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Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle

Titel: Die Knickerbocker Bande 32 - Kennwort Giftkralle
Autoren: Thomas Brezina
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die Erschöpfung und der neuerliche Schreck ihre Gehirnwindungen zu lähmen begannen.
    „Taschenlampen!“ fiel Axel ein. „Wir brauchen unsere Taschenlampen.“ Die lagen in den beiden Schlafräumen der Bande, die links und rechts des großen Wohnzimmers angeordnet waren. „Axel und Dominik, ihr holt sie. Poppi und ich, wir schließen die Läden vor den Gartentüren.“ Die Suite der Bande befand sich im Erdgeschoß: falls die schwarzen Gestalten an der Außenwand des Palastes entlang schleichen sollten, konnten sie bequem herein. Nein, so einfach sollten sie es nicht haben!
    Mit zitternden, feuchten Fingern zogen die Mädchen die hölzernen Türen zu und legten die altmodischen Riegel vor. Nicht alles in den Luxuszimmern war modernisiert worden, wie ihnen nun auffiel.
    In der Zwischenzeit tappten die Jungen in die beiden Schlafzimmer und kramten dort in den herumliegenden Klamotten nach den Taschenlampen. Triumphierend kehrten Axel und Dominik zurück. Jetzt hatten sie
    wenigstens Licht, und das beruhigte sie ein wenig.
    „Pssst, hört mal!“ flüsterte Lieselotte. Überall im Palast begannen die Diener aufgeregt durch die Gänge zu rennen. Stimmen wurden laut, und einige Gäste riefen ungehalten, wo denn der Strom bleibe. Lieselotte versuchte sich in die schwarzen Gestalten hineinzudenken. Hatten sie das beabsichtigt? Wollten sie das Chaos? Die Antwort lautete: ja. In dem Durcheinander konnten sie im Schutz der Dunkelheit in das Hotel eindringen und unbemerkt ihren schrecklichen Plan durchführen.
    „Diese Typen müssen hier einen Komplizen haben, der den Strom abgeschaltet hat“, stellte Axel fest. Lilo wurde unruhig. Halt, da war etwas unlogisch! Wenn die schwarzen Würger unbemerkt eindringen wollten, wieso kamen sie dann so auffällig und für jeden gut sichtbar über den See gerudert?
    „Wir müssen beisammen bleiben!“ sagte das Superhirn zu ihren Freunden. Die vier drängten sich dicht aneinander und atmeten schwer. „Sollen wir nicht besser versuchen, in die große Empfangshalle zu gelangen?“ fragte Dominik leise. Lilo überlegte.
    Einige Minuten lang verharrten die Juniordetektive regungslos. Sie standen an der Wand und spürten die Kühle des metallenen Ziergitters auf ihren Rücken. Aus einiger Entfernung kam ein langgezogener, schriller Schrei einer Frau, der plötzlich abriß und verstummte. Poppi packte Lilos Hand und drückte sie fest. Das Mädchen bebte am ganzen Körper und spürte, wie sich eisige Kälte in ihm breitmachte. Trotz der Schwüle der Nacht begann es zu frieren.
    Wieder ein Schrei. Diesmal von einem Mann. Auch er war von Todesangst erfüllt. Jetzt packte Axel die Panik, und er krallte sich an Lieselottes T-Shirt fest. Dominik drängte noch näher an seine Freunde und starrte in die Lichtkreise der Taschenlampen. Die Mitglieder der Bande leuchteten alle auf die Eingangstür ihrer Suite und rangen nach Luft. Ihnen war klar, wie machtlos sie waren. Was sollten sie tun, wenn einer der schwarzen Würger bei ihnen auftauchte?
    „Taschenlampen aus!“ befahl Lieselotte, die Mühe hatte, die Worte aus dem Mund zu bringen. Ihre Kehle war wie abgeschnürt. „Warum?“ keuchte Dominik. „Weil uns das Licht verraten kann. Falls einer der Würger auftaucht, dann. dann leuchten wir ihn alle gleichzeitig an, um ihn zu blenden. Kapiert? Aber nur auf mein Kommando!“
    Die Idee klang nicht schlecht, beruhigte die Bandenmitglieder aber keineswegs. Trotzdem schalteten sie die Taschenlampen ab.
    Der dritte Schrei schallte durch den Palast. Wieder kam er von einer Frau, und abermals war er langgezogen und schauerlich anzuhören. Er ging den vieren durch Mark und Bein.
    Dominik leckte sich immer wieder über die Lippen.
    Ihm war etwas aufgefallen. „Du Lilo“, raunte er dem Superhirn ins Ohr. „Du Lilo. du..!“ Lieselotte klapperte vor Angst fast mit den Zähnen. „Ja was?“ schnauzte sie unwirsch und völlig genervt. „Lilo. die Schreie. die Leute. die werden nicht gewürgt. sonst könnten sie nicht schreien“, erklärte Dominik stammelnd. Lieselotte stieß etwas hervor, das wie „Stimmt!“ klang. In Gedanken flehte sie, daß endlich jemand den Sicherungskasten fand und den Stromausfall behob. Wann wurde es wieder Licht? Lilo war klar, daß die schwarzen Würger sich nur in der Dunkelheit ungehindert im Hotel bewegen konnten. „Licht, bitte Licht!“ flehte sie in Gedanken, aber ihr Wunsch wurde nicht erhört.
    Da ertönte ein scharfes Klicken an der Zimmertür. Jeder der vier
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