Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora

Titel: Die Legende vom Weltenverschlinger 1 - Angriff auf Maremora
Autoren: Michael J. Hallowfield
Vom Netzwerk:
nicht, ob er lachen oder weinen sollte. War dies besser als der Tod? Zu leben und getrennt zu sein von seiner Heimat, seiner geliebten Familie, entwurzelt und verloren in der Fremde?
    Man sah ihm seine Gefühle auf dem Gesicht an. Eydis Vacheu lächelte bösartig, doch Signar Stalrod sah erschöpft aus. Er fiel aus seiner Rolle, als er leise flüsternd sagte: »Es tut mir leid«. Eydis Vacheu kicherte daraufhin und Laedras Beccomant hob irritiert eine buschige Braue nach oben. Haemvil aber nickte Signar Stalrod zu, denn er wusste, dieser hatte alles getan, was möglich war und mehr als so manch anderer an seiner Stelle riskiert hätte.
    Die Gerichtsverhandlung war beendet und die Fraktion um Eydis Vacheu und Laedras Beccomant hatte einen kleinen, unbedeutenden Sieg gegen Signar Stalrod erzwungen. Haemvils Leben aber war zerstört worden. Es dauerte nicht lang, bis vier Wachen ihn zu den Ställen begleiteten. Trotz allem freute sich Haemvil, seinen Rappen Tarothim wiederzusehen und tätschelte ihm den Hals. Er war der einzige Freund, der ihm verblieben war. Die Wachen eskortierten ihn aus der verbotenen Stadt der Zwölf und aus Narmora hinaus. Es dauerte weitere zwei Tage, bevor sie die Grenzen Maremoras erreichten, ohne ein Wort gesprochen zu haben. Am Ufer des Grenzflusses Aramuilen, nicht weit entfernt vom Drei-Reiche-See, übergaben die Wachen Haemvil dessen Schwert, das in der Feuergrube in der Halle der Prophezeiung gefunden worden war sowie seinen Gürtel mit den Wurfbeilen, und warteten, bis er den Fluss, der an dieser Stelle eine nur leichte Strömung und eine geringe Tiefe aufwies, überquert hatte. Auf der anderen Uferseite drehte Haemvil seinen Rappen um und sah, wie die vier Wachen grußlos kehrt machten und nach Narmora zurückritten.
    Er blickte ihnen nach, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Der Rat hatte ihm die Möglichkeit belassen, seine Unschuld zu beweisen und Haemvil hoffte, dass ihm dies irgendwie gelingen mochte. Momentan jedoch hatte er nicht den Hauch einer Ahnung, wie er dies bewerkstelligen sollte. Er war gezwungen, einen unumstößlichen Beweis für die Existenz der Shakh zu finden, den selbst ein Eydis Vacheu nicht ignorieren konnte. Bitter lachte er auf. Nichts leichter als das.
    Er blickte über das Land von Inzilbeth, dem Herzland des Schwerts von Elmonast. Der Ebenerzturm von Cwladys und das Wissen der Magier war die einzige Chance, die er sah. Irgendwie musste es ihnen gelingen, in seine Träume zu blicken und zu beweisen, dass die Dinge, die passierten und die Dinge, die er sah, Wirklichkeit waren. Wie er jedoch als unbekannter maremoranischer Krieger die Aufmerksamkeit der Magier des Ebenerzturmes erringen sollte, war ihm ein Rätsel.
    Das Schlimmste an allem war, dass er nicht einmal auf den Rückhalt seiner Familie bauen konnte. Ein Ausgestoßener war er nun. Ohne Heimat, ohne Freunde, verdammt zu einem Leben in der Fremde.
    Beinahe zwanghaft blickte er wieder in Richtung seiner verlorenen Heimat Maremora. Dort drüben jenseits des Flusses war seine Familie und es schien beinahe, als sähe er seine Schwester und seinen Vater, wie sie am Ufer standen und ihm zuwinkten. Er hoffte, sie würden ohne ihn sicher sein in den dunklen Zeiten, die kommen würden.
    Er wandte sich ab und ritt weiter nach Westen in Richtung einer kleinen Bergkette am Horizont. Doch es dauerte lange, bis der Wind seine Tränen getrocknet hatte.

Anhang: Götter
     
    In der Welt der Reiche des Schwertes von Elmonast wirken zahlreiche übernatürliche Wesenheiten. Um dem Leser eine Übersicht an die Hand zu geben, werden hier die wichtigsten Götter aufgelistet.
    Es hat in unserer Geschichte einmal eine Gruppe Menschen behauptet, dass die Welt böse ist. Man nannte sie die Katharer und sie fanden im Mittelalter einen grausamen Tod. Auch in der vorliegenden Welt des Romans sind die Hauptgötter bösartig und lenken mehr oder weniger die Welt.
    Die "guten" Götter sind zahlreicher, verfügen jedoch über weit weniger Macht als ihre Gegenspieler.
     
    Nergal, auch Naebos
    Der oberste Gott. Sein Beiname "der Weltenverschlinger" deutet bereits an, dass er die Quelle einer Apokalypse ist und es wird unter Gelehrten heftig gestritten, ob er auch Schöpfer einer darauffolgenden Welt sein kann oder doch nur ein Zerstörer von Welten ist. Beliebte weitere Beinamen sind "der die Nacht ist", "der Herr der Sterne", "der Allmächtige".
    Er wird in alten Schriften als übergroße Kreatur mit schwarzer Rüstung dargestellt, in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher