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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner
Autoren: Thomas Brezins
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Schläge der Glocke ertönten, als ob sie der Knickerbocker-Bande zu Hilfe kommen wollten und nach Unterstützung riefen.
    Als die Polizei eintraf, nahm sie Rose vorerst fest und rettete Monsieur Lupin aus seiner gefährlichen Lage. Der Parfümhersteller kam freiwillig mit und legte noch in derselben Nacht ein Geständnis ab.
    Zwei Tage später stand über die Geschichte des Grünen Glöckners ein doppelseitiger Bericht in der Zeitung. Axel, Lilo, Poppi und Dominik lagen bei Nicole auf dem Boden und ließen sich den Artikel von ihr übersetzen. Seit ihrer Rückkehr aus dem Turm vermieden die vier Knickerbocker jede unnötige Bewegung, da ihnen ihre Beine und Arme von den Strapazen dieses Abenteuers schrecklich weh taten.
    „Onkel Jacques ist - es tut mir leid, es zu sagen - ein schlechter Mensch“, erzählte Nicole. „Stellt euch vor: Ungefähr vor 90 Jahren ist es einem Museumswächter aus dem Louvre gelungen, Bilder, Statuen und eine Goldmünzensammlung mit über 12.000 Münzen zu stehlen, ohne daß er dabei ertappt wurde. Er hat die
    Beute in einem Stollen unter dem Glockenturm versteckt und einen Hinweis für die Nachwelt angefertigt. Das Bild des Grünen Glöckners. Es zeigt den Platz an, wo sich der Schatz befindet, allerdings muß man dazu sein Geheimnis entschlüsseln können. Es verbarg sich im Hintergrund mit dem Eiffelturm, der Freiheitsstatue und der rätselhaften Linie.
    Dieser Museumswächter wollte die gestohlenen Sachen gar nicht für sich haben. Er sah sich vielmehr als Wohltäter für seine Kinder. Deshalb schrieb er den Hinweis auf das Bild in seinem Tagebuch nieder und hoffte, daß eines seiner Kinder ihn eines Tages entdecken würde. Das Bild selbst hängte er im Louvre auf, trag es sogar in die Inventarlisten ein und behauptete allerorts, es wäre schon immer da gewesen. Der Mann ist aber gestorben, bevor er das Buch seinen Kindern übergeben konnte. So blieb es in einem der unzähligen Zimmer des Louvre in einer Schreibtischschublade liegen.
    Dort hat es vor 27 Jahren Roses Vater gefunden, der ebenfalls Museumsaufseher war. Dieser Mann war von besonderer Neugier und hat es genau durchgelesen und dabei den Hinweis entdeckt. Vor lauter Freude über den bevorstehenden Reichtum hat er sich ein paar Gläser Wein zuviel hinter die Binde gegossen und im Rausch mit einem anderen Gast des Bistros zu reden begonnen. Er hat ihm alles erzählt. Ratet mal, wer dieser andere Gast war!“
    Die Knickerbocker-Freunde wußten es: Jacques Lupin. „Am nächsten Tag ist Roses Vater sofort in den Louvre geeilt und hat dort das Bild fotografiert und anschließend zerstört. Für ihn war das eine Kleinigkeit, denn er hielt in diesem Raum selbst Wache. Er ließ das Foto entwickeln und machte sich auf die Suche nach dem Versteck. Er hat es tatsächlich in einem der vielen unterirdischen Stollen gefunden. Der Zugang ist eine einfache Falltür und befindet sich unter der Holztreppe. Als der Mann allerdings mit den Münzen hinaus wollte, wurde er niedergeschlagen. Von meinem Onkel Jacques, der ihn seit der Begegnung im Bistro verfolgt hatte. Er hat Roses Vater lebendig in dem Versteck eingemauert. Er hat die Falltür zugemörtelt. Stellt euch das vor.“ Nein, das wollte sich die Bande gar nicht vorstellen!
    Nicole war noch nicht fertig. „Onkel Jacques ist mit der Münzensammlung abgezogen und hat die Hälfte davon verkauft. Da es sich um Münzen handelte, von denen es oft nur noch eine einzige auf der Welt gab, hat er ein Vermögen dafür bekommen. Es hat gereicht, um damit das Schloß zu kaufen und die Parfümfabrik zu gründen. Der Rest liegt in seinem Safe im Keller.“
    „Ist Roses Vater in dem Keller verhungert und verdurstet?“ wollte Dominik wissen. Er war sehr erleichtert, als Nicole den Kopf schüttelte.
    „Nein! Es war wie ein Wunder. Normalerweise kam nie jemand in den Glockenturm. Doch ein paar Kinder haben dort Verstecken gespielt und dabei Schreie des Mannes gehört. Er wurde befreit. Nach 18 Tagen ohne Nahrung und frisches Wasser. Der Schock hat ihm viele Jahre zu schaffen gemacht. Er wußte natürlich, wem er das alles zu verdanken hatte. Aber er konnte sich nicht daran erinnern, wie der Mann ausgesehen hatte, dem er sein Geheimnis anvertraut hatte. Erst Jahre später fiel ihm plötzlich ein, daß sein Peiniger an einer Hand sechs Finger hatte. Ja, das ist wahr. Onkel Jacques schämt sich dafür und trägt aus diesem Grund immer Handschuhe. Vor einem Jahr hat das Fernsehen einen Film über ihn
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