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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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Messer zu werfen verloren gegangen war.
    Zu ihrem Glück war jede Aktivität auf der
Hagner
nahezu zum Erliegen gekommen, seit das Schiff auf Notreserven lief und sie konnte auch die letzten beiden Leichen ungesehen zu der Kammer bringen.
     
     
    Auf dem Display vor ihm erschien eine kurze Nachricht, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Eintreffendes Personal im Sprungraum
    Das Störfeld! Ich habe vergessen es im System als wichtig zu markieren.
    Er sprang auf und rannte von der Brücke. Als er an der Tür angekommen war, drehte er sich kurz um: „James, du hast die Brücke.“
    Dann war er auf dem Weg zum Sprungraum.
    Unterwegs traf er auf zwei Sicherheitsleute und befahl ihnen, ohne stehenzubleiben, sich ihm anzuschließen. Am Sprungraum angekommen zog er seine Waffe und trat durch die Tür. Was er sah, ließ ihn stocken.
    Verwirrt senkte er die Waffe – und rannte zu Sakera um sie in seine Arme zu schließen. Das restliche Personal im Raum beachtete er kaum, die Freude darüber, seine Freundin zu sehen war einfach zu groß.
    Doch nach ein paar Sekunden, in denen er sie in den Armen hielt und küsste, realisierte er, dass der Sprungraum alles andere als leer war und sah sich um.
    Zu seiner Überraschung stand Roberto nur einen Meter von der Stelle entfernt an der er Sakera noch immer in den Armen hielt und wurde von einem seiner Leibwächter gestützt, der sich aber selbst kaum auf den Beinen zu halten schien. Auf den Gesichtern der beiden zeichneten sich Schmerzen ab. Als er sich umsah konnte er erkennen, dass sämtliches Personal, das mit Roberto gekommen war, offenbar unter Schmerzen litt.
    Er entließ seine Freundin aus seinen Armen, ergriff aber ihre Hand.
    „Admiral. Willkommen auf der Hagner. Darf ich Fragen, wie wir zu dieser Ehre kommen?“
    Noch während er die Frage stellte realisierte er, dass Roberto bei ihrer letzten Unterhaltung nicht von irgendeinem Ort gesprochen hatte, zu dem er kommen würde, sondern gesagt hatte, er würde ‚an Bord‘ kommen.
    Sein Freund versuchte zu lächeln, aber durch die deutlich sichtbaren Schmerzen sah das sehr verzerrt aus.
    „Ich wollte das Schiff inspizieren. Und wie ich sehe gefällt Ihnen die Überraschung, die ich mitgebracht habe.“
    Zetoras musste sich beherrschen, um nicht rot anzulaufen, aber er schaffte es – grade so. Er führte Sakera zu einem der Sicherheitsmänner.
    „Bringen Sie Frau Goras bitte zu meinem Quartier.“
    Der Mann salutierte.
    „Jawohl, Sir!“
    Er gab Sakera einen schnellen Kuss, drückte ihr eine Schlüsselkarte in die Hand und wandte sich wieder Roberto zu. Der stand mittlerweile selbstständig und es schien als wären die Schmerzen verflogen.
    „Wollen wir in mein Büro gehen?“
    „Ja, lass mich nur noch ein paar Befehle erteilen, dann können wir los.“
     
    Als sie kurz darauf in Zetoras‘ Büro angekommen waren, setzten sie sich hin und Zetoras holte eine Flasche Scotch aus dem Schrank.
    „Fünfundneunzig Jahre. Ich führe.“
    Es war ein Spiel das sie spielten, wann immer sie sich sahen (was in den letzten Jahren immer seltener geworden war), bei wem auch immer sie waren, derjenige musste eine Flasche Scotch bieten können, die älter war als die Flasche, die der Andere beim vorherigen Treffen präsentiert hatte. Mit dem Fall der Erde war es immer schwieriger geworden an echten Scotch zu kommen, aber bisher hatten sie es geschafft. Dennoch hatte Zetoras das Gefühl, dass das Spiel mit dieser Flasche zu Ende sein würde – auf die eine oder andere Art.
    „Also,“, begann Zetoras, „wie kommen wir zu der Ehre deines Besuchs?“
    „Mehrere Gründe. Ich wollte die Hagner auf jeden Fall von innen sehen, ich wäre daher so oder so heute gekommen. Aber als du mir gesagt hast, dass sich das Blut des Saboteurs blau verfärbt hat als ihr es mit Usiros besprüht habt… das hat meine Pläne beschleunigt.“
    „Warum das?“
    „Noch kann ich dir das nicht erklären. Lass mich zuerst wissen: Wer war alles dabei, als McOren gestorben ist?“
    Zetoras zählte das Personal auf und begann dann zu erzählen, was genau passiert war. Er holte auch das Messer hervor, das sie bei McOren gefunden hatten. Roberto studierte es einen Moment und gab es dann an ihn zurück.
    Danach erzählte er ihm, dass Ranai vermutete, es gäbe einen zweiten Saboteur an Bord, aber Roberto schüttelte den Kopf.
    „Keinen zweiten Saboteur, es ist noch immer derselbe.“
    Bei den Worten „noch immer“ sprang das normale Licht im Raum wieder
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