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Die Königin von Zamba

Titel: Die Königin von Zamba
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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»Ich wollte, ich könnte mitkommen!« lautete ihre Begrüßung.
    Da er annahm, sie sei ahnungslos, dass sie damit das Messer in der Wunde drehte, lächelte er freundlich. »Fast wünsche ich mir das auch. Aber das geht natürlich nicht. Jedenfalls werde ich an Sie denken. Und wenn Sie die Nase davon voll haben, auf Tony und mich zu warten, dann können Sie ja immer noch in Trance gehen oder …« Er wollte sagen: Fallon Fallon sein lassen und Ihrer eigenen Wege gehen … aber im letzten Moment konnte er sich noch bremsen.
    »Ich hab was im Auge.« Sie brachte ein Taschentuch zum Vorschein, das kaum größer war als eine Briefmarke, und tupfte sich vorsichtig das Auge. »Schon wieder weg.«
    »Eh – könnte ich das Taschentuch haben?«
    »Wofür?«
    »Eh … einfach so … eh … einfach so zum Mitnehmen.« Er grinste, um seine Verlegenheit zu überspielen. »Im Frühling, wenn die Bäum’ ausschlagen, will ich versuchen, Dir’s zu sagen; im Sommer, wenn die Sonne glüht, verstehst du dann vielleicht mein Lied.«
    »Aber Victor, Sie sind ja richtig sentimental!«
    »Uh-huh, aber nicht weitersagen. Könnte meinen Ruf ruinieren.« Beim Händeschütteln musste Hasselborg sich ziemlich zusammennehmen, um seine Pose argloser Genialität aufrechtzuerhalten. »Auf Wiedersehen, Alexandra!«
    Die Maschine nach Barcelona zischte den Katapultstreifen hinunter und hob an, in eine dichte Rauchwolke gehüllt.

 
2
     
    A ls Hasselborg während des Flugs nach Barcelona über den Fall nachdachte, kam ihm der Gedanke, dass das flüchtige Paar vielleicht eine Art Bäumchen-wechsel-dich-Spiel inszeniert hatte, zum Beispiel, indem es nach der Ankunft auf Pluto mit einem anderen Paar die Identität getauscht hatte und dann unter falschem Namen zu irgendeinem der inneren Planeten weitergeflogen oder womöglich sogar zur Erde zurückgekehrt war. Mit diesem Trick durchzukommen, war kein Problem, denn ihre Fingerabdrücke würden nicht mehr verglichen werden, sobald sie erst einmal in Barcelona abgeflogen waren. Und da er keine große Lust verspürte, Jahre damit zu verbringen, ihnen durch die gesamte Galaxis hinterherzujagen, als wären sie ein Paar ziemlich unheiliger Grale, rief er gleich nach seiner Ankunft in Barcelona die Detektei Montejo und Durruti an und beauftragte sie, bis auf weiteres alle eintreffenden Schiffe zu überwachen.
    Danach schickte er eine Karte an Alexandra (nicht gerade der übliche Kundendienst, dachte er, als er sie einwarf; aber wer weiß, ob er noch lebte, wenn er wiederkäme) und ging an Bord der Coronado.
    An Bord befanden sich außer Victor Hasselborg, der mit einem gewissen Chuen Liao-dz die Koje teilte, noch neun weitere Passagiere. Sie alle wurden in das winzige Passagierabteil in der Nase des Schiffes gepfercht, unterhalb der Kontrollräume und oberhalb der Frachträume und der riesigen Treibstofftanks, die zusammen mit den Antriebsaggregaten neun Zehntel des gesamten Schiffsraums beanspruchten.
    Nach einem erfolglosen Versuch, seine Sachen zur gleichen Zeit auszupacken, wie Chuen seine auspackte, sagte Hasselborg: »Hören Sie, ich schlage vor, ich lege mich auf die Koje, während Sie Ihre Sachen auspacken; und danach machen wir’s andersherum.«
    »Okay«, erwiderte Chuen, ein kleiner dicker plattgesichtiger Mann mit dichtem schwarzen Haar, das allmählich zu ergrauen begann. »Sie drehen Kurbel am Ende Ihrer Koje, und Ende kommt hoch wie ein Krankenhausbett. Was ist Ihr Beruf, Mister Hasselborg?«
    »Versicherungsdetektiv. Und Ihrer?«
    »Eh – ich bin ökonomischer Beauftragter der chinesischen Regierung. Eine sehr langweilige Person, kann ich Ihnen versichern. Ihre erste Reise?«
    »Uh-huh.«
    »Dann – eh – ich vermute, Sie kennen Ihre Instruktionen für Start?«
    »Sicher. Hinlegen, wenn ich die Warnglocke höre, etc.«
    »Das ist richtig. Sie finden Trainings- und Bewegungsabteil erste Tür rechts durch Korridor. Besser, Sie melden sich schon im voraus für eine Stunde von vierundzwanzig an. Sonst werden Sie vor Langeweile verrückt.«
    Damit hatte er nicht übertrieben. Da jeder Kubikzentimeter des Schiffes voll mit Beschlag belegt war, gab es weder Luken, durch die man einen Blick nach draußen hätte werfen können, noch Decks zum Herumschlendern. Selbst die paar Passagiere speisten in zwei Schichten in dem winzigen Raum, der ansonsten als Aufenthaltsort für die Hälfte der Passagiere diente, die das Glück gehabt hatten, einen Platz zu ergattern.
    Als das Schiff die Umlaufbahn
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