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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
Autoren: Thomas Brezins
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waren.
    „Während ihr heute mit Monsieur Lupin Tee getrunken habt, konnte ich in das Erkerzimmer schleichen und dort am Fenstergitter dieses Seil befestigen“, berichtete Axel stolz. „Ich bin eben ein geborener Gauner!“ fügte er kichernd hinzu.
    Er knipste seine Taschenlampe an, nahm sie zwischen die Zähne und erhob sich. Die Bande hatte das Seil erreicht. Axel packte es und kletterte flink wie ein Affe hinauf. Bald war er beim zweiten Stockwerk angelangt und steuerte bereits auf das Erkerzimmer zu.
    „Bestimmt hat er das Fenster offengelassen und steigt jetzt dort ein!“ piepste Poppi.
    „Quatsch mit grüner Soße!“ knurrte Lieselotte. Sie war ein wenig sauer, weil Axel ihr diesmal eindeutig überlegen war. „Erstens müssen alle Fenster geschlossen sein, sonst würden die Sirenen der Alarmanlage heulen. Zweitens ist das Fenster vergittert. Axel müßte sich scheibchenweise durchschieben.“
    Gespannt beobachteten die drei im Boot die gewagte Klettertour ihres Freundes.
    Der Junge hatte das Ende des Seils erreicht. Er hing nun am Gitter des Fensters und wollte triumphierend nach unten sehen. Dann ließ er es aber bleiben. Er war nicht schwindelfrei.
    Axel klammerte sich mit einer Hand fest. Mit der anderen zog er das Seil zu sich heran, knüpfte eine Schlinge und schleuderte diese um das Türmchen über dem Erkerfenster. Er atmete erleichtert auf, gleich der erste Versuch war gelungen! Probeweise zog der Junge einige Male fest an, um zu überprüfen, ob das Seil auch hielt. Ja, keine Gefahr!
    Geschickt hangelte sich der Junge nun bis zum Dach hinauf. Auf allen vieren, zusammengekrümmt und zitternd hockte er auf dem winzigen Vorsprung und bot ein reichlich jämmerliches Bild. Langsam hob er eine Hand, nahm die Taschenlampe aus dem Mund und richtete sie auf sein Ziel. Es befand sich noch mindestens dreizehn Meter entfernt, die ihm wie Kilometer erschienen.
    „Was... was hat er vor?“ keuchte Dominik im Boot. Lieselotte schüttelte nur stumm den Kopf. Sie hatte keine Ahnung, was Axel auf dem Dach wollte.
    Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen. Dicke Tropfen klatschten in den See. Nein, damit hatte Axel nicht gerechnet. Der

Junge trug zwar Sportschuhe mit einer Spezialsohle, die Nässe würde aber die Dachziegel in eine Rutschbahn verwandeln!
    Für Axel bestand höchste Gefahr, in die Tiefe zu stürzen! Dabei konnte er mit dem Kopf gegen einen Mauervorsprung knallen und sich schwer verletzen.
    Der Junge schüttelte den Kopf und prustete, um alle dunklen Gedanken zu vertreiben. , Jetzt bin ich schon bis hierher gelangt, jetzt will ich auch ans Ziel!“ sagte er halblaut. Der Ehrgeiz hatte ihn gepackt.
    Aber wie wollte er in das abgesicherte und völlig abgeriegelte Haus eindringen?

 
     
Der grüne Mann
    „Ich... weiß jetzt, was Axel vorhat!“ flüsterte Dominik seinen Freunden zu. „Er will durch den Rauchfang einsteigen. In der großen Halle befindet sich doch ein offener Kamin!“
    Lieselotte schnalzte anerkennend mit der Zunge. Diese Idee war super. Das mußte sie zugeben, obwohl sie es nicht gerne tat.
    Dominik hatte recht. Axel steuerte auf den höchsten Schornstein zu. Dabei achtete er auf jede Bewegung. Jeder Griff saß, jeder Schritt wurde überprüft, bevor er fest auftrat. Axels Beine waren weich wie Pudding, und er schwitzte in den Handflächen. So fest er nur konnte, klammerte er sich mit den Fingern an den rauhen Dachziegeln fest.
    Als er endlich den Schornstein erreichte, waren seine Hände aufgeschunden und blutig. Nun befand er sich ungefähr fünfzehn Meter über dem See. Sehr langsam und vorsichtig richtete sich der Junge auf und schlang seine Arme um den gemauerten Schlot.
    Er atmete mehrere Male tief durch und begann, das Seil abzuwickeln, das er sich um den Bauch gebunden hatte. Er befestigte ein Ende am Rauchfang und ließ das andere langsam durch die Abzugsöffnung nach unten gleiten. Zu Axels großer Freude stieß das Seil auf kein Hindernis. Er hatte nämlich schon befürchtet, daß Monsieur Lupin ein Gitter im Kamin hatte anbringen lassen. Aber Axel hatte Glück.
    Der Knickerbocker schwang die Beine durch die Schornsteinöffnung und ließ sich langsam in die Tiefe gleiten. Die Taschenlampe hatte er wieder zwischen die Zähne geklemmt. Das Seil war nicht sehr dick und schnitt sich tief in seine Hände. Jeder Griff tat weh, aber der Junge kümmerte sich nicht darum. Nach einigen Metern fand er eine bessere Lösung. Er verspreizte sich mit dem Rücken und den Beinen in
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