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Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg

Titel: Die Legenden des Raben 04 - Zauberkrieg
Autoren: James Barclay
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Auum war jedoch entschlossen, als Letzter und am lautesten zu lachen. Sein Zorn war verflogen, sobald vor ihm der letzte Xeteskianer mit weit aufgerissenen Augen voller Angst an seinem eigenen Blut erstickt war. Was nun an die Stelle seines Zorns trat, war womöglich noch gefährlicher.
    Vor ihm erklang ein Stimmengewirr. Irgendjemand stieß
einen Schmerzschrei aus, jemand rief Befehle, dann tappten eilige Schritte. Stahl klirrte, und er konnte den Geruch von Feuer und den Gestank des Todes wahrnehmen. Durch einen düsteren Gang, wo die Lichtsprüche schwächer und die Schatten etwas tiefer waren, rannte er in Richtung des Lärms.
    Der Gang veränderte sich. Die TaiGethen erreichten eine Kreuzung, deren Wände mit Holz vertäfelt waren. Auum schob den Kopf um die Ecke. Zwei Wächter standen vor einer offenen Tür und spähten in den Raum dahinter. Narren waren sie. Hinter ihnen ertönten Kampfgeräusche.
    »Wir haben sie gefunden«, verkündete Auum.
    Sie legten Evunn ab. Er hatte nicht genug Kraft, sich zu sträuben, sondern lächelte nur leicht und schloss die Augen.
    »Zwei Gegner«, sagte Auum. »Ich übernehme den linken.«
    Die TaiGethen sprangen geschmeidig und mit gespannten Bogensehnen um die Ecke herum. Die Soldaten spürten die Gefahr und drehten sich gleichzeitig um, hoben die Armbrüste und wollten feuern, doch der Tod war schon zu nahe, und ihre Reaktion kam viel zu spät.

Zweites Kapitel
    »Lass sie beim nächsten Angriff die Tür zerstören und halte dich bereit«, sagte der Unbekannte Krieger.
    Darrick machte sich darauf gefasst zu sterben. Der Unbekannte eilte zu Hirad zurück, der immer noch denselben Soldaten beschäftigte und dafür sorgte, dass der Türrahmen versperrt blieb, damit die Gegner keine Armbrustbolzen abschießen konnten. Rebraal wartete, den letzten Pfeil eingelegt, neben Darrick.
    Es war eine Verzweiflungstat, doch ihnen blieb nichts anderes übrig. Die versperrte Tür würde bald bersten, und sobald sie nachgab, waren sie den magischen Angriffen schutzlos ausgeliefert. Ihre einzige Chance bestand darin, die Magier zu erwischen und sich in den Nahkampf zu stürzen, damit von der Treppe her keine Sprüche mehr gewirkt und keine Armbrüste abgefeuert werden konnten. Dies wiederum bedeutete, dass sie mit Messern und Dolchen arbeiten mussten. Es war lange her, dass Darrick diese Kampfweise das letzte Mal geübt hatte. Gleich würde sich herausstellen, ob er und die anderen noch wendig und geschickt genug waren, um das Gefecht zu überleben.

    Myx stand wieder auf den Beinen, und Sian hatte sich einigermaßen erholt, auch wenn sie ihre Magie noch nicht wieder einsetzen konnte. Sie mussten ausbrechen. Thraun ermüdete allmählich, und Hirad wollte keinen Rabenkrieger wehrlos seinem Schicksal überlassen. Wenn schon, dann wollten sie kämpfend untergehen.
    Darrick holte tief Luft, als es draußen auf dem Gang vorübergehend still wurde. Nur Hirads Schmähungen und Thrauns Schwerthiebe waren noch zu hören. Jetzt oder nie.
    »Der Rabe, macht euch bereit«, sagte der Unbekannte. Seine Stimme klang so beruhigend, dass Darrick einen Moment lang beinahe glaubte, sie würden es überleben. Dann bemerkte er Hirads Gesichtsausdruck, und ihm wurde klar, dass die Rabenkrieger tatsächlich daran glaubten.
    Sie hatten viel öfter als er selbst dem Tod ins Antlitz geblickt, überlegte Darrick. Nicht einmal in der Garnison von Understone oder auf dem Schlachtfeld vor Septerns Haus hatte er ernsthaft daran gedacht, dass er sterben könnte.
    Hier drinnen sah es ganz anders aus, seit Ranyls Hausgeist durchs Fenster geflohen war.
    Er bemerkte das Blitzen der Sprüche, wenige Augenblicke bevor die Tür endgültig zusammenbrach. Darrick und Rebraal standen gut gedeckt links und rechts neben der Tür und blieben unverletzt. Sie zählten bis drei und warteten ab, bis der Kraftkegel sich wieder auflöste.
    »Los jetzt!«, rief der Unbekannte.
    Rebraal trat in die Türöffnung und schoss den Pfeil ab, der einen Magier mitten in die Brust traf, ehe seine Soldaten ihn abschirmen konnten. Darrick holte tief Luft und stürmte hinaus, der Unbekannte und Hirad folgten ihm in den Kampf.
    Sein Herz stockte, als er sah, dass überall Xeteskianer waren. Der Gang war breit genug für drei Männer mit Langschwertern,
doch jetzt standen nur zwei vor ihm. Hinter ihm war der Zugang zu den Katakomben von den grässlich entstellten, schmorenden Leichen der TaiGethen und der Al-Arynaar-Magier versperrt, vor ihm lauerte der
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