Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lennox-Falle - Roman

Die Lennox-Falle - Roman

Titel: Die Lennox-Falle - Roman
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
Wirklichkeit eine Gallionsfigur, die diese Leute für ihre eigenen Zwecke einsetzen und manipulieren?«
    »Die Frage kann ich Ihnen nicht beantworten«, sagte das Luxus-Callgirl mit Universitätsabschluß, »aber ich bezweifle, daß er sich von jemandem manipulieren läßt. So, wie die Angestellten Angst vor seinen Adjutanten haben, hat es den Anschein, als
würden diese Adjutanten panische Angst vor ihm haben. Er beschimpft sie dauernd, und wenn er droht, sie zu entlassen, dann kriechen sie förmlich vor ihm im Staub.«
    »Könnte es sein, daß sie ihm bloß ein Theater vorspielen?« Lennox studierte Elyses Gesicht im schwachen blauen Licht.
    »Wenn das der Fall ist, würden wir das wissen, wir spielen schließlich auch die ganze Zeit Theater. Uns macht man nicht so leicht etwas vor - das bringt unser Beruf mit sich.«
    »Sie spielen Theater?«
    »In mehr als einer Hinsicht, Monsieur.«
    »Aber es muß doch Gerüchte geben. Derartiges Verhalten kann doch nicht unkommentiert bleiben.«
    »Gerüchte gibt es allerdings. Eins der hartnäckigsten lautet, daß der alte Mann über ungeheuren Reichtum verfügt, über Mittel, die nur er verteilen kann. Außerdem soll er unter der Kleidung elektronische Sensoren tragen, die dauernd seine Lebensfunktionen überwachen und Signale an medizinische Gerätschaften im dritten Stock schicken, die sie dann an einen unbekannten Ort irgendwo in Europa weiterleiten.«
    »Bei seinem Alter kann ich das verstehen. Er muß über neunzig sein.«
    »Man sagt, er sei über hundert.«
    »Und trotzdem im Vollbesitz seiner Kräfte?«
    »Wenn er Schach spielt, Monsieur, würde ich nicht gegen ihn setzen wollen.«
    »Diese Übertragungsmaschinen, chlopak «, mischte sich der Colonel ein. »Wenn die auf Weiterschaltung programmiert sind, kann man sie auch zerlegen und diese unbekannten Orte herausfinden.«
    »Jedenfalls würden sie uns zu den Geldquellen führen, den Transferpunkten. Deshalb wird er rund um die Uhr überwacht. Wenn er tot umfällt, dann gehen die Safetüren zu, bis andere Anweisungen kommen.«
    »Und wenn wir die Orte ausfindig machen können, dann wissen wir auch, wo diese Anweisungen herkommen«, fügte Witkowski hinzu. »Wir müssen da hinauf!«
    Drew wandte sich wieder der zwar äußerlich ruhigen, aber dennoch sichtlich verängstigten Elyse zu. »Wenn Sie lügen, verbringen Sie den Rest Ihres Lebens in einer Zelle.«

    »Warum sollte ich in einer solchen Situation lügen, Monsieur? Sie haben mir doch keinen Zweifel gelassen, daß ich einiges für meine Freiheit tun muß.«
    »Ich weiß nicht. Sie sind intelligent, vielleicht glauben Sie, daß wir den Tod finden, während wir versuchen dort hineinzukommen, und dann könnten Sie ja wieder die Rolle des gutbezahlten Callgirls spielen, das überhaupt nichts weiß. Das könnte klappen.«
    »Das würde sie nicht überleben, Monsieur«, sagte Nummer Zwei. »Ich werde sie an das Tor in der Mauer fesseln mit plastique zwischen den Beinen, das ich mit meiner elektronischen Fernsteuerung zur Explosion bringen kann.«
    »Herrgott, ich wußte gar nicht, daß Sie solche Dinge mitgebracht haben!«
    »Ich habe der Liste noch einiges hinzugefügt, chlopak.«
    »Ich biete Ihnen eine bessere Lösung an«, sagte das Callgirl und griff nach der Schulter des jungen Mädchens. »Ich biete Ihnen uns beide an.«
    » Moi aussi? « quiekte das Mädchen im Minirock. »Was sagst du da, Elyse?«
    »Sei still, ma petite … Sie wollen doch in das Adlernest, n’est-ce pas? Ich denke, daß das mit uns leichter sein würde, als ohne uns.«
    »Wieso?« fragte Lennox.
    »Wir sind mit vielen Angestellten und den meisten Wachen recht vertraut. Wir können Sie durch die Küche in das grand foyer bringen, wo die große Freitreppe ist. Die hinteren Treppen führen, wie Sie auf den Plänen sehen können, durch kleinere Salons auf der rechten Seite. Das könnten wir für Sie tun und dann noch etwas anderes äußerst Wichtiges. Sie werden einen der Adjutanten des alten Mannes brauchen, um sich Zugang zum obersten Stockwerk zu verschaffen, falls Sie soweit kommen. Insgesamt sind es fünf, alle bewaffnet, und ihre Quartiere befinden sich ebenfalls im dritten Stock, aber der eine oder der andere hat immer Dienst. Er bleibt in der Bibliothek, im vorderen Teil des Châteaus, wo der patron oder jemand aus seinem Stab ihn sofort erreichen kann. Ich werde Ihnen die Tür zeigen.«
    »Und wir?« fragte Nummer Eins. »Wie wollen Sie uns erklären?«

    »Darüber habe ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher