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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
Autoren: Thomas Brezins
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unten.
    Auf der Straße konnten ihr die anderen nur hinterherrennen. Lieselotte war voll konzentriert. Jetzt nur nicht die Richtung verlieren! Orientierung war normalerweise ihre Stärke. Ihr Vater hatte ihr beim Bergsteigen einiges beigebracht.
    Lieselotte hatte schon fast den Eindruck, falsch zu laufen, als plötzlich der Turm vor ihnen stand. Es handelte sich nicht um einen Kirchturm, sondern um ein baufälliges, sehr schmales und hohes Gebäude, das unterhalb des Daches mehrere Bogenfenster besaß, die an Kirchenfenster erinnerten. Die geschlossenen Fensterläden verhinderten, daß sie sehen konnten, was sich dahinter befand.
    Die Bande trat vor das hohe, geschwungene Holztor, und die vier Mitglieder blickten einander fragend an. „Sollen wir...?“ fragte Lieselotte leise. Dominik, der sich die ganze Zeit umgesehen hatte, ob ihnen vielleicht jemand folgte, stieß die anderen mit dem Ellbogen und flüsterte: „Dort drüben... schaut mal... da steht der große Wagen von Monsieur Lupin!“ Jetzt entdeckten ihn die anderen auch. „Das ist die Antwort, wir sollen!“ wisperte das Superhirn und drückte die Klinke.
    Das Holztor klemmte und ließ sich nur einen schmalen Spalt breit aufziehen, durch den die Junior-Detektive in den Turm gelangen konnten. Sie befanden sich in einem Raum, der bis unter das Dach zu reichen schien und von schwachem, flackerndem Licht erfüllt war. An den Innenwänden zog sich eine Holztreppe nach oben. Auf jeder dritten Stufe brannte eine Kerze. In der Mitte des Raumes baumelte ein dickes, abgegriffenes Seil.
    Über ihren Köpfen knarrte und krachte es. Axel, Lilo, Poppi und Dominik warfen die Köpfe nach hinten und blickten in die Höhe. Über ihnen baumelte tatsächlich eine große, schwere Glocke. Rund um sie war eine Holzbrüstung zu erkennen, und auf ihr stand... der Grüne Glöckner. Er schien die vier Neuankömmlinge nicht bemerkt zu haben, denn er war mit jemand anderem beschäftigt.
    Auf der Treppe, nur noch wenige Stufen von der Plattform entfernt, stand Monsieur Lupin. Er hielt einen Mini-Scheinwerfer in der Hand, der an vielen Autotankstellen verkauft wurde, und leuchtete dem Glöckner damit in sein entstelltes Gesicht. Der Franzose redete auf die geheimnisvolle Figur ein, aber der Glöckner antwortete nicht. Keuchend humpelte er auf der Plattform hin und her und deutete dem Mann, näher zu kommen. Monsieur Lupin blieb wie angewurzelt stehen und sprach unentwegt weiter.
    Der Grüne Glöckner wurde ungeduldig. Er machte Bewegungen mit der Hand, die zeigen sollten, daß er jemandem den Hals durchschneiden wollte. Diese Drohung reichte, um den Parfümhersteller zum Weitergehen zu veranlassen. Jetzt stand er auf der Plattform neben der Glocke.
    Der Glöckner hinkte auf ihn zu, und Monsieur Lupin wich zurück. Zu spät. Der Bucklige hatte ein Lasso über ihn geworfen und zog es zu. Das Seil fesselte die Arme des Mannes fest an seinen Körper. Der Franzose war vor Schreck wie gelähmt und wehrte sich auch nicht, als der Glöckner weitere Seilschlingen unter seinen Achseln durchfädelte und um seine Brust wickelte. Nachdem er das getan hatte, versetzte ihm das Ungeheuer einen Tritt. Die Knickerbocker-Bande, die alles beobachtet hatte, schrie auf. Monsieur Lupin stürzte von der Plattform an der Glocke vorbei in die Tiefe. Bereits nach wenigen Metern endete sein Fall. Mit einem heftigen Ruck blieb er im Seil hängen, dessen anderes Ende der Glöckner auf der Plattform befestigt hatte. Der Parfümhersteller starrte mit vor Angst geweiteten Augen in die große Leere unter seinen Füßen. Dort erkannte er die Junior-Detektive und rief: „Verschwindet! Haut ab! Sonst tut er euch auch noch etwas an. Haut ab! Raus!“
    Der Grüne Glöckner rannte auf der Brüstung rund um die Glocke und knurrte und schnaubte wütend. Axel durchschaute sehr schnell seinen Plan. „Der Mistkerl hält ein Messer in der Hand!“ brüllte er. „Er will das Seil durchschneiden!“
    Monsieur Lupin begann aufgeregt dem Glöckner etwas zuzurufen, aber dadurch wurde dieser noch zorniger. Er ließ sich auf die Knie sinken und setzte die Schneide des Messers am Seil an. Drohend grunzte er seinem Gefangenen etwas zu.
    „Nein... das darf er nicht tun!“ Axel rannte die Treppe nach oben. Der Grüne Glöckner erschrak darüber so sehr, daß er aufsprang und nun dem Jungen mit dem Messer drohte.
    „Monsieur Lupin... was... was soll das...?“ rief Lieselotte.
    „Ich... ich habe etwas Entsetzliches getan... vor 27
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