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Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen

Titel: Die Knickerbocker Bande 33 - Im Riff der Teufelsrochen
Autoren: Thomas Brezina
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steckte sie nur, ausgerechnet jetzt, wo sie dringend gebraucht wurde?
    Die Lichtkreise der Scheinwerfer glitten über die Wasseroberfläche. Die Leute an Bord der Jacht suchten mit System. Kein Meter wurde ausgelassen. Der Lichtschein näherte sich dem Surfbrett.
    Jetzt . jetzt war es vorbei! Die rauhe weiße Kunststoffoberfläche mit den hell- und dunkelblauen Streifen wurde in weißes Licht getaucht.

 
     

Schaurige Pläne
    Auf der Jacht lachte jemand laut auf. Zwei schallgedämpfte Schüsse wurden abgefeuert. Knall war keiner zu hören, nur zweimal ein dumpfes Zischen, das in der Nacht verhallte.
    Der Schütze erhielt aber kein Lob, sondern Fußtritte. An Bord der Jacht wurde wild geschimpft, und einer der Männer sprang kopfüber ins Wasser. Er kraulte zum Surfbrett und streckte die Hände danach aus.
    Lieselotte war nicht getroffen worden. Sie hatte sich in letzter Sekunde ins Wasser gleiten lassen und unter dem Brett versteckt. Den Aufprall der Geschosse hatte sie mitbekommen.
    Das Mädchen war so lange wie möglich unter Wasser geblieben und hatte nach den Lichtern Ausschau gehalten. Sie waren nicht mehr auf das Surfbrett gerichtet. Das Superhirn hatte daraufhin langsam den Kopf aus dem Wasser gestreckt und Luft geholt. Dabei war ihr nicht entgangen, daß jemand auf sie zuschwamm.
    Da half nur eines: wieder abtauchen und so schnell wie möglich verschwinden. Lilo machte kräftige Schwimmbewegungen, die allerdings viel Sauerstoff kosteten und sie bald zwangen, wieder nach oben zu gehen. Sie schnappte nach Luft und öffnete die Augen: Sie hatte den Lichtkreis verlassen. Lilo wandte sich um und beobachtete, wie ihr Surfbrett an Bord der Jacht gezogen wurde. Es mußte verschwinden, denn bestimmt hätte es großes Aufsehen erregt, wenn es mit Einschußlöchern gefunden worden wäre.
    Lilo gelang es, unbemerkt zum Strand zurückzuschwimmen. Sie robbte durch den Sand und verkroch sich in einem Holzhäuschen. Es dauerte einige
    Minuten, bis sie sich halbwegs beruhigt hatte.
    „Dort draußen auf der Jacht ist etwas, das niemand sehen soll. Es wird streng bewacht“, überlegte Lilo und versuchte ihren Atem auf normale Geschwindigkeit zu bekommen. „Es muß irre geheim, gefährlich oder verboten sein. Und . dieser Lai Min muß die Alarmanlage irgendwie ausschalten können. Oder vielleicht wird sie abgedreht, wenn er kommt. Mann, ich . ich habe schon vermutet, daß der Typ nicht astrein ist. Aber das . das ist Wahnsinn!“
    Endlich hatte das Pochen ihres Herzens ein bißchen nachgelassen. Lilo stand auf und reinigte sich unter der Süßwasserdusche. Sie fand ihre Klamotten, zog sich schnell an und hastete durch den Park, der von Tausenden winzigen Lichtern erhellt wurde. Wie künstliche Sterne funkelten sie an den Stämmen und zwischen den Blättern.
    „Guten Abend, schönes Mädchen, so allein? Darf ich dein Begleiter sein?“ grüßte sie jemand. Lilo erschrak so heftig, daß sie den nassen Badeanzug in die Richtung schleuderte, aus der Stimme kam.
    Aus der Dunkelheit kam Bolell und wischte sich mit dem Arm das Gesicht ab. „Wo warst du?“ fragte er sie. „Geht dich nichts an!“ fauchte Lieselotte. „Wag es nie wieder, mir aufzulauern!“ Der gutaussehende Bursche fuhr sich verlegen durch die drahtigen schwarzen Haare. „Was habe ich dir getan? Weshalb so forsch?“
    „Hau ab!“ rief Lilo, die nicht angequatscht werden wollte. Bolell verzog das Gesicht wie ein geprügelter Dackel und trollte sich.
    Lieselotte lief weiter und prallte hinter einer Wegkrümmung mit jemandem zusammen. Es war ein Junge, und Lilo zuckte der Zorn durch alle Glieder. „Ich habe dir gesagt, du sollst Leine ziehen!“ schrie sie. „He, Lilo . ich bin es, Axel! Was ist denn, warum gehst du auf mich los?“ Lilo war sehr erleichtert, ihrem Kumpel gegenüberzustehen. Die beiden begannen gleichzeitig aufeinander einzureden, um ihre Neuigkeiten loszuwerden. Sie staunten nicht schlecht über das, was der andere zu berichten hatte.
    „Und was machen wir?“ fragte Axel. „Was schon? Wir fahren morgen zum ,Sand Palace’! Allerdings wird uns der Regenwurmmann nicht zu Gesicht bekommen.“
    Unter der gläsernen Kuppel im Meer ging unruhig der Mann auf und ab. Manchmal blieb er stehen und trommelte mit den Fingern auf seinen Kalender. Vor drei Tagen hätte bereits alles über die Bühne gehen sollen. So war es abgemacht gewesen. Dafür war er bezahlt worden.
    Der Mann dachte über seinen seltsamen Auftraggeber nach. Er kannte ihn nicht
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