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Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant

Titel: Die Knickerbocker Bande 22 - Der taetowierte Elefant
Autoren: Thomas Brezina
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Im Schneegestöber lauerten Verrückte mit Messern, die sich jederzeit auf sie stürzen konnten, und sie fanden keinen Unterschlupf. Dabei mußte das Ziel ganz nahe sein. Auf der Kuppe des Hügels, den sie gerade erklommen, sollte die Villa stehen. Randy Rox hatte ihnen den Weg genau beschrieben.
    O nein! Das Trommeln rückte wieder näher, und der Gesang der Männer klang noch angriffslustiger. Sie waren der Bande also auf der Spur.
    „Schnell! Schneller!“ trieb Lilo ihre Freunde an. „Macht schon... keine Müdigkeit!“
    Endlich!
    Aus dem gleichmäßigen Weiß des Schnees tauchten die Umrisse eines langgestreckten Hauses auf. Die Tür war glücklicherweise nicht schwer zu finden. Sie befand sich genau in der Mitte der Vorderfront. Die Junior-Detektive kämpften sich durch die Schneemassen. Endlich hatten sie es geschafft!
    Axel riß sich einen Handschuh herunter und wollte nach dem dicken Messingtürklopfer greifen. Dabei taumelte er und stieß
    gegen die grüne Holztür. Sie schwang auf, und der Junge purzelte ins Vorzimmer.
Die Schlangen des Zauberers
    „Wieso... wieso... steht die Tür offen?“ fragte Lilo leise.
    „Still!“ fauchte sie Dominik an. Aus dem Raum, der hinter dem Vorzimmer lag, kam eine Stimme. Sie war tief und rauh und schien ununterbrochen zu murmeln. Das Murmeln klang beschwörend, fast wie ein Zauberspruch. Die Knickerbocker tappten leise ins Haus, und Poppi schloß die Tür. Im Schloß steckte ein Schlüssel, den sie zweimal umdrehte. Außerdem legte das Mädchen die Sicherheitskette vor. Die Verfolger sollten keine Chance haben.
    „Wir rufen jetzt nach Herrn Rox“, meinte Dominik. Aber damit war Lieselotte nicht einverstanden. Sie legte ihm die Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf.
    Aus dem Vorzimmer führte rechts eine Treppe nach oben. Vor ihnen befand sich eine schwarze Tür, die nur angelehnt war. Lilo schlich auf Zehenspitzen zur Tür und spähte ins Zimmer. Das Superhirn schluckte, wich zurück und preßte die Hand auf die Brust. Axel warf ihr einen fragenden Blick zu. Als er keine Antwort erhielt, sah er selbst nach. Auch er zuckte zusammen, als er beobachtete, was in diesem Raum im Gange war.
    Randy Rox saß auf einem grob gezimmerten Holzsessel. Seine Arme und Beine waren mit dicken Seilen an die Lehne und die Sesselbeine gefesselt.
    Randy war von drei Schwarzen umringt, die genau wie die Männer im Schnee gekleidet und bemalt waren. Sie hielten Speere über ihren Köpfen, die sie schräg nach unten auf die Brust des Pop-Stars gerichtet hatten.
    Direkt vor Randy hatte sich ein etwas kleinerer, dunkelhäutiger Mann aufgebaut, der in einen langen Mantel aus Raubkatzenfellen gehüllt war. Der Kragen des Mantels bestand aus langen, bunten Federn, die den Hals wie das Rad eines Pfaues umkränzten. Auf dem Kopf trug der Mann einen Löwenschädel wie einen Helm. In jeder Hand hielt er eine Schlange. Es schien sich um Giftschlangen zu handeln, da er sie vorne am Kopf gepackt hatte. Die Schlangen rissen die Mäuler weit auf, und man konnte ihre Giftzähne sehen. Immer wieder streckte der Schwarze Randy die Tiere unter die Nase. Winselnd zuckte der junge Mann zusammen und schien vor Schreck kein Wort herauszubringen.
    Wieder stimmte der Mann, der wahrscheinlich ein Zauberer oder ein Medizinmann war, sein beschwörendes Murmeln an. Er vollführte mit den Schlangen geheimnisvolle kreisende Bewegungen und ließ sie Randys Gesicht gefährlich nahe kommen. Fast ritzten die Giftzähne schon dessen Haut.
    Mit angehaltenem Atem verfolgten nun auch Poppi und Dominik das schaurige Spektakel. Sie hatten ihre Köpfe ebenfalls durch den Türspalt geschoben und wagten nicht, sich zu bewegen.
    Der Zauberer legte die Schlangen in einen Korb zurück und gab den anderen einen Wink. Augenblicklich machten sich zwei seiner Begleiter daran, einen zweiten, viel größeren Korb heranzuschleppen und genau neben Randys Sessel zu stellen. Der Magier riß den Deckel hoch und griff hinein.
    Er begann eine Riesenschlange herauszuzerren. Das Tier schien kein Ende zu nehmen und drehte und wand sich.
    „Nicht...!“ würgte Randy hervor und versuchte, mit dem Sessel nach hinten zu kippen. Aber die Krieger hielten ihn fest.
    „Nein... nein...“, stammelte der Sänger, als der Zauberer die Schlange auf seine Schultern legen wollte.
    „Der... das... das ist eine Riesenschlange, die ihre Beute erwürgt!“ flüsterte Poppi fast lautlos ihren Freunden zu. „Der Mann will Randy von ihr erdrücken lassen...
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