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Die Klassefrau

Die Klassefrau

Titel: Die Klassefrau
Autoren: Martin Michelle
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kannst!«
    »Natürlich nicht, ich habe schließlich keinen Ehemann.«
    »Eure ständigen Streitereien sorgen dafür, dass ich noch ein Magengeschwür bekomme«, seufzte Captain Bennett.
    »Versuchen Sie es zu vermeiden, George, denn es kommt noch schlimmer«, warnte Peter.
    »Das heißt?«
    »Das heißt, dass wir es mit einem Psychopathen zu tun haben, der mit einer geladenen Uzi herumläuft. Und er wird über kurz oder lang wieder das Bedürfnis haben, sie zu benutzen.«
    Captain Bennett starrte ihn einen Moment lang an. »Herrgott noch mal, und wieso sitzen Sie beide sich dann immer noch hier drin den Hintern breit? Zurück an die Arbeit, und schnappen Sie diesen Irren endlich!«
    Drake und Herrera traten eiligst den Rückzug an.
    »Warum müssen noch mehr Leute sterben, bevor wir dieses Ungeheuer zu fassen kriegen?«, fragte Consuela niedergeschlagen, als sie in ihr Büro zurückkehrten.
    »Manchmal nervt die Welt einfach, Partner«, antwortete Peter.
    »Ich dachte, heute ist der Tag der Tage.«
    »Es gibt immer auch Wermutstropfen.«
    »Du hast wohl zu viele Wiederholungen von Kung-Fu gesehen.«
    Zwei Stunden später wurden Drake und Herrera in einen Vorort gerufen, um dort eine Schießerei zu untersuchen, in die ein toter Briefträger und ein durchgedrehter eifersüchtiger Ehemann verwickelt waren, der, obgleich er mit einem Anwalt im Schlepptau auftauchte, die Tat in aller Ausführlichkeit gestand, während ein Arzt der Ehefrau eine Beruhigungsspritze verpasste. Leider rief keine der Zeuginnen, der anwesenden Polizistinnen, Reporterinnen, Anwältinnen oder weiblichen Sanitäter in Peter dieses: »Ja! Du bist es! Lass uns ein Baby machen!« – Gefühl hervor. Stattdessen kehrten er und Consuela zurück in ihr Büro, bestellten sich etwas beim Chinesen, verputzten die restlichen Doughnuts und erledigten etwas Papierkram, während sie auf ihr süß-saures Schweinefleisch warteten.
    Die Ermordung des harmlosen Buchmachers Manny Shorr gegen Mittag war Peters Suche nach der Frau seines Lebens noch weniger zuträglich. Keine der Reporterinnen, kein weibliches Mitglied des Teams der Spurensicherung oder die Pathologin ließ sein Herz vor Freude hüpfen. Statt also einen Flug nach Las Vegas buchen zu können, musste er sich mit einer Leiche herumschlagen.
    Die Kugel in Manny Shorrs Hinterkopf und das Fehlen jeglicher Fingerabdrücke sowie jeder Art von Zeugen rochen schwer nach Mafia. Peter hatte es in den vergangenen zwei Jahren mit drei Mafia-Anschlägen zu tun gehabt, die ihm die Vergänglichkeit menschlicher Existenz geradezu überdeutlich vor Augen hielten, insbesondere die seiner eigenen. Die Mafia sah es gar nicht gern, wenn einer der ihren festgenommen wurde.
    Peter verließ den Tatort, das kleine vergammelte Büro des Buchmachers, und musste feststellen, dass die Motorhaube seines Wagens geöffnet war. Stöhnend lief er zu seinem Wagen und sah, dass sein Vergaser völlig zerstört war. Seine hellseherischen Fähigkeiten hatten ihn zwar gewarnt, dass er diese Woche noch Ärger mit seinem Auto haben würde, aber er hatte mit einem platten Reifen oder etwas in der Art gerechnet, mehr nicht. Zornig stieß er eine Flut unflätigster Flüche aus, ehe Consuela ihm beschwichtigend den Arm tätschelte.
    »Ist ja gut. Wir rufen einen Abschleppwagen, und im Handumdrehen ist er wieder in Ordnung.«
    »Mein Baby. Mein armes kleines Baby«, jammerte Peter.
    »Reiß dich zusammen, Peter, es ist doch nur ein Auto.«
    »Klar, und da Vinci war nur ein Maler.«
    Consuela verdrehte ihre Augen und warf ihren Zopf über die Schulter. »Lass deinen heißen Schlitten zu Gutenbergs Autowerkstatt bringen. Du wirst sehen, sie sorgen dafür, dass er nach der Reparatur besser läuft als an dem Tag, als er vom Band kam. Bei meinem VW haben sie wahre Wunder vollbracht. Der macht's bestimmt noch mal zehn Jahre.«
    »Gutenbergs?«, grinste Peter. »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Peter, würde ich dir etwa einen falschen Rat geben, wenn es um dein Schätzchen geht? Die reparieren dort nur deutsche Wagen, alle Marken. Es ist eine kleine Werkstatt, aber sie ist fantastisch. Am besten rufst du gleich an. Vielleicht hast du Glück und bekommst noch vor dem Memorial Day einen Termin.«
    »So gut sind sie?«
    »Am Sonntag habe ich mit meinem Käfer einen Ferrari überholt, und zwar bergauf.«
    »Mal sehen, ob mein Autotelefon noch funktioniert.«
    Die Leitung rauschte und knackte.
    »Gutenbergs«, meldete sich eine verärgert klingende
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