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Die Lautenspielerin - Roman

Die Lautenspielerin - Roman

Titel: Die Lautenspielerin - Roman
Autoren: PeP eBooks
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dem päpstlichen Hof und wurde nach seiner Rückkehr nach Frankreich Rat am Parlement von Paris. L’Hôpital galt als neutral und tolerant gegenüber Andersdenkenden und wurde von Heinrich II. ebenso als Berater und Diplomat geschätzt wie von Franz II. und Katharina de Medici als Kanzler. Auf ihn geht das hugenottenfreundliche Edikt von Romorantin zurück, und er unterband sämtliche Ketzerprozesse. Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen zählen »Traité de la réformation de la justice« und »Mémoire sur la nécessité de mettre un terme à la guerre civile«.
    Als Kanzler setzte er 1562 für Katharina de Medici das Edikt von Saint-Germain durch, doch nach dem Massaker von Vassy zog er sich resigniert auf sein Gut Bélesbat zurück. 1563 kehrte er nach dem Friedensschluss von Amboise an den Hof zurück und begleitete Karl IX. und Katharina zwischen 1564 und 1566 auf ihrer Rundreise durch die französischen Provinzen. Seine Politik war auf Toleranz und Ausgleich bedacht, weshalb man ihn als Mitbegründer der politiques , einer Partei gemäßigter Katholiken, bezeichnet. Er stellte das Staatsinteresse über das religiöser Parteien und hatte auf Seiten der Konservativen viele Feinde. Seine Ehefrau war Calvinistin, und es ist nicht belegt, ob er selbst konvertierte, doch hielt er die Konfession für zweitrangig. Nach der Bartholomäusnacht zog er sich verbittert auf sein Gut zurück, wo er im Jahr darauf verstarb.
    Seine weitsichtige tolerante Haltung und seine Nähe zu Katharina, die ihn sehr schätzte, veranlassten mich dazu, ihn Hippolyt und seinen Freunden nahezubringen. In dieser Konstellation
war es durchaus vorstellbar, dass Katharina sich Hilfe von den klugen und diplomatischen Männern erhoffte, sie benutzte und schließlich durch ihren verhängnisvollen Befehl zur Ermordung der Hugenottenführer bitter enttäuschte.
     
    Heinrich von Navarra (1553-1610), der junge Bourbonenprinz, wurde bald nach dem Tod seines Vaters zum Hoffnungsträger der protestantischen Partei in Frankreich. Seine Mutter, Königin Johanna, ließ ihm eine strenge, doch bodenständige Erziehung angedeihen, die aus ihm später den beliebten König des Volkes machte. Es gibt zahlreiche Publikationen, die sich mit Heinrich von Navarra, dem späteren Heinrich IV., beschäftigen, genannt sei hier Michel Peyramaures »Ein Kind auf dem Thron«, eine lebendige Romanbiographie über die Jugend des Königs.
    Vor allem im Hinblick auf Heinrichs spätere humane Politik habe ich mir erlaubt, ihn ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Hippolyt und seinen Freunden zu stellen. Zudem hatte auch Katharina großen Respekt vor diesem jungen Mann, der mit knapp neunzehn Jahren ihre Tochter ehelichte und dem von Nostradamus die Besteigung des Lilienthrons prophezeit wurde. Während der Blutnacht wurden er und sein Cousin, der Prinz von Condé, vor die Wahl gestellt, sich zwischen Bastille, Galgen und Konversion zu entscheiden. Sie konvertierten. Dass Heinrich trotz seiner leidvollen Erfahrungen am französischen Hof ein toleranter Herrscher wurde, spricht für seinen gefestigten Charakter.
     
    Caspar von Schomberg (1540-1599) war der Sohn von Wolf von Schönberg auf Schönau. Er studierte in Straßburg, kämpfte mit Condé in Orléans und erhielt von Kurfürst August die Erlaubnis, in den Dienst der französischen Krone zu treten. Während des Türkenzugs 1566 freundete er sich mit Henri de Guise an. Bald darauf wurde er zum Kammerherrn Karls IX. ernannt. Schomberg betrieb eine erfolgreiche militärische und diplomatische Karriere
und führte 1571 tatsächlich eine Gesandtschaft nach Mainz. Die Versöhnung von Hessen mit der französischen Krone gelang ihm, doch Kurfürst August empfing ihn nicht, sondern ließ ihn verfolgen. Schomberg floh nach Paris, wo er eine reiche französische Witwe heiratete.
     
    Katharina de Medici und Elisabeth I. von England waren die Monarchinnen ihrer Zeit, und da viele Glaubensflüchtlinge in England eine neue Heimat fanden, durften auch Jeanne, Gerwin und Hippolyt dort ein neues Leben beginnen. Noch dazu war Elisabeth eine Förderin der Musik und des Tanzes und hätte an einer begabten Lautenistin sicher Gefallen gefunden.

Personen
    [* kennzeichnet historische Personen]
    Sachsen
    Helwigsdorff
    Endres Fry
Jeanne Fry
Christine Fry † (geb. de Bergier)
Thomas Froehner (Instrumentenbauer)
Agathe, seine Frau
Ulmann, ihr Sohn
Afra, Ulmanns Frau
Franz, Sohn von Afra und Ulmann
Friedger Pindus
Gudrun Pindus
Hedwig, ihre
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