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Die Legende

Die Legende

Titel: Die Legende
Autoren: David Gemmell
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Speere als Erzfeinde der Wolfsschädel mit sechshundert waffenfähigen Männern, die Doppelhaar, ein Nadirstamm des Ostens, die Grabberge und die Seelenräuber.
    Die Nadir führen in Zelten ein Leben als Nomaden, haben aber feste Stammesgrenzen und bestimmte Hauptlagerstellen. Die Zelte sind üblicherweise aus Ziegenleder gefertigt. Traditionellerweise essen die Nadir alle gemeinsam aus einem Topf, wobei eines ihrer bekanntesten Gerichte geronnener Käse ist. Und wer die Nadir kennt, kennt auch ihr beliebtestes Getränk: Den alkoholischen Lyrrd, der aus Ziegenmilch gewonnen wird.
    Die Nadir sind ein stark naturverbundenes, schamani-stisch geprägtes Volk. Häufig knien sie auf ihren Decken, die Hände zum Gebet gefaltet, und sprechen zu den Mondbergen. Im Glauben der Nadir wissen die Mondberge stets genau, wo sich jeder Nadir aufhält, denn in den Bergen verweilen die Seelen aller Nadir, die der Vergangenheit ebenso wie die der Zukunft.
    Die Nadir glauben, daß der Geist eines Mörders seinem Opfer in der Nachwelt dienen muß, wenn ein Blutsverwandter des Opfers den Mörder tötet und ihn zusammen mit Knochen des Opfers - etwa den Fingerknochen -begräbt.
    Von den anderen Völkern, die sie mit dem verächtlichen Ausdruck kol-isha bedenken, haben die Nadir keine hohe Meinung. Die kol-isha denken, sie wüßten alles. Dabei sehen sie nichts, hören nichts und fühlen nichts von dem, was das Land und die Menschen ausmacht.
    Im Glauben der Nadir ist das Land ein weibliches Wesen, ein Muttergeschöpf, das jenen Stolz und Kraft verleiht, die mit ihm verbunden sind. Fremden, Feinden, gegenüber ist sie wachsam und mißtrauisch. Sie haßt jedoch nur Wesen wie die kol-isha, Wesen, die nicht an sie glauben und ihre Werke geringachten. Die Erdmutter liest nämlich in den Seelen aller, die ihr Land betreten. Daher glauben die Nadir auch, daß sie selbst das Land sind.
    Menschen, die sich eines schweren Verbrechens schuldig gemacht haben, werden die Hände und Füße abgehackt, bevor man sie über Ameisenhügeln festbindet. Andere Todesarten bedienen sich häufig auch der Mithilfe von Ameisen und verraten die Erfahrung langjähriger Raffinesse.
    Für die Nadir sind der Kampf und der Krieg Männersache; daher verweigern sie normalerweise ihren Frauen die entsprechende Ausbildung und das Tragen von Waffen.
    Die Keistas sind Ausgestoßene unter den Nadir, denn sie gehören keinem Stamm an.
    Die Verstädterung der Nadir begann unter Tenaka Khan. Unter seiner Herrschaft wurde auch die Königliche Garde der Nadir gegründet. Ihre Angehörigen zeichneten sich durch eiserne Disziplin aus, und in ihre Reihen aufgenommen zu werden, glückte nur einem von hundert Bewerbern. General Tsudai hatte lange Jahre das Kommando über die Garde, die in ihren silbernen, goldverzierten Brustplatten mit eingraviertem Wolfsschädel und den mit Wolfsfell eingefaßten Silberhelmen nicht nur einen imposanten Eindruck bot, sondern auch auf die Keimzelle des neuen Nadir-Reiches hinwies: den Stamm der Wolfsschädel; daher nannte man die Garde auch Königliche Wölfe.
    Das Nadirland wird von weiten Steppen und der Bergkette der Mondberge geprägt. Die Mondberge liegen dreihundert km westlich Gulgothirs (Gothir) und sind mehr als tausendfünfhundert km von Sardia (Drenai) entfernt. Das Herz der Mondberge ist der Berg Raboas (»Heiliger
    Riese<), wo dereinst Orien die Bronzerüstung verbarg. Doch der Raboas ist auch noch anderweitig von Bedeutung: In seiner Umgebung gibt es einen Fluß, dessen Wasser sich im Sommer schwarz färben. Schwangere Frauen, die zu dieser Zeit davon trinken, bringen deformierte Kinder zur Welt. Die Nadir lassen solche Mißgeburten zum Sterben auf dem Raboas zurück, aber nicht alle sterben, und die Überlebenden waren lange Jahre hinweg die Hüter der Bronzerüstung. In den Mondbergen entspringt auch der Rostrias (>Fluß der Totem), der einhundertfünfzig km nördlich Purdols ins Meer mündet.
    Ein besonderer Platz für die Nadir sind die Schamanenhöhlen, jener Ort, wo alle Schamanen der Nadir gemeinsam den Schamanenrat abhielten und die auch als >Tore zur Vorhölle< bekannt sind. Die Höhlen liegen im Tal der Gräber zwischen den beiden eisengrauen Bergketten, die man >Die Riesen< nennt. Dort einzudringen kommt einem Selbstmordkommando gleich, denn die Schamanenhöhlen sind ein Ort starker Magie. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde Ulrics Grabmal in deren Nähe errichtet. Bedeutsam wurde dieser Ort auch, als sich die Enkel Ulrics als
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