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Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine

Titel: Die Legende von Richard und Kahlan 01 - Goodkind, T: Legende von Richard und Kahlan 01 - The Omen Machine
Autoren: Terry Goodkind
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stehen und ließ ihren einzelnen blonden Zopf über ihre Schulter schnellen. Er war so an die Mord-Sith in ihren roten Lederanzügen gewöhnt, dass ihm ihre braunen Anzüge – ein weiteres Zeichen dafür, dass der Krieg endlich beendet war – jetzt etwas seltsam erschienen. Und auch wenn ihr Anzug jetzt weniger einschüchternd war, sprachen aus ihren blauen Augen Argwohn und Missbehagen. Doch das kannte er von den Mord-Sith ja zur Genüge.
    Ein dunkler Zug hatte sich über Rikkas makelloses Gesicht gelegt. »Wie ich sehe, stimmt es, was ich gehört habe. Ihr blutet. Was ist passiert?«
    Aus Rikkas Ton sprach nicht etwa simple Besorgnis, sondern die wachsende Verärgerung einer Mord-Sith, dass Lord Rahl, den zu beschützen sie bei ihrem Leben geschworen hatte, ganz offenbar in Schwierigkeiten geraten war. Sie war nicht einfach nur neugierig, sie verlangte Antworten.
    »Das ist nichts, außerdem blutet es schon gar nicht mehr. Es ist nur ein Kratzer.«
    Rikka warf einen verärgerten Blick auf Kahlans Hand. »Müsst Ihr und die Mutter Konfessor eigentlich immer alles gemeinsam machen? Ich wusste ja, wir hätten Euch niemals ausgehen lassen dürfen, ohne dass eine von uns über Euch wacht. Cara wird außer sich sein, und das mit gutem Grund.«
    Kahlans Lächeln war der offensichtliche Versuch, Rikkas Besorgnis zu zerstreuen. »Wie Richard bereits sagte, es ist nur ein Kratzer. Und ich denke nicht, dass Cara Grund hat, am heutigen Tag etwas anderes als glücklich und zufrieden zu sein.«
    Rikka ließ die Bemerkung unwidersprochen und kam auf ein anderes Thema. »Zedd wünscht Euch zu sehen, Lord Rahl. Er schickt mich, Euch zu holen.«
    »Lord Rahl!« Die Frau zu seinen Füßen zupfte an seinem Hosenbein. »Bei den Gütigen Seelen, ich hatte ja keine Ahnung … Ich bin untröstlich, Lord Rahl. Verzeiht mir, ich wusste nicht, wer Ihr seid, sonst hätte ich doch niemals …«
    Richard legte ihr die Hand auf die Schulter, um ihren Wortschwall zu unterbrechen und ihr zu zeigen, dass keinerlei Veranlassung bestand, sich zu entschuldigen. Dann wandte er sich der Mord-Sith zu. »Hat mein Großvater gesagt, was er von mir will?«
    »Nein, aber seinem Tonfall war deutlich zu entnehmen, dass er es für wichtig hielt. Ihr kennt ja Zedd und seine gelegentlichen Launen.«
    Ein leichtes Lächeln umspielte Kahlans Lippen. Richard wusste nur zu gut, was Rikka meinte, immerhin hatte sie lange Jahre zusammen mit Zedd in der Burg der Zauberer verbracht und war vertraut mit seinen nicht eben seltenen Anfällen, den simpelsten Dingen ungeheure Dringlichkeit zuzusprechen. Sicher, Rikka hatte ihn auf ihre Weise ins Herz geschlossen und glaubte, ihn in Schutz nehmen zu müssen. Schließlich war er nicht nur der Oberste Zauberer, sondern auch der Großvater des Lord Rahl. Und, was noch wichtiger war, sie wusste, wie sehr Richard ihn mochte.
    »Also gut, Rikka. Gehen wir und sehen nach, was ihn so in Aufregung versetzt.«
    Er wollte gerade aufbrechen, als die auf dem Fußboden kauernde Alte ihn am Hosenbein festhielt.
    »Lord Rahl.« Sie versuchte, ihn näher zu sich heranzuziehen. »Ich mag von Euch keine Bezahlung verlangen, schon gar nicht, wo ich doch nur ein einfacher Gast in Eurem Hause bin. Bitte, nehmt die Silbermünze zurück, und mit ihr meinen Dank für Eure Geste.«
    »Der Handel war bereits abgeschlossen«, sagte Richard in einem Ton, der sie beschwichtigen sollte. »Du hast deinen Teil erfüllt, also schulde ich dir die Bezahlung für deine Weissagung über die Zukunft.«
    Sie ließ ihre Hand von seinem Hosenbein gleiten. »Dann beherzigt das Omen auch, Lord Rahl, denn es trifft zu.«

3
    Kahlan folgte Rikka in die privaten, in warmen Tönen getäfelten Flure des Palasts, dabei sah sie Zedd zusammen mit Cara und Benjamin an einem Fenster stehen, das einen kleinen Innenhof – auf dem Grund einer tiefen, von den steinernen Mauern des sich bis über das Blickfeld hinaus erhebenden Palasts gebildeten Nische – überblickte. Unmittelbar hinter dem Fenster gewährte eine einfache, schmucklose Tür Zutritt in diesen Lichthof, in dem, gleich neben einer Bank an einem steinernen, von üppigem grünen Efeu umrankten Pfad, ein kleiner Pflaumenbaum wuchs. So klein der Hof war, durch ihn gelangten ein kleines bisschen Frischluft und Tageslicht in die unteren Geschosse des Palasts.
    Froh, den öffentlichen Fluren und den allgegenwärtigen, sie überall verfolgenden Blicken entkommen zu sein, empfand Kahlan ein Gefühl tiefer Geborgenheit, als
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