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Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor

Titel: Die Knickerbocker Bande 39 - Das Biest im Moor
Autoren: Thomas Brezina
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gelöscht sein, erfolgt nur Rücktransport. Sonst vorgehen wie vereinbart!“

 
     
Das Telefon funktioniert wieder.
    Vor Beginn des Unterrichts mußten sich am nächsten Tag alle Schüler von Richardstown in der großen Halle versammeln. Mrs. Woolsey forderte sie mit schriller Stimme auf, klassenweise anzutreten und Haltung anzunehmen. Der Direktor würde eine Ansprache halten.
    Axel fühlte sich noch schwach, hatte aber unbedingt aufstehen und zur Schule gehen müssen. Schwester Joanna hatte darauf bestanden. In seinem Kopf dröhnte es, und er wurde das Gefühl nicht los, durch einen dicken Vorhang von der Wirklichkeit getrennt zu sein. Er konnte nicht einmal rekonstruieren, was am Vortag alles geschehen war.
    Dominik grinste breit und glücklich und schien bereits von den anderen Jungen als vollwertiges Mitglied ihrer Gemeinschaft angesehen zu werden. Lilo und Poppi hingegen wirkten bedrückt und still. Das Superhirn gab Axel mit den Fingern Zeichen, aber da ihn sein Gedächtnis im Stich ließ, konnte er Lilos Mitteilungen nur zum Teil entziffern. Er verstand, daß höchste Vorsicht geboten war und Lieselotte etwas entdeckt hatte.
    Mister MacEliott trat an ein kleines Rednerpult, woraufhin sofort Ruhe einkehrte. Er grüßte kurz und die Schüler antworteten im Chor.
    „Mir wurde mitgeteilt, daß in letzter Zeit ein schwarzes Untier auf dem Campus gesichtet wurde. Das Wesen ist bei Nacht erschienen und wurde von zahlreichen Schülern beobachtet“, begann er.
    Lieselotte traute ihren Ohren und Augen nicht. Die Jungen nickten alle. Bisher hatte doch keiner von dem Untier etwas wissen wollen, und auf einmal hatten sie alle zumindest schon davon gehört.
    „Ich kann euch mitteilen, daß es sich bei diesem Biest um nichts anderes als einen schlechten Scherz eines Mitschülers handelt. Er wird von mir heute nachmittag zur Rechenschaft gezogen werden. Seine Strafe werde ich in den nächsten Tagen öffentlich verkünden, als Abschreckung für alle, denen vielleicht einmal ein ähnlicher Unsinn durch den Kopf geht.“
    Die Zöglinge schwiegen betroffen. Die Jungen und Mädchen in den schwarzen Hosen und Röcken und den hellblauen Pullis starrten betreten auf die Spitzen ihrer Schuhe.
    „Und nun noch eine gute Neuigkeit: Unser Münzfernsprecher konnte repariert werden und steht euch in den Pausen zur Verfügung!“ sagte der Direktor und zeigte auf ein vorsintflutliches Telefon, das an der Wand befestigt war.
    Lieselotte schöpfte Mut. Es gab eine Verbindung zur Außenwelt. Großartig! Sie beschloß, bei der nächsten Gelegenheit zu telefonieren. Zuvor wollte sie freilich noch mit ihren Freunden sprechen.
    Nachdem der Direktor seine Rede beendet hatte, hob Lieselotte die Hand und schnippte dreimal. Dann machte sie eine kurze Pause und schnippte dreimal je zweimal hintereinander. Sie hoffte, daß sie ihre Detektivfreunde verstanden hatten und in der dreißigsten Minute der zweiten Stunde auf den Gang kommen würden.
    Als sich die Schüler in die Klassenzimmer begaben, wurde im Turm ein Apparat eingeschaltet. Es war ein Tonbandgerät, das mit dem Münztelefon verbunden war. Sobald jemand den Hörer abheben sollte, würde es das Gespräch aufzuzeichnen beginnen.
    In der ersten Stunde stand bei Lieselotte Biologie auf dem Stundenplan. Vom Unterricht selbst bekam sie kaum ein Wort mit, da sie die ganze Zeit überlegte, ob sie Professor Ford um ein Gespräch unter vier Augen bitten sollte.
    Während sie die drolligen Bewegungen des alten Mannes verfolgte, wuchs ihr Vertrauen in ihn. Er hatte überaus weiche Augen, und der lustige dichte Seehundbart verlieh ihm etwas besonders Freundliches. Wenn es jemanden gab, mit dem sie reden wollte, dann mit ihm.
    Als die Schulglocke schrillte und die Mädchen sich erhoben, ging Lieselotte auf Elmore Ford zu und sagte leise: „Ich... ich muß mit Ihnen reden. Bitte, es ist dringend! Aber ich will nicht, daß jemand zuhört!“
    Die grauen buschigen Augenbrauen des Professors zuckten fragend auf und ab. Er schien zu überlegen. Schließlich meinte er: „Komm mit!“ und führte sie in ein Zimmer, in dem zahlreiche ausgestopfte Tiere aufbewahrt wurden.
    Er schloß die Tür und wollte wissen, was los war. „Haben Sie schon einmal von Tranquiller-Wellen gehört?“ fragte das Superhirn.
    Professor Fords Miene schien zu versteinern.
    „Ich... also hier in Richardstown...“, fuhr Lilo fort, „da sind so Strahler... ich wette, sie behandeln die Schüler damit und... und führen eine Art
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