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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung
Autoren: Heinz G. Konsalik
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gesellte sich erleichtert zu den anderen Pferden.
    Eberhardt zog sie an sich und beugte sich zu ihr hinunter. »Ich brauche gar nicht zu träumen, Liebste«, sagte er sanft. »Du bist mein Schicksal. Alles, was ich will, bist du.«
    Er küßte sie. Ihre Augenlider und ihre Wangen waren salzig von Tränen. Dann drückte er seinen Mund auf ihre süßen Lippen, und diesmal gaben sie weich nach. So standen sie lange, ineinander versunken. Bis Eberhardt stutzte. Jemand zupfte an seiner Jacke. Er löste sich von seiner geliebten Laura, und dann lachten sie beide.
    Dannyboy suchte in der Tasche seines Herrn nach Zucker. Auch die anderen Tiere drängten hinzu. Luxor warf den Kopf nickend vor und zurück wie ein feuriges Zirkuspferd.
    »Ihr beiden schwarzen Teufel«, scherzte Eberhardt. »Könnt ihr uns denn nicht in Ruhe küssen lassen?« Doch er sorgte dafür, daß alle fündig wurden, und Laura half ihm dabei.
    Arm in Arm gingen sie zum Herrenhaus. Das letzte Wölkchen verschwand gerade am Horizont. Breit brach die Sonne in langen Streifen durch die Kiefern und Tannen im Park. Ein Eichhörnchen turnte an einer Buche. Dohlen raschelten im Laub und pickten aufgeregt nach Würmern, wenn sie sich beobachtet fühlten.
    »Es ist wunderschön«, sagte Laura leise.
    »Das alles schenke ich dir, mein Liebling. Auch den Wald, soweit du blickst. Die Tiere. Das Haus. Und mich natürlich.«
    Er trug sie die Stufen empor und über die Schwelle in die große Diele. Dort hatte sich Frau Paulsen aufgebaut. »Na so was«, rief sie. »Da bin ich aber konserviert!«
    »Konsterniert, meinen Sie«, berichtigte Eberhardt gütig.
    »Quatsch«, stellte Frau Paulsen klar. »Ich bin einfach platt. Aber das sage ich Ihnen: Zur Hochzeit brauch ich unbedingt 'ne Kochfrau extra!« Und sie rauschte hinaus. Die Herrschaften verstanden es einfach nicht, wenn man ein bißchen verbindlich mit ihnen redete.
    Arco begrüßte inzwischen seine Lieblingsdame, als sei sie von einer Nordpol-Expedition zurückgekehrt. Und so ganz unrecht hatte er ja wohl auch nicht. Leider nahmen die beiden nur beleidigend flüchtig Notiz von ihm und seiner springend und winselnd vorgetragenen Freude. So streckte er sich erst einmal gemütlich lang aus. Irgendwann würden sie einen so netten, lustigen Hund schon wieder dringend brauchen. Er kannte seine Menschen.
    »Wir sollten Frau v. Pluttkorten anrufen«, schlug Laura nach einiger Zeit vor, in der sie höchstens einen Meter weitergekommen waren. »Sie ist doch sehr an unserem Glück beteiligt.«
    Er führte sie ins Herrenzimmer. Gerührt sah sie, daß überall Blumen in verschwenderischer Pracht die Vasen schmückten. Auf dem Schreibtisch stand eine weiße Orchidee mit einem ganz zarten lavendelfarbenen Filigran in den einzelnen Blüten.
    »Unsere Glücksblume«, lächelte er.
    Frau v. Pluttkorten kam gleich an den Apparat. Sie hatte bereits sehr auf einen Anruf gehofft. Renate und Dr. Kringel waren ein Paar. Jetzt meldete sich das zweite Paar. »Sie werden doch mit Ihrem Gatten zur Hochzeit kommen, nicht wahr?« bat Eberhardt. Laura ergänzte: »Sie haben soviel Kummer mit mir gehabt. Wie soll ich Ihnen danken?«
    »Gar nicht, liebes Kind«, sagte Amélie v. Pluttkorten. »Was habe ich schon getan? Ich habe in meinem Leben eins erkannt und mich danach gerichtet: Die Moden ändern sich. Aber die Gefühle der Menschen sind heute noch dieselben wie damals, als mich mein geliebter Wilhelm zur Frau nahm.«
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