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Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane

Titel: Die Magier von Shannara 2 - Der Baum der Talismane
Autoren: Terry Brooks
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kleiner Mann. Aber lass dich nicht zu der Annahme verleiten, ich könnte mich nicht verteidigen, falls du ein falsches Spiel mit mir treibst. Selbst wenn ich nur den Verdacht habe, du wolltest mich verraten, wirst du innerhalb eines Augenschlags tot sein.« Etan Orek nickte. Seine Augen glitzerten vor Angst und Vorfreude. Worum es sich auch handelte, diese Angelegenheit war ihm wichtig. Er war bereit, alles zu riskieren. Solche Leidenschaft beunruhigte Sen Dunsidan. »Wachen«, rief er, »lasst uns allein. Schließt die Tür. Wartet draußen, bis ich euch rufe.«
    Die Wachen befolgten den Befehl. Früher hätten sie gezögert, der Aufforderung nachzukommen. Heute, nachdem sie die unangenehmen Konsequenzen solchen Zögerns mehrmals überlebt hatten, gehorchten sie, ohne Fragen zu stellen. So gefiel es Sen Dunsidan.
    Als die Tür geschlossen war, wandte er sich wieder Etan Orek zu. »Es wäre gut, wenn diese Sache wirklich meine Zeit wert ist, Ingenieur. Ich bin langsam mit meiner Geduld am Ende.« Der kleine Mann nickte energisch und fuhr sich mit der Hand durch das dunkle Haar, während er zur anderen Seite des Raums zu einem langen Tisch vorausging, der mit seltsamen Trümmern überhäuft war. Er grinste verschwörerisch und begann, den Tisch abzuräumen, wobei eine lange schwarze Kiste zum Vorschein kam, die in drei verschiedene Bereiche unterteilt war.
    »Ich habe meine Arbeit vor allen anderen geheim gehalten«, erklärte er rasch, »da ich befürchtete, sie könnte gestohlen werden. Oder schlimmer noch, an den Feind verkauft werden. Man weiß ja nie.« Er hatte jetzt alles außer der Kiste vom Tisch geräumt und blickte Sen Dunsidan wieder an. »In den letzten drei Jahren hatte ich die Aufgabe, neue und bessere Methoden zu entwickeln, Umgebungslicht in Energie zu verwandeln. Das Ziel besteht darin, wie Ihr sicherlich wisst, die Schubkraft der Schiffe unter Kampfbedingungen zu erhöhen, damit sie ihre Gegner besser ausmanövrieren können. Meine Bemühungen, einzelne Kristalle zu verbessern, sind gescheitert. Die Umwandlung hängt von der Zusammensetzung des Kristalls ab, von seiner Form und seinem Platz in der Trennröhre. Ein einzelner Kristall hat eine begrenzte Kapazität, Licht in Energie zu verwandeln, und ich habe trotz aller Bemühungen keine Möglichkeit entdeckt, daran etwas zu ändern.« Er nickte, als wolle er sich selbst in dieser Ansicht bestätigen. »Aus dem Grund habe ich diesen Ansatz fallen lassen und mich Experimenten mit mehreren Kristallen zugewendet. Versteht Ihr, Premierminister, meine Überlegung ging in folgende Richtung: Wenn ein einzelner Kristall eine bestimmte Energiemenge produziert, dann könnten zwei theoretisch diese Kapazität verdoppeln. Der Trick war natürlich, wie man das Umgebungslicht von einem Kristall zum anderen leitet, ohne Energie zu verlieren.« Plötzlich interessiert nickte Sen Dunsidan. Nun glaubte er zu verstehen, warum Etan Orek so erpicht darauf gewesen war, ihn hierher zu führen. Irgendwie hatte der Ingenieur das Problem gelöst, unter dem die Föderation seit Jahren litt. Er hatte ein Verfahren entdeckt, mit dem sich die Energieausbeute der Diapsonkristalle in den Luftschiffen erhöhen ließ.
    »Zunächst«, fuhr sein Gegenüber fort, »scheiterten all meine Versuche. Als ich eine Möglichkeit fand, wie die Facetten die umgewandelte Energie zu einem weiteren Kristall leiteten, explodierte dieser einfach in der Röhre. Die zusätzliche Energie war zu stark für sie. Also begann ich mit Kombinationen aus mehr als zwei Kristallen zu arbeiten, um eine Alternative zu finden, die Energie nicht so direkt und möglichst ohne Schaden weiter zuleiten.« »Hast du Erfolg gehabt?« Sen Dunsidan konnte sich nicht mehr beherrschen. Dass Etan Orek seine Geschichte dermaßen in die Länge zog, ermüdete ihn. »Hast du eine Möglichkeit gefunden, die Schubkraft zu erhöhen?«
    Der kleine Mann schüttelte den Kopf und lächelte. »Ich habe etwas anderes entdeckt. Etwas viel Besseres.«
    Er ging hinüber zu den Fackeln und löschte sie eine nach der anderen, bis nur noch die beiden an der Tür brannten. Dann trat er zu der Kiste, öffnete die Klappe und enthüllte eine Reihe von Diapsonkristallen in verschiedener Größe und Form, die mithilfe von Metallhalterungen in den Fächern der Kiste angebracht waren. Die Kristalle waren der Größe nach in einer Reihe angeordnet, und jeder war mit einem entsprechend geformten Schild vorn und hinten abgeschirmt. Schmale Stäbe zogen
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