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Die Lucifer Direktive

Titel: Die Lucifer Direktive
Autoren: Jon Land
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hören, führen Sie das Team über den Zaun und halten Blacks Abwehr in Schach.«
    Er zog eine Uzi aus dem Seesack, schob den Sicherheitshebel zurück und hielt sie ihm entgegen.
    »Ha?« brachte Quinn nur heraus und schluckte mühsam.
    Sparrow lächelte ihn an. »Vielleicht sollten Sie das Haupttor im Auge behalten und uns Rückendeckung geben.«
    »Das wäre wohl besser«, seufzte Quinn, nahm die Uzi aus Sparrows ausgestreckter Hand und fühlte sich sofort unwohl, als er sie festhielt.
    Sparrow und Felix huschten davon.
    Dan starrte zur Scheune hinüber. Renaldo Black trat ins abendliche Sonnenlicht, ging zum Haus zurück und bedeutete, der jetzt abgekoppelte Traktor solle ihm folgen. Dan spürte, wie seine Muskeln sich verkrampften und er eine Gänsehaut bekam. Vor sich sah er den Mann, der Gabriele getötet hatte. Er tastete nach der Pistole, die Sparrow ihm gegeben hatte.
    Der Löwe der Nacht wollte gerade vorstürmen, als sein Blick auf etwas fiel. Direkt hinter dem Zaun wirkte der Boden, als wäre er umgegraben und bearbeitet worden. Aber diesen Bereich hatte er nie beackern lassen, und wenn Renaldo Black sich nicht plötzlich der Landwirtschaft verschrieben hatte, gab es nur eine Erklärung für diese Merkwürdigkeit …
    Sparrow führte Felix vom Tor weg, ehe dieser den ersten Schritt in den Kibbuz tun konnte.
    »Landminen«, flüsterte er. »Das ganze Gebiet ist eine Todesfalle.«
    »Damit ändert sich alles, Israeli.«
    »Können Sie den Jet von hier aus treffen?«
    »Nur mit viel Glück und starkem Wind. Und es bliebe keine Zeit für einen zweiten Schuß.«
    »Dann müssen wir außen herumgehen.«
    Die Turbinen der F-16 sprangen an und begannen zu dröhnen. Man erkannte nur die Umrisse des Piloten hinter dem getönten Glas.
    »Zu spät«, sagte Felix. Er dachte rasch nach. »Ich könnte trotzdem durchs Feld kommen. Minen ängstigen mich nicht. Diese Situation ist mir vertraut. Ich könnte es blindlings schaffen.«
    Sparrow signalisierte mit den Augen sein Einverständnis und zweifelte keine Sekunde daran, daß Felix diese nahezu unmögliche Aufgabe meistern würde.
    »Wenn Sie erst hinter dem Minenfeld sind«, sagte er, »gebe ich den Schweinen Zunder und wir folgen Ihnen und geben Ihnen Deckung.«
    Der Gedanke, die Minen vor Felix' Angriff in die Luft zu schießen, kam ihm kurz in den Sinn, aber er verwarf ihn gleich wieder. Die Explosionen würden alle Helfer von Black ans Tor rufen. Felix würde es nie schaffen, durchzukommen und noch die SAM-7 einzusetzen. Dies hier war die einzige Chance.
    Die Motoren heulten jetzt lauter; es waren nur noch wenige Augenblicke bis zum Start.
    Dan Lennagin interessierte sich mehr für das Geräusch des Traktors. Der Fahrer saß immer noch oben, und der Motor brummte noch. Renaldo Black erschien aus dem Haupthaus und zerrte etwas hinter sich her. Dan kniff die Augen zusammen und erkannte, daß es sich in Wirklichkeit um irgend jemand handelte.
    »O Gott …«
    Es war Gabriele. Sie lebte, ja, aber nicht, wie er sie in Erinnerung hatte. Ihr Gesicht war rotviolett geschwollen und zerschrammt. Ein Auge war völlig geschlossen, das andere halb. Ihr wundervolles Haar schien ungleichmäßig geschoren zu sein und wies auf eine besonders qualvolle Tortur hin, über die Dan in einem Buch gelesen hatte. Gabriele hatte sie überlebt, ein Wunder für sich, und jetzt sträubte sich das, was von ihr übrig war, gegen Blacks Griff. Wohin wollte er mit ihr?
    Lennagin blickte zum Traktor zurück und fand die Antwort. Der rasiermesserscharfe Grasschneider war nach unten gesenkt. Black wollte sie damit überfahren lassen! Dan erhob sich langsam und sah einen Mann aus dem Haus zu Black laufen, der Gabriele jetzt an ihren Handfesseln über den Boden schleifte. Da hielt Dan eine kräftige Hand, die zu einem der Spezialisten gehörte, und zog ihn zurück.
    Black lächelte. Dies hatte er sich bis zuletzt aufgespart. Er würde Gabriele an Händen und Füßen mit dicken Nägeln in den harten Boden nageln und zusehen, wie die Blätter des Traktors sie in Stücke schnitten. Das versprach, eine grausame und langsame Exekution zu werden, die jemandem angemessen war, der ihn betrogen hatte. Immer noch wehrte sie sich. Er schlug sie mit voller Wucht und brachte noch ein paar Tropfen Blut aus ihrem zugeschwollenen Mund zum Vorschein. Es hatte ihm Spaß gemacht, zu versuchen, ihren Widerstand zu brechen, obschon er wußte, daß sie nicht nachgeben würde und auch nichts Wichtiges zu erzählen hatte.
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