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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
Autoren: Thomas Brezins
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des Stollens zu befinden, der stabiler war.
    „Da vorne ist die Leiter!“ meldete Poppi. Auch ihr standen Tränen der Verzweiflung in den Augen, aber sie wollte es sich nicht anmerken lassen. Dominik ließ seinen Blick prüfend über die Sprossen nach oben gleiten, wo der Bagger wie ein tonnenschwerer Stöpsel den Ausgang verschloß. Er nahm seine Taschenlampe zwischen die Zähne und kletterte hinauf. Wer auch immer sich diese Falle ausgedacht hatte, er hatte ganze Arbeit geleistet. Es gab kein Entkommen. Der Bulldozer verschloß den Schacht zwar nicht völlig, machte aber auf jeden Fall die Flucht unmöglich. Zwischen dem Planierfahrzeug und dem Boden waren einige Öffnungen, die aber höchstens zwanzig Zentimeter hoch waren.
    „Und? Hast du was entdeckt?“ fragte Poppi hoffnungsvoll, als ihr Kumpel wieder herabkam. Dominik erstattete kurz Bericht und meinte: „Es ist wirklich eine... Gruft!“
    Nicole, die ihren Arm um Poppi gelegt hatte, um sich irgendwo festzuhalten, öffnete den Mund. „Paßt auf... ich... ich“, stotterte sie. „Ich weiß etwas... aber es ist nur ein dünner Faden... vielleicht... haben wir Glück! Dominik, hast du einen Stift eingesteckt?“ Der Junge nickte. „Was willst du damit?“ fragte er erstaunt. „Etwas aufschreiben. Eine Nachricht, wo wir sind“, erklärte Nicole. „Und was tust du mit ihr?“ wollte Poppi wissen. „Sie abschicken!“ verkündete Nicole mit einem schwachen Lächeln.

 
     
Entführung ohne Lösegeld
    „Was ist geschehen?“ fragte Axel, als er aus dem Badezimmer trat und die beiden völlig verzweifelten Lupins sah. Lieselotte zuckte mit den Schultern.
    Nicoles Vater sagte mit leiser Stimme etwas in den Hörer, das sich nach Verabschiedung anhörte, und legte auf. Für einen Moment schien er auf Lieselotte äußerst wütend zu sein. „Du... du hast behauptet, daß meine Tochter vielleicht gemeinsame Sache mit diesem Glöckner macht“, schnaubte er empört. „Nicole ist entführt worden!“
    Axel und Lieselotte trauten ihren Ohren nicht. „Was???“ riefen sie. Allerdings lautete der nächste Gedanke des Superhirns: „Die Entführung kann auch nur vorgetäuscht sein, um Geld aus jemandem zu pressen.“
    Axel wollte Näheres wissen. „Wer... wer hat da angerufen? Der Entführer?“
    Paul Lupin verneinte. „Es war mein Bruder! Er hat die Nachricht erhalten. Eine tiefe, heisere, röchelnde Stimme hat sich bei ihm am Telefon gemeldet. Nicole befindet sich in der Hand dieses Glöckners. Er droht, ihr Gesicht zu zerstören und sie zu verstümmeln, wenn Jacques nicht genau das tut, was von ihm verlangt wird.“
    „Und was ist das? Fordern die Entführer Lösegeld?“ bohrte Lieselotte weiter.
    „Nein, nein. Es ist etwas ganz anderes. Mein Bruder steht unter Schock. Er hat es nicht genau gesagt, aber er meinte, er werde es tun. Obwohl es für ihn...“
    Paul Lupin stockte. Erst jetzt schien ihm zu Bewußtsein zu kommen, was er gerade gehört hatte. „Obwohl es für ihn das Ende bedeuten kann. Aber er wird unter allen Umständen verhindern, daß Nicole etwas zustößt!“ setzte Monsieur Lupin fort.
    Lieselotte wiederholte nachdenklich diese Worte: „Obwohl es sein Ende bedeuten könnte... das klingt nach einem Kampf mit dem Grünen Glöckner... Aber wieso? Monsieur Lupin, bitte rufen Sie Ihren Bruder sofort wieder an. Sie müssen von ihm mehr erfahren. Schnell!“
    Nicoles Vater wählte die Nummer. Er ließ es mindestens zwanzig mal klingeln, aber sein Bruder hob nicht ab. Daraufhin versuchte er die Büronummer und das Autotelefon. Er hatte Glück. Im Auto hob Jacques Lupin ab. Sein Bruder redete wild auf ihn ein, wurde aber von Minute zu Minute verzweifelter. Plötzlich starrte er verdutzt auf den Hörer. „Er hat aufgelegt...!“ meldete er entsetzt und wählte nochmals die Nummer des Autotelefons. Aber sein Bruder hatte das Gerät abgeschaltet.
    „Was ist los? Was hat er gesagt?“ wollte Lieselotte wissen.
    „Er redete wirres Zeug... von einer Abrechnung, an die er nie im Leben geglaubt hat. Er stammelte etwas von einer Hand aus dem Jenseits, die zuzugreifen scheint, und er müsse nun für Schandtaten büßen, die er vor 27 Jahren angerichtet hat.“
    Bei Lieselotte klingelte es im Kopf. Vor 27 Jahren? Das war genau der Zeitpunkt, als das Bild zerstört worden war. Monsieur Lupin hatte also tatsächlich etwas mit dem Grünen Glöckner zu tun. Nur was? „Hat er Ihnen gesagt, wohin er fährt?“ fragte Lieselotte aufgeregt.
    Nicoles Vater
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