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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Autoren: James Barclay
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Coldheart.
    Wenige Augenblicke später war er wieder bei Duele.
    »Wir müssen ihn zurücklassen. Es gibt Arbeit für uns.«
    »Hier?«
    Auum blickte auf Evunn hinab, dessen Geist sich schon wieder trübte. »Ihm kann kaum mehr passieren, als ihm schon zugestoßen ist.«
    Er kniete nieder und küsste Evunn auf die Lippen. Dann nahm er den Kopf des verletzten Elfen aus Dueles Schoß und legte ihn sachte auf den Boden. Evunns Beine ragten in den Gang hinein, doch das war ein Risiko, das sie eingehen mussten.

    »Wir werden dich nicht im Stich lassen, Bruder. Verlasse uns nicht. Yniss wird dich schützen.« Er richtete sich auf, zog sein Kurzschwert und öffnete den halb leeren Beutel mit den Jaqrui. »An diese Männer will ich keine Pfeile verschwenden. Sie sind weniger als Tiere und verdienen keine Achtung. Wir greifen an.«
    Die beiden TaiGethen huschten davon, Evunn blieb zurück. Ihre Gebete waren bei ihm, doch ihre Gedanken richteten sich auf den Kampf. Ihr Gefährte hatte nur eine Chance, wenn ein Magier ihn behandelte. Welchen Spruch der Xeteskianer auch eingesetzt hatte, er hatte Evunns Gehirn geschädigt.
    Auum bedeutete Duele, neben ihm zu laufen. Ohne auch nur einmal im Schritt innezuhalten, drehte Auum die Klinge herum und stach sie einem Feind in den Hals, der röchelnd zu Boden ging. Ein erstickter Schrei entrang sich seiner zerstörten Kehle. Trotz des Kampflärms hatten es die Soldaten bemerkt und drehten sich um. Ihr Schicksal ereilte sie mit einer Geschwindigkeit, der sie nichts entgegensetzen konnten.
    Auums Jaqrui heulte. Es war nicht die Zeit, um heimlich vorzugehen. Jetzt wollten sie Angst und Schrecken verbreiten. Die sichelförmige Klinge traf das Opfer über dem Gürtel im Bauch. Dueles Wurfstern grub sich in den Arm eines anderen Gegners. Beide schrien und wollten ihre Gefährten zu Hilfe rufen. Es war zu spät, die TaiGethen kamen über sie wie ein Wirbelsturm.
    Duele nahm die zweite Klinge und zog sie dem Gegner durchs Gesicht. Auum suchte sich einen guten Stand und stieß den nächsten mit einem mächtigen Tritt zurück. Ein Schritt, und er versetzte ihm einen Schlag in den Nacken, dann stieg er über den stürzenden Mann hinweg. Er stach bereits dem Xeteskianer dahinter das Schwert in den Schenkel,
als die Gegner noch nicht einmal ihre Verteidigung abgestimmt hatten.
    Auum kämpfte ohne einen bewussten Gedanken und erreichte jene Ebene, auf der er sich selbst beinahe wie einen Fremden beobachtete. Er sah alles und wusste, dass Tual jede einzelne Bewegung dirigierte. Sie waren so langsam, diese Xeteskianer. Hilflos fuchtelten sie im engen Raum mit ihren schweren Klingen herum. Sie sollten für ihre Taten bezahlen. Jeder, der starb, tat Buße für die Verbrechen, die sie am Elfenvolk insgesamt und im Besonderen an Evunn und all jenen TaiGethen verübt hatten, die infolge der Entscheidungen ihrer Meister gefallen waren.
    Eine kalte Ruhe überkam Auum. Seine Klinge arbeitete innerhalb der Deckung eines weiteren Feindes und durchbohrte dessen Auge. Seine freie Hand blieb unterdessen nicht untätig, er ballte sie zur Faust, um Nasen und Münder zu zerschmettern, er öffnete sie, um den Handballen auf eine Stirn oder Brust zu dreschen oder um mit gestreckten Fingern eine Luftröhre zu zerquetschen.
    Sie kamen ihm nicht einmal nahe. Tänzelnd brachte er sich in Sicherheit, ehe sie zurückschlagen konnten, teilte leichtfüßig Tritte gegen Knie und Fußgelenke aus und fand rasch das Gleichgewicht wieder, um abermals zuzuschlagen oder Hieb auf Hieb zu unterlaufen.
    Er hörte das Flüstern im Kopf – das Mantra, das den Göttern gewidmet war, denen er diente. Wieder und wieder hörte er es ohne Unterlass: Dienen will ich über den Tod hinaus und alles behüten, was ihr erschaffen habt.
    Auums Klinge blockte einen Angriff ab, er wich einem zweiten Hieb aus, entging geduckt einem Armbrustbolzen und tötete einen weiteren Mann.
    Wieder rückte er vor.

     
    Thraun heulte und stieß sein Schwert einem Xeteskianer seitlich in den Kopf. Zitternd blieb es stecken, als der Mann vor ihm zusammenbrach. Der Gestaltwandler riss einen Dolch aus der Scheide und stürzte zur Tür, um einen weiteren hilflosen Wächter niederzumachen.
    So musste es sein. Vor ihm, in dem Kampfgetümmel, das zu einer wilden Prügelei auf Leben und Tod ausgeartet war, liefen der Unbekannte und Hirad Gefahr, von den Feinden überwältigt zu werden. Blut rann aus einer Schnittwunde auf Hirads Stirn, seine beiden Arme waren verletzt, und
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