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Die Maechtigen

Titel: Die Maechtigen
Autoren: Brad Meltzer
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Totte.
    »Ist mir klar.«
    »Ohne Beweis hast du gar nichts in der Hand.«
    »Totte, wer hat dir eigentlich beigebracht, wie man jemanden willkommen heißt? Der große Santini?«
    »Wenn du dich besser fühlst … Ich habe mit Orlandos Witwe gesprochen, während du den Einsiedler gespielt und alle Fragen des FBI und des Secret Service beantwortet hast. Ich weiß, dass es nicht viel hilft … und ihn auch nicht zurückbringt, aber …« Seine Stimme wird ganz leise. »Sie konnten irgendwie Frieden schließen, seit sie erfuhren, wer ihm das angetan hat.«
    Ich versuche mir einzureden, dass er recht hat. Hat er aber nicht.
    »Eines verstehe ich allerdings nicht. Als du in dieser Nacht vom Copper Mountain zurückgekommen bist, warum hat man dich ins Weiße Haus gebracht, Beecher? Sicher, du hast mir erzählt, dass man dich aufforderte, den Klempnern beizutreten. Aber denk genau nach: Warum, glaubst du, hast du dich wirklich in dieser Nacht mit dem Präsidenten getroffen?«
    »Du meinst, außer dass er mich daran erinnert hat, was mit mir passiert, wenn ich jemals den Mund aufmache und plaudere? Ich habe eine großartige Machonummer durchgezogen, aber er wusste zu jedem Zeitpunkt, wie die Sache ausgehen würde. Er wollte es mir nur noch mal unter die Nase reiben.«
    »Niemals«, meint Totte. »Warum hat er dich dafür ins Weiße Haus kommen lassen?«, wiederholt er seine Frage.
    »Dir ist doch hoffentlich klar, dass wir verloren haben, oder? Wenn das also eine rhetorische Frage sein soll …?«
    »Frag dich selbst, Beecher: Warum hat er dich ins Weiße Haus bringen lassen?«
    »Keine Ahnung. Um mich einzuschüchtern, vielleicht?«
    »Verdammt richtig, genau deshalb hat er dich eingeladen. Es ging nur darum, dich einzuschüchtern«, bestätigt Totte und hebt den Kopf. »Und wie lautet der einzige Grund dafür, wenn jemand jemanden einschüchtern will? Weil er sich wegen dieser Person Sorgen macht. Er ist derjenige, der Angst vor dir hat.«
    »Dann ist er ein noch größerer Schwachkopf, als wir gedacht haben. Denn ich habe mir in der letzten Woche das Hirn zermartert, um zu überlegen, wo wir andere Beweise finden könnten, oder einen Zeugen oder irgendwelche anderen Informationen über jene Nacht. Du darfst mir glauben, dass ich es weiter versuchen werde. Ich werde so lange graben, bis ich etwas finde. Aber es ist nicht so leicht, wie du denkst, den Geist der letzten Weihnacht zu spielen.«
    »Das ist nicht der Geist, über den er sich Sorgen macht.«
    »Wie bitte?«
    »Denk über das nach, was du gerade gesagt hat. Dieser erste Geist, der zu Ebenezer Scrooge kommt, dieser Geist der vergangenen Weihnacht, ist derjenige, der versagt. Der Geist der diesjährigen Weihnacht versagt ebenfalls. Nur einem Geist gelingt es, seine Aufgabe zu erledigen. Und er richtet auch den größten Schaden an. Es ist der Geist der zukünftigen Weihnacht.«
    »Was hast du vor? Willst du eine besonders schöne Metapher über die Geschichte und die Zukunft schmieden? Wenn ja …«
    »Das Leben ist keine Metapher, Beecher. Geschichte ist keine Metapher. Es ist einfach nur das Leben.«
    Ich starre durch das Frontfenster auf die Constitution Avenue. Dort ganz unten liegt das Washington Monument, aber wegen der Bäume und der Lichtmasten rechts von uns ist es aus diesem Blickwinkel kaum zu erkennen. Es ist ein furchtbarer Anblick. Genau wie in jener Nacht beim Jefferson Memorial.
    Das ist keine Metapher. Es ist eine Tatsache.
    »Beecher, du hast die ganze Zeit alleine gekämpft. Das musst du jetzt nicht mehr. Wenn du willst, können wir dir dabei helfen, Clementine zu finden.«
    »Es geht nicht nur um sie, Totte. Was sie über meinen Vater gesagt hat … Sie meinte, er wäre vielleicht nicht gestorben und ich hätte vielleicht Krebs. Aber wenn er noch lebt …«
    »Was sie gesagt hat, war kompletter Schwachsinn, um dich in einem emotional verletzlichen Moment zu manipulieren und auszunutzen. Aber wir können die Wahrheit herausfinden. Wenn er wirklich noch lebt, finden wir ihn. Dasselbe gilt für den Krebs. Wir werden dir helfen, das alles zu finden. Wenn wir es gemeinsam tun und es richtig anstellen, verspreche ich dir, dass jeder widerliche Mistkerl, einschließlich des Mistkerls im Weißen Haus, für alles Leid bezahlt, das sie verursacht haben.« Totte spricht jetzt immer schneller. »Du hast geglaubt, die Geschichte hätte dich auserkoren, als du das alte Wörterbuch gefunden hast. Das war aber gar nicht der Moment, an dem du auserwählt
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