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Die Liebesverschwörung

Die Liebesverschwörung

Titel: Die Liebesverschwörung
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Kringel? Meine Güte, da kennen sich zwei Männer, wer weiß wie lange, sind Freunde, und dann benimmt sich der eine plötzlich wie ein Vollidiot. Entschuldige, Mike. Aber du müßtest mich doch besser kennen. Ich liebe Laura.«
    »Du meinst, du liebst sie …?«
    »Das sagte ich gerade. Ich liebe sie. Ich werde nicht ruhen, bis aus Laura Kringel Frau Laura Bercken geworden ist. Genügt das?«
    »Mensch, Eberhardt!«
    »Mensch, Mike! Was ist denn mit dir und Renate v. Sorppen los? Laura wird ja nicht von ungefähr deren Namen angenommen haben? ›Ren‹ – ein netter Name. Vielleicht ein Tip für dich?«
    Mike winkte ab. »Vergiß es, Eberhardt. Die sieht aus wie eine Zuckerpuppe. Aber sie ist eine Emanze. Eine Person, die Männer zum ersten Frühstück verspeist. Die geht ran wie Blücher. Da siehst du als Mann gar nicht gut aus.«
    Eberhardt v. Bercken verkniff sich mühsam ein Grinsen.
    »Willst du damit sagen, daß deine Tour bei ihr nicht angekommen ist?«
    »Schlimmer! Sie hat mich derartig verunsichert, daß ich wie ein geprügelter Hund vom Hof geschlichen bin. Verrate das bloß niemandem, alter Junge. Ein furchtbares Erlebnis!«
    Eberhardt lächelte listig.
    »Dann wirst du die Nase ja endgültig von diesem Fräulein voll haben.«
    Mike verzog schmerzlich das hübsche Gesicht und sah aus wie ein Pirat, dessen Mannschaft meutert.
    »Das Verrückte ist, daß ich … also, ich glaube … sie hat mir wirklich ein Ding verpaßt … ich kann sie nicht aus dem Sinn bringen … Ist mir noch nie passiert …«
    »Du bist echt verliebt«, stellte Eberhardt fest.
    Mike nickte ernst.
    »Nun erzähl mir einmal genau, wie das mit dem Plan und der Verschwörung genau zugegangen ist«, bat Eberhardt, »vielleicht können wir uns dann für Fräulein v. Sorppen auch noch etwas ausdenken, hm?«
    »Du meinst: weiterspielen?«
    »Warum nicht? Ich hätte nie gedacht, daß Spiele solchen Spaß machen können. Ich jedenfalls bin glücklich. Und nachher werde ich Laura reinen Wein einschenken. Sie glaubt ja noch, ich wüßte gar nicht, wer sie ist.«
    So berichtete Mike Kringel möglichst genau von dem Treffen bei Pluttkortens, wie die bezaubernde alte Dame aus ihrer Jugend erzählt habe und wie sie sich entschlossen hatten zu prüfen, ob die alten Rezepte aus Omas Liebesküche auch heute noch galten.
    Und Eberhardt gab zum besten, wie er ihnen auf die Schliche gekommen war.
    »Meinst du, daß Laura mich mag, und daß sie mir verzeihen wird?«, fragte er schließlich besorgt.
    »Bestimmt. Fragen wir sie doch einfach. Schlafen kann sie später noch genug«, schlug Mike vor.
    So brachen die beiden Männer, gefolgt von Arco, zu ihrer kleinen Expedition nach oben auf. Vor Lauras Appartement sahen sie sich etwas unsicher an. Was nun? Schließlich konnten sie nicht einfach hineinstürmen.
    Sie klopften leise, dann lauter, hämmerten an die Tür, begannen Lauras Namen zu rufen. Arco entschloß sich zu einem kräftigen Gebell, fast so schön, als ob er die schwarz-weiße Katze einzuschüchtern hätte.
    Nichts rührte sich. So drückte Mike die Klinke herunter. Sie traten ein. Der Vogel Laura war ausgeflogen!
    Eberhardt sank auf den nächsten Sessel und barg das Gesicht in den Händen.
    »Sie hat Bescheid gewußt. Ich habe überdreht«, murmelte er dumpf.
    »Unsinn, Eberhardt. Warte doch erst einmal ab. Sie wird natürlich bei mir sein. Wir können doch gleich anrufen.«
    So machten sie es, doch niemand meldete sich. Laura aß wahrscheinlich gerade Rührei beim Riesen.
    »Ich fahre nach Hause. Sie geht nur nicht an den Apparat. Ich sage dir gleich Bescheid«, versprach Mike. Eberhardt trat mit ihm vor die Tür. Gerade kam Fritz Meerkamp über den Hof.
    »Das gnädige Fräulein ist weg«, meldete er.
    »Warum sagen Sie das denn jetzt erst?« fragte Eberhardt.
    Meerkamp guckte nach oben, als wäre in den Wolken die Antwort aufgeschrieben. Dann sah er seinem Arbeitgeber, der für ihn stets auch noch ein bißchen der kleine Junge war, der geweint hatte, als sein Drachen wegflog oder das Fohlen damals bei der Geburt sterben mußte, fest in die Augen.
    »Da mische ich mich nicht ein. Das ist Ihre Sache«, sagte er.
    Später teilte Mike telefonisch mit, daß Laura nicht auffindbar war. »Bei mir ist sie nicht. Bei Frau v. Pluttkorten auch nicht. Ich habe angerufen.«
    »Wir müssen die Polizei verständigen!«
    »Mach dich nicht lächerlich, Eberhardt. Laura ist eine erwachsene Frau. Vielleicht ist sie nach Berlin gefahren?«
    Eberhardt seufzte
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