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Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)

Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin in Höchstform (German Edition)
Autoren: Chloé Césàr
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erscheint, wenn man bedenkt, dass ich hier eingesperrt wurde.«
    »Du bist verdammt gut, Liebes!«, mischte sich jetzt wieder Dominique ein, die immer noch auf die Skizzenblätter in ihren Händen starrte. »So verdammt gut!«
    »Danke, Süße. Und wie du siehst, ziehe ich es weiterhin vor, modern und erotisch zu arbeiten, auch wenn Adriano befürchtet, ich könnte mein wahres Ich, meine innerste Seele, hinter der Erotik verstecken. Außerdem bin ich nicht geldgeil genug, um bei irgendwelchen Antikenfälschungen mitzumachen.«
    »Hat er dich gevögelt?«
    »Nein, Dominique, falls es nur das ist, was dich quält. Er hat Consuelo gevögelt, direkt vor meinen Augen übrigens. Mich wollte er bloß heiraten. Der Antrag kam mit dem ersten der beiden Frühstücksbriefe.«
    »Er bezahlt Consuelo-Schätzchen für ihre Dienste!«, sagte Sandy trocken. Es war eine Feststellung, keine Frage. »Der Typ ist ja wirklich klasse. Ich muss ihn mir unbedingt ansehen, immerhin sind wir auch quasi Geschäftspartner, verbunden über meinen lieben Mann und unsere gemeinsame Galerie. Durch uns bist wiederum du überhaupt erst in diese Scheiße geraten, Amanda.«
    Und schon war Sandy sichtlich aufgebracht aus dem Atelier gefegt. Zwei Minuten später war sie allerdings wieder da. »Die Vögelchen sind ausgeflogen«, verkündetesie. »Eine Nebentür führt aus der großen Wohnküche direkt in ein schmales, rückwärtig gelegenes Treppenhaus. So etwas baute man früher als Zu- und Abgang ausschließlich für die Bediensteten, damit sie die Herrschaften in ihrem Privatleben nicht zu sehr störten. Und ohne das Haupttreppenhaus zu benutzen. Praktisch auch, wenn man einen Fluchtweg braucht, wie man sieht.«
    Amanda zuckte nur die Achseln. »Ich ziehe mich an, dann können wir gehen. Der Marmorblock gehört mir, er hat ihn mir geschenkt. Das wär’s. Sonst will ich nichts von ihm. Im Grunde muss ich ihm sogar dankbar sein, er hat mir in den letzten Tagen und Nächten für so manches die Augen geöffnet. Wenn auch manches Mal auf eher indirektem Weg, aber immerhin.«
    Sandy hatte sich auch schon wieder gefasst und lachte ihr gewohntes ansteckendes Lachen. »Weißt du, ich will ihm auch nichts Böses. Von mir aus kann er ruhig so viele Fälschungen von antiken Kunstwerken anfertigen, wie er will. Solange die Sache nicht auffliegt und genug Geld bringt, warum nicht? Ich bin seit jeher der Meinung: Ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk ist ein Kunstwerk! Ob es jetzt zwei oder zweitausend Jährchen alt ist, was soll’s? Die Zeit vergeht bekanntlich von selbst, aber ein Kunstwerk bleibt ein Kunstwerk. Wozu kunstfertige Kopien von Kunstwerken in meinen Augen ebenfalls zählen, ich bin da großzügig. Ein schlechter Künstler kann ja auch nur eine schlechte Kopie anfertigen, nicht wahr? Ist doch logisch. Womit die Schlange sich erneut in den eigenen Schwanz beißt. Womit meine These bewiesen wäre.«
    »Amen!«, sagte Amanda. »Dieser bemerkenswerte Gedankengang wird zweifelsfrei in die Annalen der Kunstgeschichte eingehen. Als Sandy-Orloff-Philosophie. Kannst du jetzt mal dein Handy zücken und meinen Piloten anfunken? Männer tun sich bekanntlich so viel leichter beim Marmorblockschleppen.«
    »Peter und Karel warten unten in dem Espressoladen um die Ecke. Ich hatte sie angerufen und informiert, nur für alle Fälle. Ich laufe rasch runter, wir sind in spätestens zehn Minuten alle hier oben.« Schon stand Dominique an der Tür, sie drehte sich aber noch einmal um: »Er liebt dich, Schätzchen. Nur falls du das noch nicht wissen solltest.« – Damit war sie endgültig weg.
    »Wow, dieses Eingeständnis ist ihr sichtlich schwergefallen.« Sandy sah Amanda an, sie lächelten sich zu. Schließlich warf die Bildhauerin einen Blick hinüber zu der begonnenen Marmorskulptur: » Sandy and Larry. Sex and Love . Sie gehört euch, sobald ich damit fertig bin, wie in Paris versprochen. Ich wollte, ich könnte auch versprechen, dass wir beide berühmt werden, die Skulptur und ich, als deren Schöpferin.«
    »Das wird schon, ich jedenfalls glaube an dich. Und in zweitausend oder mehr Jahren wird irgendjemand dieses Kunstwerk einmal irgendwo ausgraben und auf so schräge Ideen kommen wie unser lieber Adriano Como, stell dir bloß mal vor!«
    Sandy konnte sich gar nicht mehr stoppen, sie war plötzlich in ungewöhnlich ausgelassener Stimmung. – »Vielleicht wird Sex and Love dann ja sogar auf einen anderen Planeten geschmuggelt. Auf die Venus zum Beispiel. Was die
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