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Die Konkubine

Die Konkubine

Titel: Die Konkubine
Autoren: Petra Gabriel
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Konflikte zwischen Konservativen und Reformern und vor allem der Widerstand der Einheimischen gegen die Politik der ungleichen Verträge, durch die sich die ausländischen Mächte Privilegien erzwangen.
    Die «Boxer»-Bewegung entstand in der Provinz Shandong, hat aber die Stadt Qingdao im Sinne von Kampfhandlungen nie direkt erfasst, so dass auf deutscher Seite ein Zusammenhang zwischen der Pachtgebietsabtretung und dem «Boxer»-Aufstand bestritten wurde. Andererseits muss den Deutschen für ihr Verhalten im Jahre 1898 – es kam v. a. im Zusammenhang mit dem Eisenbahnbau immer wieder zu Konflikten mit der einheimischen Bevölkerung – aber durchaus eine zentrale Rolle bei der Zuspitzung der Lage im Land zugewiesen werden, wofür die gewalttätigen Konflikte in der Provinz Shandong in den Jahren 1898/99 Indizien sind.
    Das Buch der Lieder (chin. Shijing) ist einer der Fünf Klassiker. Es ist die älteste und größte Sammlung chinesischer Gedichte aus vorchristlicher Zeit.
    Das Buch der Wandlungen (chin. Yijing) ist der älteste klassische chinesische Text, es enthält die Kosmologie und Philosophie des alten China und wird seit jeher als Orakel befragt. Richard Wilhelm hat es ins Deutsche übersetzt, seine Übersetzung gilt bis heute als Standardwerk.
    Die Chinesenkompanie bestand aus jungen Einheimischen und war in Litsun/Licun stationiert. Die Männer wurden gezielt als Spezialeinheit für die Jiauzhou/ Kiautschou-Bucht ausgebildet und lernten die deutsche Kommando- und Fachsprache. Die meisten der Rekruten stammten aus Bauernfamilien, sie mussten zwischen 21 und 27 Jahre alt, 166 bis 174 Zentimeter groß und körperlich gesund sein. Teilweise wurden die Soldaten auch gegen ihre eigenen Landsleute eingesetzt, was jedoch häufig zu Desertionen führte.
    Dadao hui (Gesellschaft der Großen Schwerter): Eine Gruppierung, die mit den Boxern verwandt, aber nicht identisch war.
    Fengshui ist die Kunst und Wissenschaft vom Leben in Harmonie mit der Umgebung. Nach Fengshui-Richtlinen werden zum Teil bis heute Gärten angelegt, Häuser und Städte gebaut sowie Grabstätten ausgesucht.
    Gege: Chinesisch für «älterer Bruder».
    Genyosha: japanische Geheimgesellschaft, die nationalistische Ziele verfolgte. Bereits 1879 war mit Blick auf die Unterwanderung Chinas ein Spionagenetz aufgebaut worden, geführt von den Agenten der Genyosha, die zur Tarnung eine Kette von Apotheken mit der Bezeichnung «Hallen der köstlichen Freuden» betrieben. Sie unterstützten kaiserfeindliche Gruppierungen mit Waffen und Geldern. Agenten der Genyosha wurden auch während der Wuxu-Reform in Peking und Tianjin eingesetzt und versuchten, die Reformkrise anzuheizen.
    Gesellschaft der Großen Schwerter Dadao hui
    Guanxi: Netz von persönlichen Beziehungen, das die chinesische Gesellschaft und Geschäftswelt maßgeblich prägt. Es handelt sich um ein komplexes Geflecht von Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Personen und ist genauen Regeln unterworfen. Geben und Nehmen sind fein ausgewogen: nie ein Geschenk ohne Gegengabe, kein Besuch ohne Gegenbesuch, keine Gefälligkeit ohne Gegenleistung.
    Guzheng Zheng
    Jiaogulan: «Fünf Blätter Ginseng». Eine Heilpflanze aus der Familie der Kürbisgewächse, auch «Unsterblichkeitskraut» oder «Wundergras» genannt. Mit dem Ginseng verglichen wird sie wegen ihrer vielfältigen therapeutischen Wirkung.
    Jiaoshi: Chinesisch für Missionar.
    Jiejie: Chinesisch für «ältere Schwester».
    Kolonien: Nach der Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871 bestimmten vermehrt sowohl wirtschaftspolitische Argumente (Rohstoffquellen, Absatzmärkte) als auch nationale Überlegungen (Beteiligung an der Aufteilung der Erde) sowie Fragen des rapiden Bevölkerungswachstums (Auswanderungen) die Diskussionen um die Rolle Deutschlands als mögliche Kolonialmacht. Obwohl Reichskanzler Otto von Bismarck (1871 bis 1890) die deutschen Interessen überwiegend in Europa sah, wurden ab Mitte der 1880er Jahre deutsche Unternehmungen in der Welt zuerst unter Reichsschutz gestellt und kurze Zeit später – da ihnen die Selbstorganisation nicht gelang – unter deutsche Souveränität. Letzteres war zumeist mit der Entsendung von Militär («Schutztruppen») zur Bekämpfung von Widerständen aus den einheimischen Bevölkerungen verbunden. Die deutschen Kolonien lagen zunächst in Afrika und in der Südsee: 1884/85 Südwestafrika (heute Namibia), Togo, Kamerun, Ostafrika (heute Tansania, Sansibar), auf Neu-Guinea und
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