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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord
Autoren: James Barclay
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zugleich eine kontrollierte Drohung aus. Eine Mischung, die sie beinahe schwindeln ließ.
    Er und Rebraal unterhielten sich kurz, worauf Rebraal sich endlich an sie wandte.
    »Wir bitten um Verzeihung für unser abruptes Eindringen und dieses kleine Schauspiel«, sagte er mit einer Geste zur Bühne. »Auum musste schnell vorgehen, solange der cursyrd noch stark war.«
    »Hat er ihn getötet?«, fragte Pheone, obwohl ihr noch ein Dutzend anderer Fragen durch den Kopf schoss.
    »Nicht ganz. Die Krieger werden es vollenden. Der Körper muss durchbohrt werden.«
    »Was hat er denn bewiesen?«
    »Dass sie einen wunden Punkt haben, was wir zu unserem Vorteil nutzen können.«
    Pheone lächelte leicht. »Komm mit, wir wollen uns einen besseren Ort zum Reden suchen. Ich glaube, es gibt Suppe.«
    Sie führte die Besucher aus dem Vortragssaal durch den dunklen Hof zum Refektorium und versuchte unterwegs, ihre Gedanken zu ordnen. Am Rande ihres Gesichtsfeldes schossen die Dämonen hin und her und beobachteten alles. Als sie den beiden Elfen gegenübersaß und alle mit Suppe und Kräutertee versorgt waren, hatte sie die Fassung wiedergewonnen.
    »Ich bewundere eure Zuversicht, Rebraal, aber glaubst du nicht, dass der Dämon schon geschwächt war, und dass Auum nur einen Glückstreffer gelandet hat?«
    Auum sah sie durch die Dampfwolke seines Tees mit undurchdringlichem Gesicht an.

    »Die TaiGethen beobachten jede Bewegung, die ein Gegner macht. Sie prägen sich ihre Stärken ein und lernen aus ihren Schwächen. Wir schlagen nur zu, wenn wir vorbereitet sind. Nur ihr Menschen habt einen Gott des Glücks; und der hat sich gegen euch gewendet.«
    Pheone hätte sich beinahe entschuldigt, doch sie beherrschte sich. Sie aß einen Löffel Suppe, ehe sie wieder das Wort ergriff.
    »Zwei Jahre sind vergangen, die mir vorkommen, als wären es zehn gewesen«, sagte sie. »Was tut ihr hier? Ich freue mich, euch zu sehen, aber ich glaube nicht, dass fünf Helfer alles ändern können. Nicht einmal, wenn ihr zwei darunter seid.«
    »Dennoch sind wir hier, um den Kampf zu organisieren, der die letzte Chance der Menschen sein dürfte«, erwiderte Rebraal. »Die letzte Chance für uns alle.«
    Pheone hätte beinahe gelacht, doch die Furcht, die sie in Rebraals Augen sah, ließ sie innehalten. Sie hatte noch nie einen Elf so voller Angst gesehen.
    »Steht es wirklich so schlimm?«
    »Was sagen dir die Berichte?«
    »Wir haben ein Patt erreicht«, sagte sie. »Die Dämonen setzen uns kaum noch unter Druck. Sie können mit ihrer derzeitigen Stärke nicht durchbrechen. Wir glauben, das Gleichgewicht wird sich zu unseren Gunsten verändern.«
    Rebraal riss die Augen auf. »Habt ihr denn keinen Kontakt mit den anderen Kollegien?«
    »Sehr wenig«, gab sie zu. »Warum? Wenn die Dämonen erkennen, dass sie nicht weiterkommen, werden sie sich zurückziehen. Oder wir werden sie zurückschlagen.«
    »Pheone, die Dämonen sind jetzt hier zu Hause«, sagte er. »Demnach habt ihr in den letzten zwei Tagen nichts aus Xetesk gehört?«

    »Nichts«, antwortete sie.
    Rebraal und Auum wechselten einen Blick. »Das erklärt deine Verwirrung und den Mangel an Vorbereitungen«, sagte Rebraal. »Vituul und die Protektoren sind gefallen.«
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    »Dir ist doch sicher die Zunahme der Mana-Dichte aufgefallen, oder?«
    »Natürlich.« Sie zuckte mit den Achseln. »Es dient der Bequemlichkeit der Dämonen.«
    Rebraal schüttelte den Kopf. »Du irrst dich. Die cursyrd überschwemmen Balaia mit Mana aus ihrer Dimension, weil sie ihre alte Heimat aufgeben. Bald wird die Dichte groß genug sein, um eure Sprüche zu überwinden, und dann werden die Dämonen ganz Balaia beherrschen. Sie werden dann auch im Westen und Süden zuschlagen, und weder wir noch die Wesmen sind in der Lage, ihnen lange genug Widerstand zu leisten.«
    »Es sei denn, wir halten sie auf, ja?«
    »Pheone, bevor ich dir sage, was wir tun müssen, will ich dir noch eines erklären. Wir glauben, dass Xetesk der Schwerpunkt ihrer Angriffe ist. Lystern gerät zunehmend unter Druck, und Dordover ist bereits gefallen.«
    »Was?« Pheones Herz raste auf einmal, und ihr wurde flau im Magen. »Dordover?«
    »Wir sind nicht sicher, aber Baron Blackthorne, der noch Widerstand leistet, sagte, seine Spione hätten kein Licht im Turm gesehen. Das Herz schlägt jedoch noch, und es speist die Dämonen mit Mana. Was mit Dordover geschehen ist, wird überall geschehen, wenn wir uns nicht
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