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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)
Autoren: Kelly McCullough
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Woche um diese Zeit längst über das Verrätertor genagelt worden.
    Triss’ geflüsterte Worte »Hilf ihnen« kamen mir wieder in den Sinn. Ich wusste immer noch nicht, warum mein bester Freund solch ein Interesse an diesen Frauen zeigte, aber dass er es tat, reichte mir vorerst. Also machte ich kehrt, entfernte mich vom Tresen und näherte mich dem Leutnant mit seinem Steinhund. Ich war nur leicht bewaffnet, lediglich Dolche, aber mir blieb keine Wahl. Der Magieroffizier der Elite mit seinem Steinhund und seinem Netzwerk aus machtvollen Bannen stellte eine größere Gefahr dar als all die anderen Soldaten zusammen.
    Ich sah, wie er den rechten Arm schüttelte, woraufhin ein goldener Reif magischer Materie von seiner Schulter in seine Hand glitt   – wie es aussah eine Art Fangzauber und zugleich einer seiner vorgefertigten Banne. Eine knappe Bewegung aus dem Handgelenk, und ein goldenes Band peitschte in Stals Richtung. Gut. Wenn er sie fesselte, war er vielleicht lange genug abgelenkt, dass ich mich anschleichen konnte und   … Beim Blut der Göttin!
    Statt sich von dem Band fangen zu lassen, tauchte Stal unter dem Schlingenbann hinweg und stürzte sich im gleichen Zug im Stil eine Fechterin mit der Rute als Verlängerung des ausgestreckten rechten Arms auf den Eliteleutnant. Noch weitaus erschreckender aber war, wie sie mit der Linken die zweite Rute hochbrachte und dazu benutzte, das Band einzufangen. Sie wickelte die Fangleine ein halbes Dutzend Male um die Spitze der Rute, zog sie runter und hinter ihren Rücken und brachte so den Leutnant ausreichend aus dem Gleichgewicht, sodass er direkt auf die erste Rute stürzte. Die eiserne Spitze erwischte ihn an den freien Rippen. Das hörbare Krachen gebrochener Knochen begleitete das Geschehen.
    Jetzt griff sein Steinhund an, und wahrscheinlich hätte er ihr den halben Arm abgebissen, hätte ihn nicht eine enorme, magische Energie direkt an der Brust erwischt und ihn halb herumgeworfen. Ein zweiter Energiestoß traf ihn an der Schulter und schleuderte seinen über tausend Pfund schweren Leib gleich links von der Tür gegen die Mauer. Steinsplitter verteilten sich um ihn herum. Die Wand zerfiel in einem Durcheinander aus geborstenen Planken und Putz, und ich sah mich rasch nach dem Ursprung der Explosion um. Hera.
    Sie hielt ein paar kurze, hölzerne Zauberstäbe in den Händen. Sie hatten ein Heft wie Dolche, und genauso hielt sie sie auch. Beide glühten in meinem Magierblick in einem intensiven Grün, und ich fragte mich, was in ihre Herstellung eingeflossen war. Trotzdem ließ ich mich nicht von meinem wichtigstenZielobjekt ablenken   – der Leutnant. Er war immer noch am Leben, und das bedeutete, dass er auch immer noch eine Gefahr darstellte.
    Im Zuge der nächsten ungefähr zwei Sekunden ließ sich Stal die Fangleine, die sie erhascht hatte, über die Schulter fallen. Dann begann sie, sich im Kreis zu drehen und setzte ihren Körper ein wie eine Spule, um das Band aufzuwickeln und den Leutnant zu sich heranzuziehen, ehe sie ihm mit der rechten Rute die Kehle zerquetschte. Sie war beängstigend schnell und hatte ihr Manöver schon abgeschlossen, ehe der Eliteoffizier auch nur damit anfangen konnte, seine Banne zu entflechten. Irgendwo draußen zuckte und gurgelte der Steinhund, als sein eigenes Leben im Einklang mit dem seines Herrn entfleuchte.
    Plötzlich ließ sich Stal auf den Boden fallen. Mir blieb ein Augenblick Zeit, um mich zu fragen, warum, ehe ein blauer Lichtstrahl die Stelle passierte, an der sie gerade noch gestanden hatte. Etwa so dick wie mein Oberschenkel, war er durch die Tür hinter ihr eingedrungen und bohrte nun ein Loch in den Staub und die Trümmer der eingestürzten Wand. Außerdem bohrte er ein Loch in Boquin und den Pfosten, an den er sich gelehnt hatte, den Kerl, der von seiner Position aus auf der anderen Seite des Tisches saß sowie einen unbekannten Trinker nahe der Feuerstelle und die Feuerstelle selbst.
    Einen Moment später stürmte ein zweiter Steinhund durch die Trümmer, die der erste hinterlassen hatte, und ein dritter kam zur Vordertür herein. Panik griff um sich, als alle, auch der größte Teil der Krongardisten, versuchten, irgendwohin zu flüchten. Ein besonders cleverer Schattenmann nahm sich die Zeit, sein Hemd über den Magierlichtkandelaber zu werfen und den so oder so nur mäßig beleuchteten Raum in nahezu vollkommene Schwärze zu stürzen. Ich überließ den zweiten Eliteoffizier an der Hintertür Hera
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