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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies
Autoren: Xander Morus
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geschleudert. Dann kam der Knall. Er war so laut, dass ich dachte, jemand schoss direkt in mein Ohr. Ich wurde auf den Boden gepresst. Sekunden vergingen. Mühsam rappelte ich mich auf. Der Himmel schien zu brennen. In der Luft stand eine Flammenwand.
    Darunter das U-Boot. Flammen schlugen aus seinem Rumpf. Das ganze Wasser war schwarz. Brennende Wrackteile schwammen überall. Aber das Boot war noch da.
    Es bäumte sich vorn auf und tauchte dann mit der Spitze ins Wasser. Das Heck hob sich senkrecht in den Himmel. Flammen zuckten überall. Irgendetwas brummte und hörte dann abrupt auf. Die riesige Schraube drückte sich in den Himmel. Krachend zerbarst sie und fiel in die Wellen. Das U-Boot sank. Unser kleines Boot wurde geschüttelt. Wir kippten fast, aber die Wellen spielten nur mit uns und drückten uns von dem sinkenden Wrack weg. Quälende Sekunden vergingen. Dann war das U-Boot verschwunden. Das Dröhnen aus dem Himmel kam wieder. Wir schauten in die Höhe. Der Hubschrauber kreiste über uns. Livia sah unendlich verzweifelt aus. Ich schaute direkt in die Augen von vermummten Soldaten. Sie winkten uns mit ihren Waffen. Wie aus dem Nichts erklang eine Stimme aus einem Megaphon.
    „Move back to the island!“ Wir rührten uns nicht.
    Der Hubschrauber sank bedrohlich tiefer. Er hing nur noch wenige Meter über dem Wasserspiegel.
    Waffen wurden auf uns gerichtet.
    „Throw your weapons into the sea! Move back!“ Rotes Laserlicht zuckte über unsere Körper.
    Selbst Wingman bellte nicht mehr, als wir erkannten, wie ernst sie es meinten.
    Livia starrte vor sich hin, fiel dann buchstäblich in sich zusammen und warf schließlich ihr Gewehr in die Wellen. Wir ruderten zurück.
     

 
     
    13 VERLOREN?
     
    Wir standen im Blut der Toten, als der Hubschrauber dröhnend vor uns landete. Nicht alle Zombies waren tot. Einige krochen noch über den Sand. Die meisten hatten keine Beine mehr. Wir hielten uns von ihnen fern, merkten aber auch, dass sie in den Dschungel zurückkrochen. Livia schützte ihre Augen vor der Sonne, während die Soldaten aus der Luke des Hubschraubers sprangen und auf uns zuliefen. Ich stand direkt neben ihr und schwieg. Mato verhielt sich ebenfalls still. Die Soldaten trugen schwarze Uniformen und waren vermummt.
    Sie teilten sich auf und sicherten den Strand. Einige gingen durch die Reihen der Toten und erledigten die Letzten mit Kopfschüssen. Sie gingen sehr professionell und gezielt vor. Wir sahen ihnen tatenlos zu.
    Aus der Gruppe löste sich schließlich ein Soldat und schritt auf uns zu. Durch die Schlitze der Maske erkannte ich nur seine Augen. Im Gehen riss er sich die Sturmmaske vom Kopf und sah uns kalt an. Erschöpfung spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn. Ich erkannte ihn wieder.
    Es war der Chinese, der mich am Strand verjagt hatte. Er sah jetzt abgekämpfter aus. Aber scheinbar ungerührt marschierte er durch den blutigen Matsch auf uns zu. Er ließ Livia nicht aus den Augen und beachtete mich kaum. Kurz vor uns blieb er stehen. Er atmete erschöpft aus. Sein Gesicht war dreckig und mit Schrammen überzogen.
    „Give it to me!“, sagte er zu Livia und fixierte sie hart.
    Livia reagierte nicht. Er wartete einen Moment und atmete aus. Die Sonne stieg am Horizont in ihr Zenit. Es war Mittag. Die Insel roch nach Schwefel und Rauch. Livia wartete ab. Auch der chinesische Soldat vor uns tat nichts. Er atmete heftig ein und aus. Als nichts geschah, gab er einigen Männern ein Zeichen. Sie trabten heran und nahmen uns ins Visier. Der Chinese musterte mich fragend. Er schien mich nicht einordnen zu können.
    „Search him and his friend!“, befahl er. Sofort packten vier Soldaten mich und Mato und drückten uns zu Boden. Schnell und professionell klopften sie uns ab, griffen in jede Tasche und durchsuchten sogar unsere Stiefel.
    „Clean!“, sagten sie knapp und standen auf. Ich wollte mich ebenfalls erheben, aber der Chinese herrschte mich hart an: „Stay down! Don’t move!“ Seine Stimme klang brüchig.
    „I am a German Tourist. You have no right …“, fing ich an. Aber ein harter Tritt brachte mich sofort zum Schweigen. Ein Soldat baute sich vor mir auf und nahm mich direkt ins Visier seiner Waffe. Ich erkannte auch in seinen Augen Erschöpfung und Müdigkeit.
    „Give it to me, now!“, schrie der Chinese Livia an. In seiner Stimme vermischten sich Frust und Wut. Ich spürte die Spannung in der Luft. Eine quälende Pause
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