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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive
Autoren: Jon Land
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gelassen. Der Israeli hatte ihn um die halbe Welt und zurück gejagt. Jetzt hatte er endlich gewonnen, aber in seinen Augen glomm kein Fünkchen von siegreichem Triumph auf.
    »Warum?« keuchte Black. »Warum?«
    Der Löwe der Nacht betrachtete ihn abwesend. »Weil Jason Levine mein Enkel war.«
    Black langte nach der Magnum.
    Sparrow zog den Abzug der .45er.

EPILOG
    Es war eine Woche später, als sich Sparrow mit dem Präsidenten zum Lunch traf, ehe er nach Israel zurückkehrte.
    »Können wir irgend etwas daraus für uns gewinnen?« fragte ihn der oberste Chef der Exekutive, als sie gemeinsam durch den Rose Garden schlenderten.
    »Höchstens die Hoffnung, daß es nie wieder geschehen wird.«
    »Die habe ich nicht.« Der Präsident schüttelte gedankenvoll den Kopf. »Das Ironische daran ist, daß die ursprüngliche Lucifer Direktive theoretisch sehr sinnvoll gewesen ist.«
    »Ich habe nicht von Lucifer gesprochen, jedenfalls nicht im besonderen. Über die Erde verstreut gibt es Dutzende ähnlicher, wenn auch kleinerer Organisationen, die nach demselben Muster arbeiten. Sie verfügen nicht über die Macht und die Resourcen, die Lucifer besitzt, aber das heißt nicht, daß sie sie nicht eines Tages haben werden.«
    »Was sollen wir also tun? Sie alle auflösen?«
    »Das wäre auch keine Lösung. Sie stellen mit Recht fest, daß ihre Existenz durchaus sinnvoll sein kann. Und wenn der Sinn nur darin läge, daß sie das Gleichgewicht zwischen den Mördern und jenen halten, die auf Rache für deren sinnloses Töten aus sind. Läßt man sie weg, dann verschiebt sich das Gewicht zu sehr in Richtung Renaldo Black und Konsorten. Wir müssen die Kontrolle behalten.«
    »Über den Terrorismus oder über uns selbst?«
    »Beides.«
    »Vielleicht. Aber wir können nicht alles haben. Ohne Organisationen wie Lucifer würde der Terrorismus seine Schleusen öffnen und alles überfluten. Mit ihnen, nun, wir haben gerade die möglichen Konsequenzen erlebt.«
    »Irgendeine Idee, wie wir dieser Zwickmühle entrinnen können?«
    »Dieses System neu gestalten, statt es abzuschaffen. So wie die Dinge heute liegen, brauchen wir Lucifer dringender denn je. Aber keinen Lucifer, der die Sache alleine in die Hand nehmen kann.«
    »Klingt, als ob Sie Ihre Dienste anböten.«
    Sparrow lächelte zurückhaltend. »Ich stamme noch aus einer anderen Zeit. Ich glaube nicht, daß meine Vorstellungen heutzutage noch großen Anklang fänden.«
    »Andererseits könnte es genau das sein, was wir brauchen. Sie haben mitgewirkt, den ursprünglichen Lucifer aufzubauen. Jetzt bitte ich Sie, ihn wieder aufzubauen.«
    Sparrows Augen suchten die des Präsidenten. »Ich werde darüber nachdenken.«
    »Das würde ich sehr begrüßen.«
    Die beiden Männer setzten ihren Spaziergang fort und nahmen dann an einem sorgsam gedeckten Tisch in einer Laube Platz. Die Frühlingsluft war warm und belebend und ließ bereits den Sommer ahnen. Sparrow rückte sein schlimmes Bein neben das gesunde. Der Schmerz war zumindest lästig.
    »Wie geht es Felix?« erkundigte sich der Präsident.
    »Die Ärzte haben die Kugel aus seinem Rückgrat entfernt und gemeint, er würde nie wieder gehen können. Er spaziert schon wieder über den Krankenhausflur.«
    »Ein erstaunlicher Mensch.«
    »Ja.«
    Der Präsident schenkte zwei Gläser Eistee ein und reichte eines über den Tisch. »Und wie sieht es mit Lennagin aus? Ich meine, nach allem, was er hinter sich hat, können wir nicht erwarten, daß er sein Diplom macht und dann fröhlich seiner Wege zieht.«
    »Das glaube ich auch nicht.«
    Der Präsident beugte sich vor. »Natürlich könnten Sie ihn mitnehmen, wenn Sie wieder zu Lucifer zurückkehren sollten. Wir haben ja schon gesehen, wessen er fähig ist. Und Lucifer wäre genau die richtige Stelle für ihn, wo er seine neuentdeckten Fähigkeiten … und seine Kenntnisse unter Ihrer Führung anwenden könnte.«
    Sparrow strich sich mit dem Finger übers Kinn. »Daran habe ich auch schon gedacht …«
    »Gefällt Ihnen die Idee?«
    »Sie birgt sicherlich etliche Möglichkeiten in sich«, meinte der Löwe der Nacht. Und irgendwo tief in seinem Innern verbarg sich ein Lächeln.
    Auf den Stufen des J. Edgar Hoover Building näherte sich eine Gestalt mit vorsichtigen Bewegungen einer anderen, die bereits vorm Eingang wartete.
    »Ich schätze, jetzt heißt es Good-bye, Paul«, sagte Dan und streckte Quinn die Hand entgegen, als er zu ihm trat.
    Der FBI-Mann wirkte gekränkt und verwirrt. »Du
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