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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor
Autoren: Thomas Brezina
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Gehirnwäsche durch. Man muß das aufdecken! Unbedingt! Bitte, helfen Sie uns raus!“
    Ihre Angst ließ Lilo jede Vorsicht vergessen. Sie sprudelte heraus, was ihr durch den Kopf ging, und bemerkte nicht, wie der Gesichtsausdruck des Lehrers zusehends abweisender wurde.
    „So ein Unsinn! Wie kommst du nur auf sowas?“ fuhr er sie an. „Ich kann dir nur raten, diesen Quatsch für dich zu behalten und niemandem davon zu erzählen! Hast du mich verstanden? Kein Wort!“
    „Aber... aber...“ Lilo rang nach Luft. Der Versuch war gescheitert - und wie auch noch!
    „Und jetzt zurück in deine Klasse! Melde dich nach dem Unterricht bei mir! Ich habe noch ein ernstes Wort mit dir zu reden!“ sagte Professor Ford abschließend.
    Lieselotte verneigte sich enttäuscht. Sie lief zur Tür und bemerkte, daß diese offen war. Hatte sie sie nicht geschlossen, als sie mit dem Professor in das Zimmer getreten war?
    „Er... er ist eindeutig in die Sache verwickelt!“ dachte das Mädchen. „Er weiß jetzt, daß ich alles durchschaut habe.“
    Da legte sich von hinten eine Hand auf Lilos Schultern. Sie drehte sich erschrocken um. Ihr Herz begann zu rasen - sie hatte das Gefühl, bei etwas Schrecklichem ertappt worden zu sein.

 
     
In die Falle gegangen
    Hinter ihr stand Mrs. Woolsey. Ihr Gesicht war düster und verkniffen wie immer. Sie hatte einen Blick, der allen, die er traf, unmittelbar ein schlechtes Gewissen verursachte.
    Lilo sah sie entgeistert an.
    „Was ist los? Ich tu dir doch nichts!“ sagte die Frau, die über Lieselottes blankes Entsetzen offensichtlich erstaunt war.
    „Äh... nichts... ich... also... naja...“ stammelte das sonst so klare Superhirn.
    Die Assistentin des Direktors, die ausschließlich für die Mädchen zuständig war, drückte Lieselotte einen Brief in die Hand.
    „Hier, der ist heute für dich gekommen. Normalerweise verteilen wir die Post erst am Samstag, aber da heute dein Geburtstag ist, erhältst du die Glückwünsche deiner Eltern schon jetzt.“ Geburtstag? Lilo hatte im Juli Geburtstag. Jetzt war November. Sie nahm den Brief und beäugte den Absender.
    Er war tatsächlich von ihren Eltern und mit dem Hinweis versehen: Geburtstagswünsche, bitte sofort weiterleiten!
    Lieselotte riß mit zitternden Fingern den Umschlag auf und holte eine Karte heraus. Sie zeigte Blumen und Zwerge und kam ihr schrecklich kindisch vor. Das Mädchen öffnete sie und las:
    „Ich bin in eurer Nähe. Habt ihr etwas herausgefunden? Versucht, mich zu kontaktieren! Ich wohne im Old Lake Inn in Drum- nadrochna, nur wenige Kilometer von Richardstown entfernt. Die Telefonnummer ist 98332. Aber wahrscheinlich werdet ihr nicht ungestört telefonieren können...
    Ich bin schon so gespannt!
    Euer Dan MacNabel “
    Lieselotte hätte am liebsten einen Freudentanz vollführt. Die Karte kam wie gerufen. In einer halben Stunde würde sie ihre
    Knickerbocker-Freunde treffen, und dann konnten sie mit Mister MacNabel in Verbindung treten.
    Endlich, endlich war es soweit. Nachdem 29 Minuten der zweiten Stunde vergangen waren, bat Lieselotte um Erlaubnis, die Toilette aufsuchen zu dürfen. Der Mathematik-Professor, ein besonders mürrischer Mensch, schickte sie hinaus, brummte ihr aber eine Menge abfälliger Bemerkungen hinterdrein.
    Lilo verließ das Klassenzimmer und lief zum Treppenhaus. Sie hoffte, daß auch ihre Kumpel dorthin kommen würden. Die Klassen lagen in verschiedenen Stockwerken, und die Stiegen boten sich als Treffpunkt an.
    Über ihr erschien Axels Gesicht am Geländer. Sie winkte ihm zu: Poppi wartete bereits einen Stock tiefer. Dominik traf als letzter ein. Er befand sich im selben Stockwerk wie Lilo, war allerdings über die Störung äußerst ungehalten.
    „Was soll das? Warum wird mein Unterricht gestört?“ murrte er.
    „Du mußt die volle Portion abbekommen haben!“ stöhnte Lieselotte. Sie vermutete, daß die Wirkung der Wellen nach einer Weile nachließ. Außerdem schien die Gehirnwäsche um so besser anzusprechen, je jünger man war. Deshalb hatte die Bestrahlung auch bei Poppi und Dominik am besten gewirkt.
    Das Superhirn zog seine Freunde mit sich in eine der Toiletten. Dort begann Lilo wie ein Wasserfall auf die drei einzureden. Poppi verstand sie noch am ehesten. Dominik und Axel stand die Wirkung der Einflüsterungsmaschine mehr als deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Je eindringlicher Lieselotte darstellte, warum die Bande eigentlich in Richardstown war, desto klarer wurde Axels Blick. Es
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