, einerlei, wer sie waren oder woher sie stammten. Jeder wurde gleich behandelt. Das Königtum gab es seit Hunderten von Jahren nicht mehr, und es würde vermutlich in der nächsten Zeit kaum wieder eingeführt werden. Wenn sie es bis dorthin schaffte, konnte sie untertauchen und würde niemals gefunden werden. Zumindest sah sie die Dinge mit zwölf so. Sie erreichte ihr Ziel tatsächlich, wurde jedoch vom Kapitän entdeckt, ehe sie von Bord gehen konnte, und, obwohl sie sich mit Händen und Füßen dagegen sträubte, zu ihrer Familie zurückgebracht. Das Wiedersehen fiel nicht gerade herzlich aus. Aber sie hatte etwas sehr Wertvolles gelernt. Wenn man sich nur Mühe gab, so zu wirken, als würde man an einen Ort gehören, hatte man durchaus die Chance, nicht als Fremde aufzufallen. Auf jener Reise hatte sie sich als Kabinenjunge und sehr junges Mitglied der Mannschaft getarnt, und zu ihrer Überraschung hatte niemand je den Verdacht geschöpft, sie könnte möglicherweise nicht dazugehören. Zugegeben, sie zeigte sich so selten wie möglich und hielt sich die meiste Zeit außer Sicht. Doch wann immer sie auftauchte, weil sie Essen und Wasser brauchte oder nur frische Luft schnappen wollte, konnte sie sich frei bewegen, ohne dass jemand neugierig wurde. An Bord des Druidenluftschiffes wollte sie dieses Wissen erneut anwenden. Sie hatte sich bereits einen der kurzen Mäntel besorgt, wie ihn die Gnomenjäger trugen, aus denen die Mannschaft bestand, und die Kapuze verbarg zudem ihr Gesicht. Nachts und wenn man nicht genauer hinschaute, würde sie aussehen wie einer von ihnen. Tagsüber, so hatte sie entschieden, würde sie sich unter Deck verstecken, an Stellen, welche die Mannschaft nur selten aufsuchte. Auf diesem Schiff befanden sich keine Druiden, daher brauchte sie sich nur vor den Gnomen zu hüten. Außerdem kannte sie sich gut genug mit Luftschiffen aus, und die Bauweise von diesem war ihr vertraut. Da es wie die
Athabasca
ein Kriegsschiff war, gab es bestimmt jede Menge Verstecke. Und weil es sich um ein Druidenschiff handelte, kümmerten sich alle nur um ihre eigenen Aufgaben und stellten keine Fragen.
    Also saß sie an der Bordschleuder, derweil das Schiff in die Nacht hineinflog, und tat so, als würde sie deren Mechanik inspizieren, und
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