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Die Lagune der Zombies

Die Lagune der Zombies

Titel: Die Lagune der Zombies
Autoren: Xander Morus
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für einen Parasiten. Vermutlich hat sich hier ein Parasit entwickelt, der ein gefährliches Virus überträgt.“
    Ich sah sie fragend an.
    „Was ist das für ein Virus?“
    „Wir können es nur vermuten. Das Virus zieht dem Körper ab und bündelt sie. Der Körper stirbt nicht, verliert aber die Kontrolle, weil alle Energie sich auf einen Punkt konzentriert.“
    „Na großartig. Und warum sind Sie dann alle dahinter her?“ Livia atmete tief durch, dann hob sie an, etwas zu sagen:
    „Weil …“
    Plötzlich erschütterte eine gigantische Explosion die Höhle. Staub rieselte von der Decke. Die Steinfelsen vibrierten. Es dröhnte von draußen ununterbrochen. Alles wurde schlagartig hell. Die Luft flimmerte. Ich sah in Zeitlupe zum Höhleneingang und erkannte nur gelb-rotes Licht, gleißend hell. Es war überall. Ich riss die Augen auf. Eine weitere Explosion folgte. Das war kein Licht. Das war ein Feuerball! Eine perfekte geformte rote Kugel dehnte sich auf dem Strand aus, wuchs zu einem großen Ball an und quoll direkt auf uns zu. Öliger Rauch stieg in den Himmel. Jemand bombardierte den Strand!
    „Runter!“, schrie ich und ließ mich fallen. Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass auch Mato und Livia zu Boden gingen. Keine Sekunde zu spät. Hitze strömte in die Höhle. Sofort brach mir der Schweiß aus. Die Luft fühlte sich stechend heiß an. Die Höhle schien zu glühen. Als ob der wenige Sauerstoff in ihr plötzlich hocherhitzt wurde. Dann folgten die Flammen. Sie leckten über die Felsen und verteilten sich zuckend in der ganzen Höhle. Schwarzer Rauch war plötzlich überall. Wir husteten und spuckten. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich sah alles nur noch verschwommen. Vor mir bewegte sich etwas. Livia und Mato! Jemand riss an mir.
    „Raus hier!“, schrie Livia und zog mich hoch. Ich war noch benommen, riss mich aber zusammen. Das war eine verdammte Bombe! schoss es mir durch den Kopf. Ich wankte vor und sah Mato, der sich ebenfalls benommen erhob. Ich stützte ihn und gemeinsam folgten wir Livia, die uns aus der Höhle führte. Ich warf noch einen Blick zurück. Dumpfe Einschläge waren zu hören. Noch mehr Explosionen. Es klang, als stände der ganze Dschungel in Flammen. Ich begriff endlich.
    Jemand bombardierte die Lagune! Der Strand wurde regelrecht perforiert. Schreie waren zu hören. Krächzen, Stöhnen und Hilferufe. Eine weitere Explosion übertönte alles. Ich hielt den Atem an. Wie auf Knopfdruck erstarben die Geräusche. Mato rüttelte mich wach und wir hetzten weiter. Wir stolperten über die Leichen der Touristen, aber dann erschien der Ausgang vor uns. Wir fielen in den Dschungel. Nach Pulverdampf riechende Luft empfing uns. Sie schmeckte nach Metall. Ich hustete und hob den Kopf.
    Der Himmel hatte sich dunkel gefärbt. Rauchwolken verhüllten die Sonne. Es war schlagartig dunkel geworden. Der Himmel sah aus wie ein schwarzes Inferno. Nur ab und zu drangen Strahlen der Sonne durch die Hölle über uns. Vor mir tanzte Livias Zopf.
    „Was ist das?“, schrie ich. Aber sie hörte mich nicht, sondern eilte weiter. Die Schlucht mit der Brücke tauchte vor uns auf. Jetzt konnte ich auch auf den Ozean hinaussehen. Mir stockte der Atem.
    „Livia!“, schrie ich und hielt sie fest. Endlich hielt sie inne und sah zu mir. Ich zeigte panisch zum Horizont, denn mir fehlten die Worte. Geschosse regneten vom Himmel herab. Sie sahen aus wie Raketen, die weiße Kondensstreifen hinter sich herzogen.
    Sie schlugen hinter dem Berg ein. Dort, wo die Lagune war. Der Dschungel stand inzwischen in Flammen. Wir schwiegen, als wir das gewaltige Schauspiel betrachteten. Mein Blick suchte den Ursprung der Raketen. Ich suchte mit meinen Augen das Meer ab. Dann erstarrte ich.
    Ich musste sogar blinzeln, denn ich traute meinen Augen nicht. Mehrere gigantische Schiffe lagen vor der Insel. Militärschiffe. Das waren mindestens Zerstörer. Sie beschossen den Strand. Ich zählte mindestens sechs große Schiffe. Gigantische Zerstörer, wie ich sie nur aus Filmen und Dokumentationen kannte. Ich sah genauer hin und erkannte jetzt, dass sie nicht alle zusammengehörten.
    Sie schienen zwei Seiten zu bilden. Drei auf der einen, drei auf der anderen. Livia stieß die Luft scharf zwischen den Zähnen aus. Ich erkannte, warum. Die Schiffe beschossen nicht nur die Insel, sondern sie bekriegten sich auch gegenseitig. Sie feuerten aus allen Rohren. Auf den Decks explodierte es. Ein Schiff senkte sich bedenklich nach rechts.
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