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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies
Autoren: Xander Morus
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und zeigen Sie mir Ihr Boot!“, erwiderte sie schroff. Ich gab es auf.
     
     
    12 FLUCHT
     
    Minuten später war ich erleichtert und glücklich. Wingman war nichts passiert. Er sprang mir freudig entgegen, als wir die kleine Bucht erreichten. Er wedelte mit dem Schwanz und leckte mir die Hände ab. Schnell band ich ihn los. Hier war noch nichts von der Katastrophe zu spüren. Nur der beißende Geruch von Schwefel kroch langsam durch den Dschungel. Wingman japste vor Freude. Er nahm es mir nicht übel, dass ich ihn angebunden hatte.
    „Guter Wingman!“ Ich drückte ihn von ganzem Herzen und spürte, wie aufgeregt er war. Dann sah er Livia und begrüßte sie schwanzwedelnd. Sie tätschelte seinen Kopf. Der Himmel klärte sich inzwischen wieder auf und die Sonne ließ den Pazifik wie ein Diamantenfeld funkeln. Livia behielt den Pfad hinter uns im Auge. Ich richtete mich auf und wollte Mato helfen, das Boot loszumachen. Aber er winkte nur ab. Also ruhte ich mich aus. Das Gefecht der Kriegsschiffe fand auf der anderen Seite der Insel statt. Hinter uns schien es ruhig zu bleiben. Ab uns zu hörte man zwar noch ein Donnern, aber es wurde weniger und leiser. Livia tauchte neben mir auf. Ich sah sie schweigend und etwas vorwurfsvoll an. Blut und Dreck klebten in ihrem Gesicht, aber ihre Augen leuchteten wie immer. Sie musterte mich kritisch.
    „Schaffen Sie es?“
    Ich winkte ab.
    „Jaja, machen Sie sich wegen mir keine Sorgen.“
    Plötzlich fühlte ich mich wie der Hilfesuchende und Schwache. Dabei hatte ich sie gerettet, doch sie schien keinen Gedanken an Dankbarkeit zu verschwenden. Stattdessen spähte sie nur auf den Pazifik. Ich folgte ihrem Blick, sah aber nur kräuselnde Wellen mit hübschen Schaumkronen. Alles war paradiesisch wie immer. Mato lief an uns vorbei und hatte das Boot im Schlepptau. Geschickt zog er es ins Wasser und winkte uns heran. Wir gingen schnellen Schrittes zum Ufer. Ich konnte es kaum erwarten, von der Insel runterzukommen. Wingman sprang ins Boot und machte sich ganz klein. Livias Blick klebte noch immer am Horizont. Wir warteten nur noch auf sie.
    „Livia! Kommen Sie schon!“, schrie ich. Sie schüttelte den Kopf. Ihre Haare flatterten im Wind.
    „Wir müssen noch warten!“
    „Worauf zum Teufel?“, entgegnete ich. Sie antwortete nicht, sondern presste die Lippen aufeinander. Dann sah sie auf ihre Uhr. Ich konnte mir keinen Reim auf ihr Verhalten machen und sah zu Mato. Der zuckte nur mit den Schultern und hielt das Boot im Wellengang.
    Ich ließ den Kopf sinken. Der Wind trug ein seltsames Geräusch aus dem Wald an den Strand. Wingman witterte etwas. Mein Kopf ruckte hoch. Ein Schwarm Vögel stieß aus den Gipfeln in den Himmel. Äste bogen sich. Überall schien plötzlich Leben im Urwald zu sein. Ich fixierte den Strand. Livia bemerkte meinen Blick und folgte ihm.
    „Scheiße!“, flüsterte sie. Und da geschah es schon. Die Zombies kamen. Wie eine gigantische Traube stießen sie plötzlich durch das Geäst der Palmen. Es war eine große bunte Gruppe. Manche sahen aus wie Leute von Thomsons Mannschaft. Aber sie waren nicht verbrannt. Sie mussten von irgendwo anders herkommen. Andere wirkten wie Touristen. Nur dass sich blass und mager waren. Ihre Kleidung hing in Fetzen herab.
    Sie schienen sich schon lange auf der Insel aufgehalten zu haben. Waren Touristen nach der Erfahrung mit Matos Pilz zurückgekommen und hatten sich jetzt endgültig infiziert?
    Uns blieb keine Zeit über die Zombies nachzudenken. Ich stöhnte und sprang an Land. Mato hielt das Boot mit Wingman in den Wellen. Noch stieß er es nicht ab. Livia hatte schnell reagiert. Sie brachte ihr M16 in Anschlag und stellte sich schützend vor mich. Ich baute mich neben ihr auf, zweifelte aber, dass wir beide eine Chance gegen diese Gestalten hatten. Dennoch hob ich mein Sturmgewehr ebenfalls und entsicherte es.
    „Das schaffen wir nicht!“, schrie ich. „Wir müssen ins Boot. Worauf warten wir noch?“
    Livia sah mich kurz an. Sie war mir so nah, dass ihre Haarspitzen mich kitzelten. Entschlossenheit stand in ihrem Gesicht. Sie biss die Lippen zusammen.
    „Schießen Sie auf mein Kommando! Lassen Sie sie kommen!“
    Ich war baff. Einen Moment überlegte ich, sie hier am Strand zu lassen und mit Mato zu fliehen. Aber das konnte ich natürlich nicht tun. Ihr Dickkopf würde uns noch umbringen.
    „Wenn Sie es sagen!“, erwiderte ich trotzig und beobachtete die Horde vor uns.
    Sie wankten wie Betrunkene. Die Soldaten
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