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Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter

Titel: Die Knickerbocker Bande 35 - Die Geisterreiter
Autoren: Thomas Brezina
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niemandem darüber reden. Keiner versteht mich. Keiner glaubt mir, aber Paul und seine Frau sind böse, eiskalte Menschen.“
    Die Bande schwieg. Keiner wollte zugeben, daß er Ulrika nicht wirklich glauben wollte. Sie war am Nachmittag mehr als eigenartig, abweisend und unfreundlich gewesen.
    „Mr. Saxon hat Paul kurz vor seinem Tod besucht. Es gab Streit. Mr. Saxon hat gebrüllt, ich konnte es bis auf mein Zimmer hören. Dann hat er fluchtartig das Haus verlassen. Eine Woche später ist er gestorben und sofort beerdigt worden. Sein Geist ist zurückgekehrt. Ich spüre es. Ich kann so etwas fühlen. Er ist gekommen, um sich zu rächen.“
    Axel, Lilo, Poppi und Dominik wurde unbehaglich zumute. „Zu rächen? Warum soll er sich rächen wollen?“ wagte Dominik zu fragen.
    Ulrika senkte die Stimme und hauchte: „Er rächt sich an seinen Mördern! An Paul und Priscilla!“
    Die Knickerbocker-Freunde schluckten.
    „Das... das meinst du doch nicht im Ernst?“ stieß Lilo hervor. Ulrikas Gesicht war sehr ernst, als sie langsam bekräftigend nickte. „Versteht ihr jetzt, wieso ich dieses Haus verlassen muß? Heute... der Geist... ihr habt ihn selbst gesehen. Er ist der Beweis für die Bösartigkeit meiner Zieheltern. Bitte, helft mir! Bitte!“
    Lilo zuckte hilflos mit den Schultern. „Ulrika... du sagst das alles so. Das sind schwere Anschuldigungen. Du behauptest, daß Mr. und Mrs. Gilles jemanden umgebracht haben. Hast du Beweise?“
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    „Es wundert mich nicht, daß dir keiner glaubt. Deine Geschichte klingt irr!“ platzte Axel heraus.
    Ulrikas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Irr? Irr? Ihr haltet mich also für irr. Verflucht sollt ihr sein. Ihr werdet selbst noch erleben, welche bösen Kräfte Paul und Priscilla haben. Ich wünsche euch, daß sie auch euch treffen und vernichten!“ Nach diesen Worten kletterte das Mädchen in die stürmische Nacht hinaus und verschwand in der Dunkelheit.
    Einige Augenblicke lang konnten sich die vier Junior-Detektive nicht von der Stelle bewegen. Was sie gerade gehört hatten, war einfach unfaßbar.
    Der eiskalte Wind, der durch das offene Fenster fegte, rüttelte sie wieder auf. „Das... das gibt es doch nicht. Das kann doch nur ein Alptraum sein“, stammelte Axel.
    Dominik schluckte heftig und erwiderte leise: „Leider ist es keiner. Aus einem Alptraum wacht man auf, und dann ist alles vorbei.“

 
     
Mr. Saxons Grab
    In dieser Nacht schliefen die vier Mitglieder der KnickerbockerBande im selben Schlafsaal. So fühlten sie sich ein klein wenig sicherer. Trotzdem aber fanden sie nur wenig Ruhe. Wiederholt schreckten sie hoch, weil der Wind an den Fenstern rüttelte oder kleine Äste gegen die Scheiben schleuderte.
    Alle waren froh, als endlich der Morgen anbrach und sie aufstehen konnten. Müde und verschlafen fanden sie sich nach dem kärglichen Frühstück im Klassenzimmer ein. Glücklicherweise waren die vier Freunde alle in derselben Gruppe gelandet, weil auch Poppi und Dominik schon recht gut Englisch sprachen. Die beiden hatten im 1. Semester einen Konversationskurs besucht und dabei einiges gelernt.
    Die mürrische Mrs. Dexter betrat pünktlich um neun Uhr den Schulraum und musterte die Knickerbocker argwöhnisch. „Ihr seht aus, als hättet ihr heute nacht eine Party veranstaltet!“ schimpfte sie los. Die Junior-Detektive beschlossen, sich nicht einmal zu verteidigen.
    Außer ihnen waren zwei Mädchen aus Griechenland und ein holländischer Junge in der Gruppe, die am Vortag kaum ein Wort von sich gegeben hatten.
    Mrs. Dexter blätterte in ihren Unterlagen und suchte nach ihren Materialien für die Stunde.
    Lieselotte hob die Hand. „Ich hätte eine Frage!“ rief sie.
    Die Leiterin der Sprachschule sah auf. Ihr Mißmut steht ihr ins Gesicht geschrieben. Die Mundwinkel waren herabgezogen, und die dauernde schlechte Laune hatte tiefe Furchen in ihren Backen hinterlassen. „Was willst du?“ fragte sie.
    „Erstens möchte ich wissen, warum in Ihrem Prospekt steht, daß Blackhall eine moderne Sprachschule ist. Das stimmt doch gar nicht!“ sagte Lieselotte herausfordernd.
    Mrs. Dexter funkelte Lilo zuerst wütend an, erwiderte dann aber besonders freundlich: „Leider war es uns nicht möglich, die geplanten Umbauarbeiten rechtzeitig zu beenden. Bereits im Sommer wird Blackhall eine der modernsten und schönsten Sprachschulen des Landes sein.“
    Axel beugte sich zu Dominik und flüsterte ihm zu:
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