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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren
Autoren: Thomas Brezina
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Klinke nieder und blickte seine Freunde triumphierend an. Die Tür war unversperrt. Er zog sie auf und leuchtete in ein enges, steiles Stiegenhaus. Über die Treppe gelangten die Juniordetektive auf einen Dachboden, der als Büroarchiv diente. Auf windschiefen Regalen türmten sich alte, prallgefüllte Ordner und Tonnen von Papier. Die Aufregung der Bande wuchs. Sie würden dem Geheimnis dieses Geisterzaren bald auf die Spur kommen.
    Die Knickerbocker verließen den Dachboden und betraten durch eine Tapetentür die Räume der Direktion. Von hier aus kannte Dominik den Weg zu dem Teil des Theaters, der normalerweise von den Zuschauern benutzt wurde. Er trat auf den Gang, und Poppi und Lieselotte blieben ihm dicht auf den Fersen. Die drei huschten durch das finstere Gebäude in den Unterstock, wo sich die Türen befanden, die in den Zuschauerraum führten. Dominik hastete von einer zur anderen, aber alle waren abgesperrt und zusätzlich mit Metallringen verriegelt. „Ich kenne auch eine Verbindungstür zum Bühnenraum und zu den Künstlergarderoben“, raunte der Junge. Doch sie war nicht nur abgeschlossen, sondern hatte gar keine Klinke. Selbst ein Schlüssel hätte wahrscheinlich nichts genützt. Die Leute des Geisterzaren hatten bestimmt an der Innenseite eine ihrer Zusatzversperrungen angebracht. Es gab keine Möglichkeit, auf die Bühne oder in die Räume dahinter zu gelangen.
    „Bühnen haben doch auch diese Versenkungen, auf denen manchmal Schauspieler in die Höhe fahren oder verschwinden“, fiel Lieselotte ein. „Was ist damit? Gibt es einen Raum unter der Bühne?“
    Dominik nickte. Aber auch dieser Zugang war abgesperrt. „Es gibt keine Möglichkeit, in den Bereich vorzudringen, wo der Geisterzar sein Geheimnis verwahrt!“ sagte Dominik theatralisch.
    „Und dafür haben wir diesen Wahnsinnsweg über das Dach auf uns genommen!“ stöhnte Lieselotte. Was sie sich sonst noch dachte, sprach sie aber nicht laut aus: „Wenn jemand so genau darauf achtet, daß kein Unbefugter auch nur einen Blick auf seine Sachen werfen kann, dann hat er etwas zu verbergen. Wenn es sich tatsächlich nur um Tricks handelte, würde niemand so ein Irrsinnstheater machen und alle Türen doppelt verschließen. Hier... hier... ist irgend etwas... oberfaul. Aber was?“
    Irgendwo im Haus wurde eine Tür geöffnet und zugeschlagen. Das Blut stockte den Knickerbockern in den Adern. Wer kam um diese Zeit? Es war mittlerweile null Uhr und 48 Minuten. „Taschenlampen aus!“ kommandierte Lilo. „Blödsinn!“ knurrte Dominik. „Zuerst verstecken!“ Die drei sahen sich um und erblickten die Garderoben für das Publikum. Sie huschten zu den Theken, an denen sonst die Garderobenfrauen standen, und gingen dahinter in Deckung. Die Lichter wurden ausgeknipst, und die drei Juniordetektive wagten kaum zu atmen.

Der Unbekannte
     
     
    Gespannt lauschten die Knickerbocker in die Dunkelheit. Wer war gekommen, und was wollte er? Oder handelte es sich um eine Sie? Seit dem Klappern der Tür war ungefähr eine Minute vergangen, in der den Juniordetektiven nichts Verdächtiges mehr zu Ohren gekommen war. Hatten sie sich getäuscht? Dominik stieß Lilo mit dem Ellbogen fragend an. Er spürte, wie das Mädchen mit den Schultern zuckte. Sie hatte ebenfalls keine Ahnung, was sich tat.
    Es rumpelte irgendwo. Dumpf und weit entfernt. Dominik beugte sich sehr nahe zu Lilo heran und flüsterte: „Es ist jemand auf der Bühne. Das wage ich zu wetten.“
    Lieselottes Finger wanderten zu ihrer Nase, und sie begann die Nasenspitze heftig zu zwirbeln und zu kneten. Sie glaubte fest daran, daß diese Massage ihre Grübelzellen auf Hochtouren brachte. „Wer auch immer gekommen ist, kann eigentlich nur zum Geisterzaren gehören. Er muß den anderen Bühneneingang benutzt haben. Aber was hilft uns das? Wir kommen nicht nach drüben!“ Doch dann hatte Lieselotte einen Einfall. „Hört her!“ begann sie. „Wir müssen auf die Bühne, und jetzt ist die einzige Gelegenheit dazu! Ich weiß, wie wir das anstellen. Einer von uns trommelt mit den Fäusten gegen eine der Türen, die zum Zuschauerraum führen. Derjenige muß aber sofort wieder in Deckung gehen. Ich wette, daß der Typ von der Bühne sofort nachsehen kommt. Dazu muß er aber einen der Zugänge aufschließen. Wenn er das tut, muß ein anderer seine Aufmerksamkeit auf den Oberstock lenken. Dort muß sich etwas tun. Es sollte knallen oder sonstwas. Der Kerl läuft hinauf, wo der Krachmacher längst in
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