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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Autoren: James Barclay
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Soldaten und den Magier hinweg, überschlug sich in der Luft und kam mit beiden Füßen auf. Dann fuhr er herum, zog die Klingen über Kreuz und trennte dem Magier beinahe den Kopf vom Hals.
    Sie hatten keine Zeit, sich auszuruhen. Evunn war außer Gefecht gesetzt. Auum wurde wütend. Das war ein Gefühl, das er sonst eher unterdrückte, doch jetzt beflügelte es ihn; es stachelte ihn an, sich schneller und präziser denn je zu bewegen. Er griff an und dankte Tual, die seine Bewegungen ebenso lenkte wie die seines Tai auf der anderen Seite. Im Namen von Yniss brachten sie Tod und Vernichtung über die Feinde.
     
    »Halte die verdammte Tür geschlossen!«, rief Hirad Darrick zu, als abermals ein wuchtiger Spruch einschlug, dass sich die Balken bogen. Das Holz qualmte inzwischen, doch der General hatte den Tisch gegen die Tür geschoben und drückte mit aller Kraft dagegen. Rebraal war bei ihm und wartete.
    Am zweiten Zugang, nahe der Treppe, hielt Hirad die Xeteskianer in Schach. Der Gang war voller Soldaten, überall Blut und verkohltes Fleisch. Drei Tote lagen vor den Füßen des Barbaren. Aus einer Schnittwunde auf seiner Stirn tropfte ihm das Blut in die Augen.
    Die Magier konnten weder ihn noch Thraun, der ihm gegenüber die Feinde in der Forschungskammer bekämpfte, mit Offensivsprüchen erreichen. Doch die Reihe der feindlichen Schwertkämpfer nahm kein Ende. Weiter hinten kümmerte sich der Unbekannte um Myx, doch er musste sich bald
wieder in den Kampf einschalten. Sian suchte unterdessen das Mana-Spektrum ab und hoffte wie alle anderen, das julatsanische Mana werde sich wieder stabilisieren.
    Hirad versetzte seinem Gegner mit gestrecktem Bein einen Tritt und zwang ihn zurückzuweichen. Der Mann rutschte im Blut aus, doch sofort nahm ein anderer seinen Platz ein und griff Hirad mit einem Zweihandschwert an, wobei er den Türrahmen als Deckung für seine offene Flanke benutzte. Der Barbar winkte ihn zu sich.
    »Du wirst sterben wie alle deine Freunde«, sagte er.
    Der Soldat schluckte den Köder nicht, sondern beschränkte sich darauf, die Stellung zu halten. Hirad trat näher und führte einen Streich von unten nach oben. Der Soldat wich unsicher zurück und wollte zurückschlagen, verfehlte ihn aber deutlich. Sofort trat Hirad noch näher an ihn heran und nutzte die Blöße, die der Gegner sich gab. Der Mann wich noch weiter zurück und traf mit seiner Klinge abermals nur die leere Luft, als Hirad lächelnd auswich.
    »Netter Versuch.«
    Wieder erschütterte ein Spruch die Tür, die Darrick hielt. In der Mitte brach das Holz, die Splitter flogen durch den Salon. Der Tisch bebte, und Darrick wurde ein Stück zurückgeschoben.
    »Pass auf!«, warnte Hirad ihn. »Sie werden es wieder mit Kraftkegeln versuchen.«
    »Wir müssen irgendwie das Blatt zu unseren Gunsten wenden«, sagte Rebraal.
    »Dann lasst es uns versuchen.« Die Stimme des Unbekannten klang laut und nahe in Hirads Ohren. »Wenn wir schon untergehen, dann wenigstens mit ihrem Blut in unserem Gesicht.«
    Hirad grinste seinen Gegner an, der ihn herauslocken wollte.

    »Ich komme gleich, mein Junge, du wirst schon sehen.« Er hob die Stimme. »He, Thraun, ist bei dir alles klar?«
    Das Kreischen eines xeteskianischen Soldaten war Antwort genug. Thraun warf ihm mit wilden Raubtieraugen einen kurzen Blick zu. Sein Haar war vor Schweiß verfilzt. Dann nahm ein weiterer Feind die Position des gefallenen Kameraden ein, und der Kampf ging weiter.
     
    Auum hörte ganz in der Nähe den Einschlag eines weiteren Spruchs. Seiner Sache wieder sicher, bog er nach rechts ab und führte die Gefährten einen steil ansteigenden Gang hinauf. Evunns Bogen hatte er sich über die Schulter geschlungen, die Pfeile hatte er aus den Leichen gerissen und in seinen eigenen Köcher gesteckt. Evunn selbst hing benommen zwischen ihm und Duele. Ohnmächtig war er nicht, doch er redete unzusammenhängend und nahm seine Umgebung nicht mehr wahr. Beinahe lief er sogar aus eigener Kraft, doch er stolperte viel zu oft, und so war es einfacher, ihn mitzuschleifen. Er starrte ins Leere, und seine Arme, die Auum und Duele sich über die Schultern gelegt hatten, zuckten hin und wieder.
    »Yniss schickt uns eine weitere Prüfung«, sagte Auum.
    »Ich frage mich, ob es nicht Ix ist, der uns heute Nacht seine Macht zeigt«, erwiderte Duele.
    Das war durchaus möglich. Der launische Gott des Mana-Elements zerstörte gern Yniss’ Werke und lachte entzückt über die Nöte seiner Diener.
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