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Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor

Titel: Die letzte Rune 08 - Das Schwert von Malachor
Autoren: Anthony Mark
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Beweis der Tatsache, dass es in dieser Stadt keine Gerechtigkeit gibt – zumindest nicht, soweit es die Justizbehörden betrifft –, beschützt unser eigener Sheriff, der einen Eid geschworen hat, uns zu dienen und zu beschützen, einen wohl bekannten Straftäter in dem Gefängnis, das die Bürger dieser Stadt mit ihrem Gold bezahlt haben. Besagter Straftäter – ein gewisser Mr. Samson, dessen Herkunft unbekannt und zweifelhaft ist – hat am vierten Juli unter den Augen vieler Bürger Mr. Calvin Murray, einen der prächtigsten und viel versprechendsten jungen Männer dieser Stadt, kaltblütig ermordet.
    Selbst wenn die Gesetze Colorados verlangen, dass dieser Mörder bis zum Eintreffen des Bezirksrichters in zwei Wochen hinter Gittern bleibt – und es ist nicht eindeutig, ob die Gesetze dies bei einem solch außergewöhnlichen und ungeheuerlichen Akt der Niedertracht tatsächlich vorschreiben –, verlangen sie aber mit Sicherheit nicht, dass der Gefangene auf eine Weise untergebracht wird, die eher einem Silberbaron im Silver Palace Hotel angemessen wäre als einem Herumtreiber und Killer.
    Dennoch berichten verlässliche Zeugen, dass der Gefangene in einem weichen Bett schläft, den besten Whiskey trinkt und nur mit den Fingern zu schnippen braucht, damit ihm die Deputys dieser Stadt teure Mahlzeiten aus Steak und Kartoffeln bringen. Liebe Bürger, teilt uns doch mit, ob ihr in diesen Tagen auch so gut esst. – Die Redaktion.
    Travis seufzte. »Jetzt wissen wir vermutlich, warum Sie jemand mit einer Flasche beworfen hat, Durge. Waren Sie nicht gerade dabei, Sareth sein Essen zu bringen?«
    »Ein Mann muss essen«, sagte Durge. »Im Gefängnis gibt es keine Kochgelegenheit, also kaufen wir seine Mahlzeiten in Mrs. Vickerys Restaurant, da sie uns einen guten Preis macht. Aber Mrs. Vickery ist keineswegs eine gute Köchin. Ich glaube nicht, dass sie außer Rindfleisch und Kartoffeln etwas zubereiten kann.«
    Travis wandte sich Maudie zu. »Haben Sie nicht ein Federbett ins Gefängnis geschickt?«
    »Es ist alt, und die Hälfte der Federn fehlen«, sagte Maudie. »Aber ich habe mir Sorgen gemacht, dass Mr. Samson auf der nackten Pritsche schlafen muss. Er ist nicht gesund.«
    »Und Sie haben Durge Whiskey für ihn mitgegeben, Lirith, nicht wahr?«
    Die Augen der Hexe funkelten. »Das war nicht zu Sareths Vergnügen. Das ist ein Kräuterelixier für seine Atmung. Der Alkohol ist lediglich die Basis für das Elixier, das ist alles.«
    »Also stimmt alles.« Travis faltete die Zeitung zusammen und verbarg den Artikel. »Und es steht alles hier.«
    Lirith ballte die Hände zu Fäusten. »Wie können sie die Wahrheit nur so … so schrecklich verdreht klingen lassen?«
    »Sie beherrschen eben ihren Job«, sagte Travis. »Und ihr Job ist es nun einmal, Zeitungen zu verkaufen.«
    Durge strich sich den Schnurrbart. »Mich würde interessieren, woher die Verfasser dieser Worte all diese Dinge erfahren haben. Ich glaube, ich sollte mich mal mit dem Besitzer dieser Zeitung unterhalten.«
    »Nein, Mr. Dirk!«, rief Maudie mit weit aufgerissenen Augen. »Mortimer Hale gehört fast die halbe Stadt. Er ist der mächtigste Mann von Castle City, und einer der härtesten. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Gehen Sie nicht zu ihm. Versprechen Sie mir das!«
    Aber Durge schwieg und mied ihren Blick. Maudie schlug eine Hand vor den Mund, unterdrückte ein Keuchen und eilte in die Küche.
    »Ich will ihn sehen«, sagte Lirith und stand auf. »Ich will Sareth sehen. Sofort.«
    Durge schüttelte den Kopf. »Vielleicht morgen, falls es keinen weiteren Artikel gibt. Im Augenblick ist es nicht sicher, Mylady.«
    »Und was ist mit Sareth?« Lirith zitterte am ganzen Leib. »Ist es für ihn sicher?«
    »Sir Tanner bewacht ihn. Deputy Wilson ist auch im Gefängnis. Sareth ist dort sicherer als an jedem anderen Ort, Mylady.«
    Lirith atmete tief aus. »Ich weiß, Durge.« Ihre Stimme war jetzt ganz leise. »Ich weiß das. Danke.«
    Travis stand auf und legte Lirith die Hand auf die Schulter. »Wir sollten jetzt zum Mine Shaft gehen.«
    »Ja. Ich wasche mir nur noch schnell das Gesicht.«
    Während Travis wartete, setzte er sich wieder an den Tisch und blätterte in der Zeitung. Außer dem Artikel über Sareth gab es nur wenig Interessantes. ›Morgendliche Ruhestörung‹ berichtete über Wölfe in der Umgebung, da man auf einer Ranch südlich der Stadt zwei Stück Vieh gefunden hatte, die offensichtlich gerissen worden waren. Aber
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