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Die letzten Tage

Die letzten Tage

Titel: Die letzten Tage
Autoren: Daniel Isberner
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zu erhalten, trieben sie nach einem Sprung im Grunde tot durchs All.
    Der Reaktor benötigte die zwei Stunden, um sich von der Überlastung während des Sprungs zu erholen und eine Selbstdiagnose durchzuführen. Den Reaktor vorher wieder hochzufahren konnte, sollte der Reaktor die Belastung nicht unbeschadet überstanden haben, fatale Konsequenzen haben.
    Vorerst saßen sie also fest.
     
     
    Nach Zetoras‘ Durchsage machte sich Ranai auf den Weg zur Brücke. Die brüchige Energieversorgung machte ihr zwar immer noch Sorgen, aber wenigstens war es im Rahmen dessen, was erwartet wurde. Außer Zetoras hatte gelogen als er die Durchsage getätigt hatte, aber das bezweifelte sie. Die
Hagner
war ein Kriegsschiff, wenn es Probleme gab, dann wurde die Besatzung informiert, damit sie entsprechende Notfallprozeduren durchführen konnte. Ein Verzicht auf ein solches Vorgehen war unverantwortlich – und damit etwas, was sie dem Kapitän nicht zutraute.
    Er mag etwas seltsam sein, aber er ist ganz sicher nicht inkompetent.
    Sie hatte sich die Informationen zu dem Enzym bereits vor ihrem Besuch auf der Krankenstation heruntergeladen gehabt, aber wollte noch nach Auffälligkeiten suchen, bevor sie wieder mit Zetoras sprach, sie musste also wenigstens nicht mehr an ihrem Quartier vorbei.
    Auf halbem Weg zur Brücke spürte sie plötzlich einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf bevor sie schwarz sah und zusammenbrach.
     
     
    Bleiben noch drei.
    Nachdem sie den leblosen Körper der Kriminalistin in einer abgelegenen und ungenutzten Kammer verstaut hatte, machte die Saboteurin sich auf den Weg die verbliebenen drei zu töten. Sie zu finden war ein Leichtes, dank der Überwachungskameras im Schiff. Sie wusste, wer sich wo aufhielt und konnte jede ihrer Bewegungen verfolgen. Dabei achtete sie darauf, wie auch schon in den letzten Tagen, dass ihre eigenen Aktivitäten nicht auf den Bildern auftauchten, stattdessen wurden sie durch Kamerastörungen und Bildschleifen ersetzt.
    Einer der Kriminalisten nahm grade eine Dusche und befand sich allein in einem der Duschräume des Schiffs. Er würde ihr erstes Ziel sein.
    Im Duschraum angekommen zog sie sich aus und trat zu dem Mann, der seine Augen kaum von ihrem nackten Körper lassen konnte. Das Wasser war eiskalt. Offenbar galt das Erhitzen von Wasser nicht als wichtig genug, um Energie zu verschlingen.
    Sie presste ihren Körper an den des Kriminalisten, spürte an der Härte und Hitze an ihrem Bauch, wie der Mann erregt wurde, legte die Arme um seinen Hals – und brach ihm das Genick.
    Schnell trocknete sie sich ab, zog sich wieder an und suchte sich auf ihrem Tablet eine leere Route zu der Kammer, in der sie bereits die erste Kriminalistin verstaut hatte und brachte den Leichnam dorthin.
    Der zweite und dritte Mann waren etwas komplizierter, da sie gemeinsam unterwegs waren und McOrens Quartier auf den Kopf stellten. Sie konnte nicht einfach einen töten und ihn in Ruhe wegtragen, sie musste beide relativ gleichzeitig loswerden und sie dann gemeinsam in die Kammer tragen. Was bedeutete, sie hatte keine Hand frei, um auf dem Tablet nach einer freien Route zu schauen. Die beiden nacheinander wegzutragen stand auch nicht zur Debatte, jemand hätte zufällig an McOrens Quartier vorbeikommen und die Leiche entdecken können.
    Am Quartier angekommen holte sie die Schachtel Tabletten aus ihrem Hemd und nahm ein paar, um sicher zu sein, dass sie voll bei Kräften war. Dann trat sie in den Raum.
    Die beiden Männer sahen von ihrer Arbeit auf. Sie sahen sie misstrauisch an und einer der beiden setzte dazu an, etwas zu sagen, aber bevor er einen Ton herauskriegen konnte, hatte sie ihm bereits ein Messer in den Hals geschleudert und rammte dem zweiten Mann ihre Faust ins Gesicht. Benommen taumelte er zurück und wollte nach seiner Waffe greifen, aber die Saboteurin war schneller. Sie zog ihm die Waffe aus dem Gürtel, setzte die Mündung über sein Herz und drückte ab.
    Die Hitze des Lasers kauterisierte die Wunde und verhinderte, dass viel Blut austrat. Das war bei dem Mann, dem sie das Messer in den Hals geschleudert hatte, leider nicht der Fall.
    Sie griff sich eines der Bettlaken aus dem Schrank und fing damit das frische Blut auf während sie ein Handtuch am Waschbecken nass machte und das Blut vom Boden aufwischte. Es musste nicht perfekt sein, es musste nur einem flüchtigen Blick in das Quartier standhalten, das gab ihr immerhin wertvolle Zeit zurück, die durch ihre Leichtsinnigkeit ein
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