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Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord

Titel: Die Legenden des Raben 05 - Drachenlord
Autoren: James Barclay
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zusammentun. Die Kollegien sind die letzten freien Territorien, die noch etwas ausrichten können. Wenn sie nacheinander ausgeschaltet werden, sind wir alle verloren. Elfen, Menschen, Wesmen, Drachen und die Toten.«

    »Was?« Pheone lächelte nervös und verunsichert.
    »Verspotte nicht, was du nicht verstehst«, fauchte Rebraal.
    »Es tut mir leid«, lenkte Pheone rasch ein. »Es klingt alles so weit hergeholt.«
    »Hast du nicht mit den Al-Arynaar gesprochen?«, fragte Auum. »Die Menschen sind so blind. Ihr merkt es nicht einmal, wenn ihr sterbt.«
    »Die cursyrd sind kurz davor, diese Dimension völlig zu beherrschen«, fuhr Rebraal fort, »und auf diesem Weg bekommen sie Zugang zu jeder anderen Dimension. Wir müssen uns zusammenschließen, um sie zu vernichten, und es muss sofort geschehen. Der Kampf wird jedoch nicht hier, sondern in Xetesk ausgefochten. Deshalb sind wir hier, und deshalb müsst ihr Vorbereitungen treffen, um Julatsa zu verlassen.«
    Pheone war so überrascht, dass sie im Geiste noch einmal Rebraals Worte durchging, um sich zu vergewissern, dass sie ihn richtig verstanden hatte.
    »Was sollen wir tun?«
     
    Ständig hatte er Angst gehabt. Neben der Angst gab es noch einen weiteren Impuls, den er spürte und der stärker wurde. Etwas näherte sich, und es hatte böse Absichten. Er entfernte sich von ihm wie alle anderen, denn es verwirrte seine Sinne und drohte ihn zu überwältigen.
    Auch eine tiefe Klarheit spürte er. Klarheit in Gedanken und Erinnerungen. Das erfreute ihn, es tröstete ihn und zeigte ihm, wo sein Platz war. Danach sehnte er sich, und es wurde ihm oft gewährt.
    Ihm war bewusst, dass er anderen begegnete, er spürte ihre Gegenwart und Unterstützung. Wer sie auch waren, sie hatten einen starken Charakter und kannten ihre
Ziele. Wie er selbst blieben sie in Verbindung mit jenen, die sie verlassen hatten, auch wenn er, wie sie, nicht völlig sicher war, ob die Mitteilungen überhaupt verstanden wurden.
    Alle seine Sinne hatten sich verändert, umfassten mehr als nur Sicht, Berührung und Geruch. Er kannte keine Worte, um sie zu beschreiben, doch er begriff und nutzte sie, als wäre er mit ihnen geboren worden. Er konnte etwas beschreiben, ohne es zu sehen, er konnte lauschen, ohne zu hören, und sprechen, falls man es sprechen nennen konnte.
    Er glaubte sich mit seinen neuen Sinnen mitzuteilen, ohne Worte zu benutzen, obwohl er es bei sich immer noch als Sprache bezeichnete. So rief er Bilder wach, ohne Geräusche zwar, die alles enthielten, was nötig war.
    Als er hier angekommen war und die Wärme und den Trost, die Schönheit und Ruhe gespürt hatte, war es anders gewesen als jetzt, da die Grenzen bedroht wurden und die Angst umging. Wie lange es her war, konnte er nicht sagen. Er hatte kein Zeitgefühl, auch wenn die Veränderungen zeigten, dass etwas wie Zeit verstrichen war.
    Die Verbindung bot ihm die klarsten Eindrücke des Lebens, das hinter ihm lag, aber es war nicht der einzige Zugang. Ihm war bewusst geworden, dass er jene, für die er eine unendliche Liebe empfand, auch ohne die Verbindung spüren konnte, die in seiner alten Heimat verankert war. Er konnte sie jedoch nicht immer fühlen, und er wusste nicht, ob sie auch ihn spürten.
    Er empfand zunehmende Sorge. Das Gefühl, ihre Existenz sei bedroht, wurde stärker, und wie alle anderen hatte auch er sich von dem erstarkenden Impuls entfernt, um dessen Wirkung zu dämpfen. Auf dieser Reise hatte er jedoch die Verbindung und die Fähigkeit verloren, die zu
fühlen, die er liebte. Die Entfernung minderte offenbar die Empfindungsfähigkeit. Anderen ging es wie ihm, auch sie waren besorgt. Die Drohung zwang sie, sich von der Verbindung zu entfernen, und das schwächte sie. Es nahm ihnen die Freude und den Trost.
    Er sehnte sich nach der Berührung und wusste, was er tun musste, um sie wieder zu fühlen. Andere würden ihm folgen, wenn sie seine Überlegungen verstanden. Er musste sich dem Impuls nähern und sich der aufkeimenden Angst stellen. Er wollte wissen, ob jene, die er liebte, es ebenfalls fühlten, und ob sie die Bedrohung beseitigen und ihn dem Frieden und der Ruhe überlassen konnten, die zu empfinden sein Recht war.
    Er suchte die Richtung, in die er reisen musste, und sah sich eigenartigen Erinnerungen ausgesetzt. Das Ziel kam ihm bekannt vor. Sicher würde er bald verstehen, wo sein Platz wirklich war. Er rief die Worte in sein Bewusstsein, und die Bilder durchströmten ihn. Hätte er Lippen gehabt,
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