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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Autoren: Colleen Gleason
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vor ihrer Klientin glücklicherweise eine Szene vermieden.
     
    Angelica stieß Maia mit ihrem Ellbogen scharf in die Rippen, als sie sich Miss Yarmouth wieder zuwandte und lächelte. „Seien Sie in einer halben Stunde im Ruheraum für Damen. Dort werde ich mir den Gegenstand anschauen, den Sie sich von ihm beschafft haben. Seien Sie pünktlich.“
     
    „Dreißig Minuten?“, Miss Yarmouths Mund stand vor Schreck offen, „aber –“
     
    „Ja. Um halb eins. Um bis nach Mitternacht soweit zu sein, werden Sie klug und unerschrocken sein müssen“, fügte Angelica rasch hinzu. „Meine Dienste sind nicht billig oder einfach zu beschaffen, aber sie sind es wert.“ Dann drehte sie dem Zitrusbaum sowie ihrer Klientin den Rücken zu. Und wandte sich ihrer Schwester zu.
     
    Sie öffnete den Mund, um Maia zu sagen, sie wüsste, dass Chas nicht tot sei ... aber schloss ihn dann wieder. Selbst jetzt, sogar um ihre Schwester von den schlimmsten Befürchtungen zu befreien, würde sie diesen Weg nicht beschreiten. Auch im Interesse ihrer Familie durfte sie es sich nicht gestatten, diese Büchse der Pandora zu öffnen.  
     
    Maia verstand auch nicht, warum Angelica den Drang verspürte, all das zu tun, anderen jungen Frauen der besseren Gesellschaft zu helfen. Maia war mit einem schmucken, liebenswürdigen Mann verlobt, für den sie viele zärtliche Gefühle hegte, aber das lag nur daran, dass sie eine sehr entschlossene junge Dame war, und weil Chas ungeachtet all seiner ständigen Reisen seine Schwestern innig liebte und für sie sorgte. Es gab eine Menge junger Damen, die triste – oder noch schlimmere – Verbindungen eingingen, mit Männern um vieles älter als sie selbst. Zumindest würde Chas sie niemals zu etwas zwingen, was sie nicht wollten.
     
    Abgesehen von ihrem Bruder war Maia die älteste von ihnen. Er war älter als all seine Schwestern, und da sie seit zehn Jahren schon Waisen waren, war er auch das Familienoberhaupt. Das brachte ihm zwar keine Adelstitel ein, aber zumindest beinhaltete es einen herrlichen Landsitz in Shropshire und einen kleineren in Derby. Das verschaffte den Woodmore Schwestern Zutritt zu den meisten Londoner Häusern der besseren Gesellschaft, und machte sie zu begehrenswerten Heiratskandidatinnen.
     
    Chas war siebenundzwanzig, und Maia war fast zwanzig – nur zehn Monate älter als Angelica. Sonia war erst dreizehn, und im Moment war sie sicher in einer Klosterschule in Schottland untergebracht.  
     
    Zusätzlich zu ihrem stattlichen Vermögen waren die Woodmores eine besonders fruchtbare Familie. Und dank Angelicas Ururgroßmutter, die sich nach dem Tod ihres ersten, älteren und wohlhabenden Ehemanns in einen gutaussehenden, jungen Stallburschen verliebte, hatte die Familie nun auch etwas Zigeunerblut in den Adern, was sich alle paar Generationen manifestierte. Chas und Maia waren nicht mit der Gabe des Zweiten Gesichts gesegnet worden (oder waren diesem Fluch entgangen, je nachdem, mit wem man darüber sprach), aber ihre zwei jüngeren Schwestern schon.
     
    „Ich habe wohl getanzt. Zweimal “, erwiderte Maia mit zusammengepressten Lippen. „Und das, obwohl einer meiner Tanzpartner den ganzen Tanz lang nicht einmal den Boden zwischen meinen Füßen erwischt hat.“
     
    „Dein Tanzpartner war wohl Flewellington? Ich hatte dich vor ihm gewarnt.“ Angelicas Zorn verflog wie so oft sehr rasch, und sie lächelte ihre Schwester voller Mitgefühl an. Sie hatte nur einen Tanz mit Baron Flewellington gebraucht, um ihre Lektion zu lernen: Den Mann mit seinen schwerfälligen, ungeschickten Füßen tunlichst zu meiden. „Wenigstens hast du die Zeit nicht als Mauerblümchen verbracht, wie du es sonst immer zu tun pflegst. Und verflixt noch mal, Harrington ist heute Abend nicht hier.“
     
    „Ich habe auch Corvindale noch nicht gesehen“, sagte Maia und reichte herüber, um eine Locke ihrer Schwester zurechtzuzupfen. „Halt still, Gela, die hier löst sich gerade.“
     
    Angelica gehorchte und überließ sich den flinken Fingern, die an ihrer Schläfe eine Locke mit einer kleinen Haarnadel erneut feststeckten. „Ich bin nicht einmal sicher, dass ich Corvindale erkennen würde, selbst wenn ich ihn sähe“, sagte sie. „Bist du sicher, dass er hier sein wird?“
     
    „Jeder, der etwas auf sich hält, ist heute Abend hier. Ich halte es für eine Unverschämtheit, dass er es nicht für nötig befunden hat, mir auf meine Nachricht von gestern zu antworten. Wir haben seit
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