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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
Autoren: Colleen Gleason
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er sei hübsch und verwöhnt.
     
    Es tat nichts zur Sache, dass er genau das schon immer gewesen war: hübsch und verwöhnt.
     
    Vielleicht hatte Luzifer ihn deswegen erwählt, Drakule zu werden.  
     
    Nicht zum ersten Mal war Voss dankbar dafür, dass seine Asthenie etwas relativ Seltenes war, und nicht etwa Teeblätter oder Silber. Amman Gilreath, der arme Wicht, hatte als Asthenie Fichtennadeln, was zu seinem frühen Ende beigetragen hatte. Dank Cezar Moldavi und seinen Kumpanen.  
     
    Der Gedanke an Moldavi lenkte Voss’ Aufmerksamkeit glücklicherweise wieder zurück zur Gegenwart und weg von Dingen, an denen er eh nichts ändern konnte. Der Pakt seiner Familie mit dem Teufel war im fünfzehnten Jahrhundert besiegelt worden. Voss, Dimitri, Eddersley, Giordan Cale – alle Mitglieder der Drakulia, selbst Moldavi – gingen darauf zurück, dass Vlad Tepes, Graf Drakula, mit eiserner Faust über Rumänien herrschen wollte.  
     
    Und Jahrhunderte später zahlten die Mitglieder des Familienstammbaums immer noch den Preis für den gottlosen Schwur, den Vlad der Pfähler damals geleistet hatte.  
     
     
    ~*~
     
     
    „Ich würde gerne Ihre Dienste in Anspruch nehmen, Miss Woodmore.“
     
    Angelica wandte sich der hübschen jungen Frau zu, die sie durch das Laubwerk eines eingetopften Zitronenbaums hindurch in einer stillen Ecke des Lundhame Ballsaals angesprochen hatte. Noch etwas außer Atem von der schnellen Quadrille mit dem energischen Mr. Clayton Beemish lächelte Angelica und rückte näher an die Pflanze heran, so dass die Äste sich nun vor ihr befanden. So blieb das folgende Gespräch unbemerkt.  
     
    Glücklicherweise hatte Mr. Beemish es auf sich genommen, ihr ein Glas Limonade zu beschaffen. Bis zu seiner Rückkehr, da war sie sich sicher, würde es ein Weilchen dauern. Und solange keiner der anderen jungen Männer merkte, dass sie ohne Begleiter war, blieben ihr ein paar Augenblicke, um mit dieser neuen Bekanntschaft zu plaudern.  
     
    Außer natürlich Lord Harrington tauchte auf. Sie hatte den gutaussehenden jungen Mann noch nicht gesehen – und da er stets ihre Gesellschaft suchte, wenn er unter Leute ging, nahm sie an, er käme heute entweder gar nicht oder war noch nicht eingetroffen. Aber sollte er erscheinen, würde sie der Möglichkeit, ein kleines Geschäft zu machen, letztendlich doch den Vorzug geben, anstatt sich von ihm auf die Tanzfläche führen zu lassen ...
     
    „Haben Sie eine Empfehlung?“, fragte Angelica, denn sie gab Acht, wen sie von ihren Fähigkeiten wissen ließ.  
     
    „Chastity Drury hat mir von Ihnen erzählt. Ich heiße Gertrude Yarmouth“, flüsterte sie. Einer von den grünen Dornen des Zitrusbaumes hatte sich in ihrem Haar verhakt, und sie entfernte ihn, während sie Angelica eine Münze reichte. Hinter dem knorrigen Stamm wanderte diese flink von einer behandschuhten Hand in die nächste. „Wird das ausreichen, damit Sie mir etwas über den Baron Framingham erzählen können?“
     
    Ah. Framingham. Der Mann, der zu laut lachte und der außerstande schien, einen Kammerdiener anzuheuern – wenn man nach seinem Aussehen urteilte. Angelica warf einen kurzen Blick auf die soeben erhaltene goldene Münze und unterdrückte den Wunsch, aus lauter Freude zu lächeln. Ihr Ruf verbreitete sich immer mehr, genau wie der kleine Münzbeutel in ihrem Schlafzimmer immer voller wurde. Sobald sich eine Gelegenheit ergab, würde sie Maias Oberaufsicht entkommen und aus dem Haus rüber zum Waisenhaus von St. Anselmus schlüpfen, wo die Damen, die das Heim leiteten, das Geld einem guten Zweck zuführen würden.  
     
    „Ich muss noch ein bisschen mehr erfahren, bevor ich zustimme, Sie als meine Klientin zu übernehmen“, fügte sie warnend hinzu. Denn die Dienste von Angelica Woodhause waren eher nichts für zartbesaitete Seelen. Ebenso wenig für die Mittellosen.
     
    „Hat Framingham um Ihre Hand angehalten?“, fuhr sie fort, denn sie hatte nichts von einer Verlobung gehört oder eine Anzeige dafür gelesen. Und selbst wenn der Mann verlobt war, hatte das seinem Interesse an der Gesellschaft anderer junger Damen seit seiner Ankunft hier auf dem Ball der Lundhames keinen Abbruch getan. Angelica miteingeschlossen.  
     
    „Ja, er hat heute mit meinem Vater gesprochen. Mein Vater hat seine Zustimmung zu unserer Vermählung gegeben.“
     
    „Haben Sie seinen Antrag also angenommen? Sind Sie sicher, dass Sie meine Dienste in Anspruch nehmen möchten?“,
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