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Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals

Titel: Die MacGregors 05 - Stunde des Schicksals
Autoren: Nora Roberts
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bist unverbesserlich, Daniel. Ich weiß wirklich nicht, warum ich mir Sorgen gemacht habe. Jetzt tut es mir leid, dass ich die Kinder angerufen habe.«
    »Die Kinder?« Das Funkeln mochte nicht so stark wie sonst sein, aber es war da. »Du hast die Kinder angerufen?«
    Das war genau die Reaktion, die Anna erhofft hatte. Sie ließ es sich nicht anmerken. »Ja, sie sind hier. Ich werde mich bei ihnen allen entschuldigen müssen.«
    »Sie sind gekommen?«
    Sie kannte ihn gut genug, sie wusste, worauf er hinauswollte. »Natürlich.«
    »Wozu? Um an meinem Totenbett zu trauern?«
    Sorgfältig deckte sie ihn zu. »Wir wollten auf alles vorbereitet sein.«
    Er zog die Stirn kraus und zeigte mit schwacher Hand zur Tür. »Na, dann hol sie herein.«
    »Ich wollte nicht, dass sie die Nacht im Krankenhaus verbringen. Sie sind zu Hause.«
    »Zu Hause? Du meinst, sie sind nicht hiergeblieben? Sie haben ihren eigenen Vater auf dem Sterbebett zurückgelassen und sind auf und davon, um seinen Scotch zu trinken?«
    »Ja, ich fürchte, es sind sehr eigensinnige Kinder. Sie kommen nach dir, Daniel. So, hier kommt Dr. Feinstein«, schloss sie, als ihr Kollege das Zimmer betrat. »Ich lasse euch beide allein.«
    »Anna.«
    Sie blieb in der Tür stehen und drehte sich lächelnd zu ihm um. »Ja, Daniel?«
    »Bleib nicht zu lange fort.«
    Für sie war er noch immer so, wie sie ihn vor vielen Jahren kennengelernt hatte. Unerschütterlich, selbstsicher und stark genug, sie zu brauchen. »Habe ich das je getan?«
    Sie verließ die Intensivstation und ging direkt in ihr eigenes Büro. Sie verschloss die Tür und gönnte sich den Luxus, zwanzig Minuten lang zu weinen. Sie hatte schon oft dort geweint. Jedes Mal, wenn sie einen Patienten verlor. Dieses Mal weinte sie vor Erleichterung. Und aus Liebe. Beide Gefühle waren zu groß, um sie in Worte zu fassen. Nachdem sie sich das Gesicht ausgiebig mit kaltem Wasser gewaschen hatte, ging sie ans Telefon.
    »Hallo?«
    »Caine«, sagte sie.
    »Mom, wir wollten gerade anrufen. Ist er …«
    »Euer Vater will euch sehen«, unterbrach sie ihn. »Er hat Angst, dass ihr seinen Scotch ausgetrunken habt.«
    Caine machte eine unflätige Bemerkung, aber sie wusste, dass er damit nur seine unermessliche Erleichterung verbarg. »Sag ihm, dass noch genug für ihn da ist. Bist du okay, Mom?«
    »Ich fühle mich großartig. Bitte Rena, mir ein paar Sachen zum Umziehen mitzubringen, wenn ihr kommt.«
    »Wir sind in einer halben Stunde da.«
    »Es ist wirklich eine Schande, dass ein Mann fast sterben muss, damit seine Kinder ihn besuchen.«
    In die Kissen gelehnt, von Kopf bis Fuß bandagiert, hielt Daniel Hof.
    »Ein paar gebrochene Rippen.« Serena saß am Fußende und kniff ihn leicht in den Zeh. Die ganze Nacht über hatte sie wach in Justins Armen gelegen.
    »Ha! Sag das dem Arzt, der mir diesen Schlauch in die Brust geschoben hat. Und du hast es nicht einmal für nötig gehalten, meinen Enkel mitzubringen.« Er starrte Serena finster an, bevor er den Blick ebenso anklagend auf Caine richtete. »Oder meine Enkelin. Sie werden auf dem College sein, bevor ich sie wiedersehe. Sie werden nicht einmal wissen, wer ich bin.«
    »Wir zeigen Laura einmal pro Woche dein Foto«, meinte Caine trocken. Dianas Hand ließ er nicht los. Er fragte sich, wie er die letzten vierundzwanzig Stunden ohne die Stärke seiner wunderbaren Frau hätte durchstehen sollen. »Nicht wahr, Liebling?«
    »Jeden Sonntag«, stimmte Diana ungerührt zu.
    Mit einem entrüsteten Brummen wandte er sich an Grant und Gennie. »Ich nehme an, deine Schwester hat einen guten Grund für ihre Abwesenheit«, sagte er zu Grant. »Und da ist es nur richtig, dass Alan bei ihr ist. Auch wenn er mein Erstgeborener ist. Schließlich wird sie mir in den nächsten Wochen ein weiteres Enkelkind schenken.«
    »Jede Entschuldigung zählt«, sagte Grant glatt, und Caine studierte grinsend seine Nägel.
    »Du siehst hübsch aus, Mädchen«, sagte Daniel jetzt zu Gennie. »Eine Frau blüht immer auf, wenn sie ein Kind unter dem Herzen trägt.«
    »Ja, und sie geht in die Breite.« Gennie strich sich über den gewölbten Leib. »Noch einen Monat, und ich komme nicht mehr an meine Staffelei heran.«
    »Du wirst einen Schemel benutzen«, ordnete Daniel an. »Eine Schwangere soll nicht den ganzen Tag auf den Füßen stehen.«
    »Und du sieh zu, dass du bis zum Frühling wieder auf deinen eigenen Füßen stehst.« Grant legte seiner Frau einen Arm um die Schultern. »Du wirst
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