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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
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schüttelte den Kopf. „Nein, aber Lara bringt nichts aus der Fassung. Er bleibt immer cool und meint, daß dem alten Lehrer eine solche Aktion durchaus zuzutrauen ist.“
    Dominik hatte die wichtigste Frage: „Aber was hat es mit dieser Giftkralle auf sich?“ Lilo schnaubte. „Haltet euch fest: Der Verstorbene hat seine Schüler vor einer großen Gefahr gewarnt. Hier soll eine Chemiefabrik errichtet werden, die Gift für Waffen herstellt. Das bedeutet natürlich eine große Gefahr für alle Bewohner. Den Menschen wird jedoch vorgelogen, es handle sich um harmlose kosmetische Produkte. In Wirklichkeit geht es um die schrecklichsten Bomben überhaupt. Aber Kumar hatte einen Plan, um die Errichtung dieser Fabrik zu verhindern. Leider mußte er zu früh sterben, und deshalb sollen seine besten Schüler den Plan ausführen. Er wird ihnen aus dem Totenreich verkünden, welche Schritte sie unternehmen sollen. In der Zeitung erscheinen Anzeigen mit seinen Befehlen. Alle sind mit dem Kennwort ,Giftkralle’ gekennzeichnet.“ Lilo bearbeitete ihre Nasenspitze.
    Axel war das zuviel. Um sich abzulenken, spielte er an seiner Uhr herum und ließ den Fernsehapparat immer wieder aus der Mauernische rollen.
    „Jetzt mach endlich Pause!“ tobte Lilo genervt. Axel wollte ihr eine patzige Antwort geben, ließ es aber bleiben. Sie waren alle völlig fertig, und Streit hatte keinen Sinn.
    Der Junge trat zu den Bogentüren und blickte hinaus auf den See. Das Wasser war spiegelglatt und schwarz. Es war zehn Uhr in der Nacht und völlig windstill. Leider brachte auch die Dunkelheit kaum Abkühlung, und trotz der großen Müdigkeit war an Schlaf nicht zu denken.
    Was war das? Axel hob den Kopf und riß die Augen weit auf. Ein Boot kam über den See geglitten. Dem Jungen fiel auf, daß die Leute darin nicht saßen, sondern standen. Es war zu dunkel, um jede Kleinigkeit zu erkennen, aber die späten Besucher schienen alle schwarz gekleidet zu sein, trugen eine Art Rock, der wie eine Pumphose aussah, einen
    Brustpanzer aus hartem Material und einen Turban, der so gewickelt war, daß nur die Augen freiblieben.
    Am meisten erschreckte Axel aber die Handhaltung der Unbekannten. Sie hatten um jede Hand ein Ende eines dünnen Seiles geschlungen, das sie immer wieder drohend spannten. Sie taten das im Takt, und Axel wußte sofort, woran ihn das Seil erinnerte: das war ein Würgestrick. Er hatte so etwas schon einmal in einem Film gesehen. Der Täter schleicht sich lautlos von hinten an, stürzt auf sein Opfer und schlingt ihm den Strick um den Hals. Dann zieht er zu und.
    „Leute. da kommen. Killer in einem Boot“, keuchte er. Lieselotte, Poppi und Dominik erhoben sich und eilten zu ihm. Sie sahen gerade noch, wie aus dem Boot fünf Leute an Land stiegen. In einem genauen Rhythmus spannten sie die seidenen Stricke, während sie im Gleichschritt auf den Palast zumarschierten.
    „Türen zu, alle Türen zu!“ stieß Dominik hervor. Axel spürte, daß der große Moment für seine Uhr gekommen war. Auch die Zimmertüren konnten per Fernsteuerung verriegelt oder geöffnet werden. Er drückte den kleinen Fernsteuerungsknopf unter der Zeitanzeige und. in der Suite erloschen alle Lichter.
    „Idiot!“ zischte Lieselotte. Axel tippte wie verrückt auf den winzigen Tasten herum, aber nichts tat sich. Dominik ließ sich auf alle vier nieder und krabbelte über den Boden. Er wußte, daß die richtige Fernsteuerung hier irgendwo herumlag und tastete mit den Händen nach ihr. Da. da war sie. Er betätigte die Schalter, aber es blieb trotzdem finster.
    Poppi, die noch immer an den Bogentüren stand, erkannte als erste, was los war. „Der Strom ist ausgefallen. Im ganzen Hotel brennt kein Licht mehr!“ Lieselotte holte laut Luft. Das bedeutete auch, daß alle Türen entriegelt waren.

 
     
Die seidene Schnur
    Der riesige Palast lag in völliger Dunkelheit da. Aber auch auf dem Ufer zum See, wo unter Büschen versteckt kleine Lampen gebrannt hatten, herrschte absolute Finsternis. Einige Sekunden lang schienen alle wie erstarrt. Keine Schritte, keine Schreie - nichts war zu hören.
    „Das. das ist ein geplanter Überfall. die Würger mit den seidenen Todesschnüren kommen und schleichen sich jetzt in der Finsternis an“, keuchte Dominik. „Klappe zu! Sonst drehen wir alle sofort durch!“ kommandierte Lieselotte. „Ruhe bewahren! Ruhe bewahren! Wir müssen klar denken.“ Das war allerdings leichter gesagt als getan. Selbst Lieselotte spürte, daß
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